Wohl im Jahre 1186 wurde die havelländische Stadt Nauen erstmals urkundlich erwähnt. Das, was heute zur historischen Altstadt zählt, entwickelte sich in der jetzigen Form zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert. Geprägt von Kopfsteinpflaster in den Straßen finden sich neben großen, prachtvollen Häusern aus der Gründerzeit auch viele kleine Ackerbürger- und Fachwerkhäuser.
Bis heute lässt sich anhand der Straßen die Stadtentwicklung Nauens gut nachvollziehen. Die Stadtstruktur blieb auch nach mehreren Großbränden und den folgenden Wiederaufbauten, wie im Jahr 1695 oder 1765, immer wieder erhalten.
Dass es überhaupt noch eine historische Altstadt in Nauen gibt, hat aber auch ein wenig etwas mit Glück zu tun. Denn Nauen wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Zerstörungen verschont. Anders als beispielsweise Rathenow, wo in den letzten Kriegstagen bei heftigen Gefechten ein Großteil der Altstadt verloren ging.
Noch vor 30 Jahren hätte niemand daran gedacht, dass die Altstadt heute so gut aussieht. Jahrzehntelang wurde die Bausubstanz, nicht nur, aber vor allem der alten Fachwerkhäuser, stark vernachlässigt. Viele der alten Häuser waren dem Abriss nah. Doch noch Anfang der 1990er Jahre wurden erste Schritte zur Rettung eingeleitet. Ein Sanierungsgebiet wurde festgelegt.
Und das kleine Wunder nahm seinen Lauf. Bis 2021 sind rund 80 Prozent der Grundstücke saniert worden. Noch heute werkeln einige Hausbesitzer an der Wiederherstellung ihrer alten Gemäuer. Nicht zuletzt bei der Nauener Hofweihnacht, wo viele von ihnen ihre Häuser und Gewölbe zugänglich machen, lässt sich das bewundern.
Rund 11 Millionen Euro flossen durch Fördermittel der Städtebauförderung nach Nauen für die Sanierung der Straßen. Fassaden, Fenster, Türen und wurden in mehr als zwei Jahrzehnten umfassend saniert und renoviert. 2021 wurde die Sanierungssatzung aufgehoben. Seit diesem Jahr gibt es allerdings eine Gestaltungssatzung, die dafür sorgt, das äußere Erscheinungsbild in der Altstadt zu bewahren, auch wenn weiter saniert oder neu gebaut wird. Mehrmals wurden Gebäude von der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg zum Denkmal des Monats ernannt, zuletzt die Alte Brennerei in der Jüdenstraße im Oktober 2023.
Der Nauener Nachtwächter
Wer sich für die Altstadt und ihre Geschichte und Geschichten interessiert, dem sei ein Rundgang mit dem Nauener Nachtwächter ans Herz gelegt. Wolfgang Wiech führt regelmäßig in standesgemäßer Gewandung Gruppen durch die Altstadt. Seine September-Tour findet am heutigen Samstag, 14. September, ab 18.00 Uhr statt. Circa zwei Stunden lang wird die dauern. Um 10 Euro Wegegeld wird gebeten. Mehr Infos unter 0151/50909646. Alle Termine des Nachtwächters sind auf nauener-nachtwaechter.beepworld.de zu finden. san
Verlegung des Wahllokals 004
Wie Wahlleiterin Andrea Bublitz mitteilte, wird aufgrund des Altstadtlaufs am Sonntag, 22. September, wird das Wahllokal der Käthe-Kollwitz-Grundschule (Wahllokal Nr. 004) vorübergehend verlegt. Am Wahltag wird das Wahllokal in die Grundschule am Lindenplatz umziehen.
Die Verlegung gilt für den Wahltag von 8.00 bis 18.00 Uhr. Die Adresse des Wahllokals Nr. 004 ist an diesem Wahlsonntag die Grundschule am Lindenplatz Berliner Straße 16, 14641 Nauen. Über die Änderung wurden die Wähler des Wahlbezirks 004 bereits mit dem Erhalt ihrer Wahlbenachrichtigungskarten informiert.
„Wir bitten alle Wählerinnen und Wähler, die sonst in der Käthe-Kollwitz-Grundschule ihre Stimme abgeben, dies an der neuen Adresse zu tun. Die Verlegung wurde notwendig, da die Laufstrecke des Altstadtlaufs die Zugänglichkeit des ursprünglichen Wahllokals beeinträchtigen könnte“, so Andrea Bublitz. Für Fragen oder weitere Infos zur Verlegung steht die Wahlleiterin unter 03321/408206 oder per E-Mail an wahlen@nauen.de zur Verfügung. pm