Idylle auf dem Hinterhof

Angermünde aktuell

Idylle auf dem Hinterhof

Einweihung: Der neue Bürgergarten von Angermünde hat seine ersten Gäste empfangen. Nicht nur Museumsbesucher kommen hier auf ihre Kosten.

Neu eingeweihter Bürgergarten in Angermünde: Die Rückseite des Haus Uckermark lädt mit viel Platz zum Verweilen und historischen Kräuterpflanzen dazu ein, den Museumsbesuch noch etwas zu verlängern. Foto: Christina Schmidt 

29.05.2022

Ein Ort zum Verweilen, zum Lernen und Forschen, zum Feiern, zum Entspannen unter freiem Himmel – der neue Bürgergarten von Angermünde muss viele Funktionen erfüllen. Dass er den Ansprüchen seiner Macher durchaus entspricht, davon konnten sich die ersten Besucher am vergangenen Wochenende selbst überzeugen. Der Hinterhof des Angermünder Museums, kurzum als Bürgergarten bezeichnet, ist feierlich eröffnet worden. Den traditionellen Banddurchschnitt, der die Eröffnung offiziell machte, wurde vom früheren Baudezernenten Lutz Köhler, der beauftragten Landschaftsarchitektin Barbara Willecke sowie von Bürgermeister Frederik Bewer und dem Stadtverordnetenvorstehen Wolfgang Krakow ausgeführt. Sie alle waren, ebenso wie die Nutzer, Museumsleiter Ralf Gebuhr und Tourismusvereins-Chefin Johanna Henschel, sichtlich froh, dass mit dem Bürgergarten nun auch die letzte Etappe der Sanierung des Haus Uckermark geglückt ist.

Vergangenes und Aktuelles

Was sich auf dem einst wenig ansehnlichen Hinterhof entwickelt hat, kann sich jetzt wirklich sehen lassen. Beete mit Kräutern und historischen Pflanzen, sogar mit Nasch-Erdbeeren, rahmen Sitzflächen und Rasenareale ein, erhöhte Plattformen bieten Platz zum Verweilen, sollen aber bei Veranstaltungen auch als Bühnen-Alternative nutzbar sein. Überraschend viel Platz und ein mediterranes Flair erwarten die Besucher. Hingucker des Museumsgartens ist der restaurierte Fahrtrichtungsanzeiger vom Angermünder Bahnhof, der um zwei aktuelle Schilder, das für den Eingang sowie ein weiteres mit „Stadtführung“, ergänzt wurde. Museumsleiter Ralf Gebuhr hat einige andere Spuren der Geschichte auf dem Areal versteckt, Herzstück des Bürgergartens aber soll laut Frederik Bewer die Bürgerbank sein. In typischem Angermünder Rot gehalten und mit Lehnen ausgestattet misst sie knapp 20 Meter. Besonderheit ist, dass Stadt und Ortsteile jeweils mit einem Schild verewigt sind. „Ein Symbol dafür, dass wir zusammen 24 sind, Ortsteile und Kernstadt alle gleichbedeutend und vereint“, so Frederik Bewer, der anschließend die Gäste zum Platznehmen für ein Erinnerungsfotot aufforderte.

Veranstaltungsort

So idyllisch der neu geschaffene Garten, so vielfältig sind auch die Aktivitäten, die hier stattfinden sollen. Der Museumsleiter spricht von museumspädagogischen Angeboten für die Jugend, die unter freiem Himmel gerade im Sommer einen besonderen Reiz vermitteln. Oder auch vom Forschen, das open air möglich sein kann. Die Touristiker lassen nun ihre Stadtrundgänge von hier aus starten. Und die Stadt-Verantwortlichen haben mit dem Bürgergarten eine weitere Veranstaltungsstätte gewonnen, die gerade aufgrund der gesperrten Klosterkirche an Bedeutung gewinnen dürfte. Ein Beispiel: Ein Gartenkonzert ist am 18. Juni mit dem Auftritt des Saxophonquartett des Landespolizeiorchesters geplant. Manch ein Besucher stellte bei der Einweihung auch eine ganz einfache Vorstellung von seinem Aufenthalt vor: mitten in der Stadt einfach mal kurz entspannen. chs

Kurz & kulturell

Chortreffen im Juni

Melodien, die das Herz erfreuen: Am 11. und 12. Juni ist Angermünde Gastgeberort der 8. Landes-Chorbegegnung, bei der über 600 Chorsänger aus ganz Brandenburg in die Stadt kommen werden. Alle Konzerte des Treffens sind kostenfrei zu erleben. Zentraler Veranstaltungsort ist die Open-Air-Bühne des Landesmusikrates auf dem Marktplatz, die jeweils zwischen 10 und 18 Uhr bespielt wird. Die Stadtpfarrkirche St. Marien, die Altstadthalle und die Katholische Kirche sind weitere Konzertorte, die jeweils zwischen 11 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 15.30 Uhr besungen werden. Der Brandenburgische Chorverband plant im Museumsgarten außerdem eine „Singer’s Corner“ mit verschiedenen Singeaktionen für passionierten Sängern und solche, die es werden wollen. Im Einstein-Gymnasium gibt es jeweils ab 11.30 Uhr ein Wertungssingen.

Objekt des Monats

Die Spendensammlung, die das Angermünder Museum für den Ankauf rekonstruierter Münzen aus der Zeit der Völkerwanderung ins Leben gerufen hat, ist noch nicht beendet. Noch werden Spendengeldern entgegengenommen, um die Summe von insgesamt 15.000 Euro zu stemmen. Die Zuversicht ist groß, dass der Ankauf, für den die Sparkassenstiftung und auch die Stadt Angermünde bereits Geld zusicherten, gelingt. Der Sammler wird die Münzen, die aus Expertensicht von besonderer Bedeutung sind, bereits am 31. Mai im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Objekt des Monats“ an das Museum übergeben. Um 14 Uhr sind Interessierte dazu herzlich eingeladen. Zu Gast ist unter anderem Professor Felix Biermann von der Universität Stettin, der Wissenswertes über die Münzen vermittelt.

Orgelklang erklärt

Im Rahmen des „Uckermärksichen Orgelfrühlings“ gibt es zwar kein Konzert in Angermünde. Dafür haben interessierte Kinder und Erwachsene am 1. Juni aber noch einmal die Gelegenheit zu Führungen an der Wagner-Orgel in der Marienkirche. Los geht’s um 9.30 Uhr. Das Fachliche wird erklärt von Musikschulleiterin Dorothea Janowski und Marien-Kantorin Sung-Rim Park.

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