Geräte und Systeme

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Geräte und Systeme

Elektroniker Betriebstechnik: Als Spezialisten übernehmen sie von Anfang an eine große Verantwortung in ihrem Beruf.

Kennt sich mit technischen Innenleben aus: Felix Hannemann, angehender Elektroniker für Geräte und Systeme, repariert ein Radio. Foto: Nicolas Armer

13.11.2022

Digitalradio, Smart-Home, Handy, Fernseher: Ständig nutzen wir im Alltag elektronische Geräte. Wie die genau funktionieren? Davon haben die wenigsten im Detail eine Ahnung.

Felix Hannemann war schon immer fasziniert davon, was im Inneren der Geräte vor sich geht. Der 20-Jährige absolviert derzeit eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme bei der Firma Technisat in Schöneck (Sachsen). Im Job-Protokoll erzählt er darüber.

Warum ich mich für meinen Beruf entschieden habe

Schon als Kind war ich in meiner Familie für Technik zuständig. Ich hatte immer ein schnelles technisches Verständnis und habe zum Beispiel auch mal meine eigene Spielekonsole repariert. Ich wusste früh, dass es auch beruflich in Richtung Elektrotechnik gehen soll.

Ich bastle gerne: An der Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme hat mich die Kleintechnik besonders angesprochen, Geräte aufschrauben, finde ich spannender als etwa Betriebstechnik.

Viele Betriebe produzieren nur noch Teile von Geräten. Technisat stellt aber komplette Geräte her - von Satellitenschüsseln, über Radios und Receiver bis hin zu Smart-TVs. Mich hat gereizt, alle Schritte der Produktion sehen und begleiten zu können. Zudem gehört die Ausbildung mit zu den bestbezahltesten.

Elektroniker müssen sich mit Leiterplatten gut auskennen. Foto: NICOLAS ARMER
Elektroniker müssen sich mit Leiterplatten gut auskennen. Foto: NICOLAS ARMER

Die Aufgaben im Arbeitsalltag

An einem typischen Arbeitstag kümmere ich mich zum Beispiel um die Reparatur der Leiterplatten. Eine Leiterplatte ist im Prinzip das Herzstück eines Geräts. Ich überprüfe jedes Gerät, suche den Fehler und wechsle Bauteile aus, bis alles wieder funktioniert.

In der Berufsschule befassen wir uns eher allgemein mit Elektrotechnik. Im ersten Jahr geht es etwa um Betriebstechnik, im Laufe der Schuljahre spezialisiert man sich dann immer weiter, sodass man letztendlich jedes Gerät herstellen und reparieren kann.

Herausforderungen und schöne Seiten des Berufs

Die schönste Seite ist gleichzeitig eine der herausforderndsten: Man übernimmt in diesem Beruf von Anfang an relativ viel Verantwortung - dass ein Gerät am Ende auch funktioniert. Besteht etwa ein Fehler, suchen wir so lange nach einer Lösung, bis es wieder geht.

Das Gute ist: Auch im Privatleben kann ich mein berufliches Wissen gut gebrauchen. Schön ist auch, dass ich mit verschiedenen Geräten zu tun habe und immer neue Produkte hinzukommen. Das sorgt natürlich für viel Abwechslung. Aktuell produzieren wir etwa einen Audioplayer für Kinder, der Hörspiele und Geschichten vorlesen kann.

Was nervt: Manchmal kommen Aufträge rein, bei denen wir immer wieder das Gleiche machen müssen. Es ist nun mal ein Industrieberuf, da geht es auch darum hohe Stückzahlen zu produzieren.

Was man für den Beruf mitbringen sollte

Das Wichtigste ist logisches Denken. Darauf beruht Elektrotechnik nun mal. Nur technisches Verständnis allein reicht nicht aus. Man sollte etwa schon mal an einem Gerät gebastelt haben. Auch räumliches Denken hilft, etwa wenn es darum geht, das Gehäuse eines Geräts zu realisieren.

Mit schlechten Mathe- und Physik-Noten wird es schwierig. Viele unterschätzen, wie viel Elektrotechnik in Prüfungen abgefragt wird. Die Ausbildung führt schließlich in einen der anspruchsvollsten Elektroniker-Berufe. Das sollte einem vorher bewusst sein. dpa


Elektroniker/-in Betriebstechnik

Elektroniker/innen für Betriebstechnik installieren elektrische Bauteile und Anlagen in den Bereichen elektrische Energieversorgung, industrielle Betriebsanlagen oder Gebäudesystem- und Automatisierungstechnik. Sie entwerfen Anlagenänderungen und -erweiterungen, installieren Leitungsführungssysteme und Energieleitungen, richten Maschinen und Antriebssysteme ein und montieren Schaltgeräte.

Außerdem programmieren, konfigurieren und prüfen sie Systeme und Sicherheitseinrichtungen. Sie überwachen die Anlagen auch, warten sie regelmäßig, führen regelmäßige Prüfungen durch und reparieren sie im Falle einer Störung. Sie organisieren auch die Montage von Anlagen und überwachen die Arbeit von Dienstleistern und anderen Gewerken. Bei der Übergabe der Anlagen weisen Elektroniker/innen für Betriebstechnik die zukünftigen Anwender in die Bedienung ein.

Ausbildungsort/-dauer

» Ausbildungsbetrieb und Berufsschule, 3,5 Jahre

Wo arbeitet man?

» bei Herstellern von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen
» in Betrieben der Elektroinstallation
» in Betrieben der Elektroversorgung

Worauf kommt es an?

» Handwerkliches Geschick und Auge-Hand-Koordination
» Technisches Verständnis
» Sorgfalt und Umsicht
» Verantwortungsbewusstsein

Perspektiven

» Prüfung als Industriemeister/in Fachrichtung Elektrotechnik
» Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik

Ähnliche Berufe

» Energieelektroniker/ Energieelektronikerin Fachrichtung Anlagentechnik
» Elektroniker/in Fachrichtung Automatisierungstechnik (Handwerk oder Industrie)
» Elektroniker/in für Gebäude- und Infrastruktursysteme
» Industrieelektriker/in Betriebstechnik
» Elektroanlagenmonteur/in

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