Eines dieser Beispiele ist das einstige Jagdschloss des Großen Kurfürsten hinter der Kirche. Es ist längst nicht mehr als ein solches erkennbar und erscheint heute in frischen Farben wie ein Nebengebäude des früheren Kreishauses.
Gegenüber dem Rathaus befindet sich das ehemalige „Freihaus von Loeben“. Seit 1952 beherbergt es das Oderlandmuseum. Dort ist nicht nur Geschichtliches zur Kurstadt selbst zu erfahren. Die Ausstellung gibt detailliert Auskunft über die Besiedlungsgeschichte des Oderbruchs. Bad Freienwalde selbst war einst als Kaufmannssiedlung an einem wichtigen Oderübergang entstanden, wurde 1316 erstmals urkundlich erwähnt.
Nur wenige Meter von der Kirche entfernt, steht seit 1855 das historische Rathaus, das an der Stelle des baufällig gewordenen Vorgängerbaus errichtet wurde. Wie ein Aushängeschild wirbt es für die zahlreichen historischen Bauten Bad Freienwaldes und ist für viele Gäste Ausgangspunkt für einen (auf Wunsch auch geführten) Stadtrundgang, wie es auf der Homepage der Stadt heißt.
Wer sich die Zeit für einen Stadtbummel durch Bad Freienwalde nimmt, dem wird auffallen, dass das mondäne, altklassizistische Flair rund um die Königstraße in einem interessanten Kontrast steht zum dörfliche Ortsteil Altkietz. Hier hatten ursprünglich slawische Fischer ihr Auskommen, bis die Trockenlegung des Oderbruchs aus deren Nachfahren endgültig Bauern machte. Im Jahre 1928 wurden die bis dahin selbständigen Dörfer Altkietz und Alttornow nach Bad Freienwalde eingemeindet.
Nicht zuletzt war und ist Bad Freienwalde ein Standort von Wirtschaft und Handwerk. Hier wurden einst Ton abgebaut und Ziegel gebrannt. Bäcker, Fleischer, Gärtner, Optiker, eine große Wäscherei haben heute hier ebenso ihre Geschäfte wie Autohändler, Apotheker und Fliesenleger. Zudem war die Stadt einst, was viele nicht wissen, eine Wiege des märkischen Uhrmacherhandwerks.