Spendenaktion in Angermünde macht sprachlos vor Glück

Angermünde aktuell

Spendenaktion in Angermünde macht sprachlos vor Glück

15.000 Euro für krebskranke Kinder: Vanessa Köllner und Arne Schöning riefen gemeinsam mit dem Verein Kolibri die Aktion ins Leben und radelten auf dem Berlin-Usedom-Radweg für den guten Zweck.

Ankunft in Heringsdorf: Hier wurden Vanessa Köllner und Arne Schöning von Bürgermeisterin Laura Isabelle Marisken in Empfang genommen. Foto: Christian Fuchs

01.07.2024

Zwei Menschen, eine Mission: Was aus einer spontanen privaten Idee werden kann, das haben Vanessa Köllner und Arne Schöning ganz persönlich erfahren. Bilanz ihrer Spendenfahrt an die Ostsee: Mehr als 15.000 Euro für krebskranke Kinder – siebenmal mehr als eigentlich erhofft. 

Unverhofftes Ergebnis

Worte haben die zwei Angermünder noch nicht für das, was ihnen da widerfahren ist. Eigentlich wollten sie pro gefahrenen Kilometer (gesamte Strecke 217 Kilometer) auf dem Berlin-Usedom-Radweg von Angermünde nach Heringsdorf – der Märkische Sonntag berichtete – zehn Euro an Spenden sammeln. Doch die Sammelaktion zur viertägigen Tour hat innerhalb weniger Tage so viele Unterstützer gefunden, dass bei ihrer Rückkehr am vergangenen Sonntag mehr als 15.000 Euro auf der Spendenuhr stehen. „Wir sind sprachlos, überwältigt, einfach hin und weg“, sagt Vanessa Köllner. „Bereits am zweiten Tag der Radtour war unser Ziel erreicht und es ging immer weiter, das war unfassbar und hat uns angespornt, weiterzufahren“, fügt ihr Mann Arne hinzu.

Idee, die Wellen schlägt

Dabei war die Idee für die Tour rein aus privatem Interesse entstanden. Vanessa, die vor zehn Jahren an Brustkrebs erkrankt war, und Arne, der mit einer Querschnittlähmung lebt, wollten sich der Herausforderung stellen und dabei Gutes tun. Im Verein Kolibri, der sich für krebskranke Kinder, aber auch für deren Familien einsetzt, fanden sie den genau richtigen Partner für die Aktion. Auch hier ist man natürlich unendlich begeistert über das, was die Angermünder erreicht haben. Im Juli soll die Spendenübergabe erfolgen.

Unterstützer überall

Die Angermünder konnten mit ihrer Aktion unzählige Unterstützer für sich gewinnen. „Unterwegs haben uns täglich neue Nachrichten erreicht, dass Privatpersonen, aber auch Firmen gespendet haben“, erzählt Arne begeistert. In Angermünde von Frederik Bewer verabschiedet, nahmen sie in Heringsdorf die dortige Bürgermeisterin Laura Isabelle Marisken und weiteren Unterstützer vom Kolibri-Verein in Empfang. Bedanken wollen sich Vanessa und Arne bei allen Spendern, nicht zuletzt aber auch bei Arnes Assistenten, Nachbarn und Freunden, die entweder als Streckenbegleitung fungierten oder zu Hause alles im Blick behielten. 

Viele Erlebnisse

Neben dem Geld haben Vanessa und Arne aber noch viel mehr mit nach Angermünde zurückgebracht. „Auf unserer Tour haben wir tolle Menschen getroffen und die Strecke von einer ganz anderen Seite als mit dem Auto von der Autobahn aus gesehen“, erzählt Arne. Die beiden planen nun, ihre Erlebnisse in einer neuen Folge ihres Podcasts „unBehindert“ zu verarbeiten, der sich unter anderem mit dem Thema Barrierefreiheit beschäftigt. Ihr Ziel, andere Menschen zu inspirieren und Solidarität zu fördern, wollen sie treu bleiben – zum Beispiel mit neuen Aktionen. „Es gibt noch so viel zu sehen und zu erleben, und wenn man dabei noch Gutes tun kann, super“, sagt Arne lächelnd.

Das Spendenkonto bleibt noch bis zur Spendenübergabe geöffnet: www.gofundme.com/angermunde-usedom-mit-dem-handbike


kurz & lokal

Geschafft

Die Turnhalle der Puschkinschule ist nach Sanierung und Erweiterung in dieser Woche offiziell an die Nutzer übergeben worden. Seit März 2023 war an der Halle gebaut worden. Mehr dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Märkischen Sonntag.

Geehrt

Angermünder, die sich in besonderer Weise um ihre Stadt verdient gemacht haben, sowie prominente Gäste sind im Goldenen Buch der Stadt verewigt. Hier stehen nun auch zwei weitere Namen: Der ehemalige Amtsdirektor von Angermünde-Land, Gerhard Scholze, und der einstige Baudezernent von Angermünde, Lutz Köhler, durften sich in einem feierlichen Akt in das Ehrenbuch eintragen.

Geplant

Mit dem „urbanen Gartenquartier“ am Mündesee schafft Angermünde ein neues Wohngebiet samt Schulneubau. Wie das Areal aussehen wird, das sollen die Bürger aktiv mitentscheiden. Zahlreiche Beteiligungsformate gab es bereits. Wer ganz nah dran sein will, der kann Mitglied des Planungsbeirats werden. Die Frist zu Bewerbung (Stadt-Webseite) läuft bis zu diesem Sonntag. Die öffentliche Auslosung der acht von 15 Plätze gibt's am Dienstag um 17 Uhr im Rathaus.


Frist für Ideen endet

Jetzt sind wieder gute Ideen gefragt: Angermünde sammelt erneut Projektvorschläge, die mit Mitteln des Generationenbudgets bestritten werden. Dabei stehen auch 2024 insgesamt 50.000 Euro zur Verfügung, um Ideen, die im gemeinnützigen Interesse liegen, in die Tat umzusetzen oder zu unterstützen. Von der Gesamtsumme sind 30.000 Euro für das Bürgerbudget für alle ab 16 Jahren vorgesehen sowie jeweils 10.000 Euro für das Kinder- und Jugendbudget bzw. Seniorenbudget. Dabei können alle Angermünder und Angermünde ab 65 Jahren frei entscheiden, ob sie ihren Vorschlag im Bürgerbudget oder im Seniorenbudget einreichen möchten. Wer gute Ideen hat, der braucht nicht viel zu tun. Einfach das entsprechende Formular auf der Stadtwebseite unter www.angermuende.de/generationenbudget/ausfüllen. Viel Zeit bleibt aber nicht mehr: Bereits an diesem Sonntag, 30. Juni, endet die Vorschlagsfrist. Die Stadt wird im Anschluss die eingegangenen Vorschläge prüfen und diese dann noch einmal bei allen Einwohnern von Stadt und Ortsteilen zur Abstimmung stellen.