Arbeit von zwei Generationen

40 Jahre Autolackiererei Sven Deerberg

Arbeit von zwei Generationen

Der Familienbetrieb Deerberg hat in 40 Jahren vieles durchlebt. Dem Standort Fürstenwalde sind sie immer treu geblieben. Zwei Frauen sind die tragenden Stützen des heutigen Firmen-Chefs.

Das Deerberg-Autolackteam um Chef Sven Deerberg (3. von links) und Mutter Rosemarie Deerberg (Mitte). Fotos: Alexander Winkler

29.11.2022

Fürstenwalde. Eines der bekanntesten Familienunternehmen in Fürstenwalde - die Autolackiererei Deerberg - wurde vor 40 Jahren im Dezember 1982 vom gelernten Maler und Lackierer Karl-Heinz Deerberg - als er fünfunddreißig Jahre alt war - gegründet.

Das war damals, noch zu den guten, alten Ostzeiten kein leichtes Unterfangen. „Er hatte keine Lust mehr, um 4 Uhr früh aufstehen zu müssen, um rechtzeitig in Berlin zum Arbeiten zu sein. Drei Jahre kämpfte er um die Genehmigung beim damaligen Rat des Kreises, bis er sich endlich auf dem eigenen Hof, in der Breite Straße in Fürstenwalde, seine Werkstatt eröffnen und sich selbst verwirklichen konnte“, erzählt seine Ehefrau Rosemarie Deerberg. Die gelernte Handelskauffrau, damals dreiunddreißig Jahre alt, folgte ihrem Mann in den noch jungen Betrieb und legte neben der Buchführung auch selbst Hand an, an den zu lackierenden Karossen. „Die Jungs in der Werkstatt können mir heute nichts vormachen. Ich habe eigenhändig Autos auseinander geschraubt, lackiert und wieder zusammen gesetzt“, schmunzelt die heute 72-jährige, die noch bis 2010 den Lack in der Firma selbst angemischt hat.

Im Jahr 1999 folgte der erste Umzug der Lackiererei, raus aus der Familiensiedlung, in den Gewerbepark in der Lindenstraße von Fürstenwalde. Zu diesem Zeitpunkt waren in dem Betrieb schon fünf Mitarbeiter tätig. Die Firma wuchs also stetig weiter, auch in ihren Aufgaben. So kam es 2002 zum erneuten Firmenstandortwechsel in die Karl-LiebknechtStraße, wo neben den zwei Trockenkammern nun endlich auch der ersehnte Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter und das abgeteilte Büro ihren Platz fanden.

Den Familienbetrieb musste der Sohn Sven Deerberg (54), ebenfalls gelernter Maler und Lackierer, im Jahr 2006 mit achtunddreißig Jahren schneller übernehmen, als erwartet. Der Ehemann, zweifache Familienvater und Firmen-Gründer Karl-Heinz Deerberg verstarb in diesem Jahr. Der heutige Firmeninhaber Sven Deerberg und acht Angestellte erfüllen jeden Kundenwunsch. Auch, wenn diese, neben der hauptsächlichen Fahrzeuglackiererei, mal außergewöhnlich erscheinen. „Ein Kunde brachte uns damals seine Schuhe, er wollte sie in der passenden Farbe zu seinem Anzug lackiert haben. Handtaschen, Prothesen, Kühlschränke und Toilettendeckel lagen schon zum Lackieren vor“, schmunzelt Rosemarie, die mit ihren 72 Jahren heute noch stundenweise im Betrieb aushilft.

„Sie ist die gute Seele des Betriebes, ich habe ihr viel zu verdanken“, betont Sohn Sven Deerberg, der natürlich auch von seiner Frau Silvia - die Eheleute sind seit 32 Jahren verheiratet - unterstützt wird. „Silvia hält mir privat den Rücken frei und managt alles zu Hause“, freut sich Sven Deerberg. Denn im Regelfall heißt es für den Selbständigen, von Montag bis Freitag, von 7 bis 18 Uhr, vor Ort in der Firma zu sein und als Letzter die Türen zuzuschließen. Die ortsansässige Firma gibt zudem jungen Heranwachsenden die Möglichkeit, im Betrieb ein Schülerpraktikum absolvieren zu können. Einige Schüler des Ausbildungszentrums des FAW haben hier auch ihre Berufsvorbereitung durchlaufen.

Zum runden Firmen-Jubiläum gibt es bei Deerbergs natürlich eine ordentliche Betriebsfeier, die mit der diesjährigen Weihnachtsfeier verbunden wird. Das „40-jährige“ ist gleichzeitig Anlass, sich bei allen treuen Kunden und Geschäftspartnern sowie natürlich ganz besonders auch bei allen Mitarbeitern der Firma Deerberg herzlich zu bedanken. (aw)

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