Zum 4. Oberhavel LKW-Treffen laden Mirko Latza und sein Organisationsteam für das Wochenende vom 8. bis 10. August an der B96 in Nassenheide ein. Zum zweiten Mal findet das Treffen damit öffentlich statt. „Im ersten Jahr ist das supergut angekommen“, erinnert sich Latza.
Als LKW-Fahrer sei man im Verkehr für viele immer ein Dorn im Auge, „wir sind immer die Bösen“. Zu einem öffentlichen LKW-Treffen kämen jedoch auch „ganz viele, die damit nichts zu tun haben. Sie führen Gespräche mit Fahrern, sehen alles aus einem anderen Blick, stellen technische Fragen.“ Im vergangenen Jahr habe außerdem ein Ausstellungsstück des TÜV den Toten Winkel anschaulich gemacht. Latza erinnert sich an Rückmeldungen wie: „Wir dachten vorher, der Fahrer sitzt so hoch, der sieht doch alles“. „Unsere Besucher verstehen dadurch gewisse Situationen, die für uns selbstverständlich sind. Etwa, warum man zehn Meter Abstand vor einer Kreuzung hält, wenn ein LKW abbiegen will.“
Die Fahrer selbst könnten den ganzen Tag am Bierwagen stehen, gibt Mirko Latza zu. So habe die Veranstaltung schließlich vor vier Jahren auch angefangen, erzählt der Chef einer Transportfirma. „Irgendwann haben wir überlegt, wir sind alle nur noch am arbeiten, man trifft sich kaum noch. Ich habe dann einfach einen Bierwagen geholt und bei mir hingestellt, fünf LKW bei mir hingestellt, und wir haben ein Wochenende für uns verbracht.“ Einen Kollegen habe man nach der Hochzeit noch mit einem Konvoi vor dem Standesamt überrascht, sodass beim 1. LKW Treffen Oberhavel etwa 50 Leute zusammenkamen. „Und dann kamen ganz schnell die Rückmeldungen: Ich würde auch mal gerne kommen“, erinnert sich der Organisator. Vor einer offiziellen Veranstaltung habe er sich zunächst gescheut. „Aber dann hatten wir so viele Anfragen, wir mussten größer werden.“
Am ersten Tag ausgebucht

In diesem Jahr begann die Anmeldung für Fahrer am 1. April, erzählt Mirko Latza. „Abends gegen 20 Uhr sagte mir meine Tochter: ,Wir müssen Stopp machen, wir haben keinen Platz mehr.' Da hatten wir schon 150, 160 Anmeldungen. Ich bekomme immer noch Anfragen. Aber denen muss ich dann sagen: Ich kann euch schlecht übereinander stapeln.“ Und zu groß will er die Veranstaltung nicht werden lassen. Gezählt hat zwar niemand, aber im vergangenen Jahr könnten es 1500 Besucher gewesen sein, schätzt der Veranstalter. „Je größer, desto unpersönlicher wird es.“
Lieber will er einen Charakter beibehalten, der für die Gemeinschaft der LKW-Fahrer unter sich einem Dorffest ähnelt. Dabei habe sein Organisationsteam darauf geachtet, Anbieter aus der Region zu nutzen: „Das technische macht Bonk, der Getränketruck kommt aus Teschendorf.“ Und auch den „jungen Bengels“ aus Nassenheide sei er dankbar für die ehrenamtliche Unterstützung. Lokale Firmen wie Phieler oder Matuschek würden helfen, „dass wir uns über Wasser halten. Wir haben es bis jetzt immer geschafft, die Kosten zu decken.“ Als Veranstaltung „vom Fahrer für den Fahrer“ solle das LKW-Treffen schließlich für jeden erschwinglich sein. „Dirk Jänicke ist einer der größten Sponsoren. Ohne den wären manche Sachen ganz schön eng.“
Als öffentliche Veranstaltungen richten sich die LKW-Treffen inzwischen an die ganze Familie. Damit die Kinder nicht anfangen zu nerven, werden sie „bespielt“. „Der Dorfkidsverein lässt sich da schön was einfallen“, zeigt sich Latza dem Dorfkind Nassenheide e.V. gegenüber dankbar. Auch die Feuerwehr Nassenheide wird Mitmachaktionen anbieten. Die Cocktailbar sieht der Organisator eher als Angebot für die Frauen. Außerdem gibt es Live-Auftritte etwa von den Cheerleadern, „Aggi & Paul“ oder den „Crazy Chicken“ Linedancern. Stargast wird DJ Kopf & Hörer, der nach vier Jahren Pause seit 2024 wieder voll im Techno-Geschäft ist. Geprägt sei er„von einer Leidenschaft für elektronische Musik und dem Drang, das Publikum mit einzigartigen, harten Klängen zu fesseln“, schreibt der Musiker – bürgerlicher Name Christopher Pöhlitz – über sich selbst. „Der ist derzeit massiv angesagt“, so Latza, „wir sind heilfroh, dass wir ihn bekommen haben.“
eis