„Der Gründung des Ruppiner Anzeigers lag der Gedanke zu Grunde, daß neben der seinerzeit parteieigenen Presse eine unabhängige Zeitung erscheinen sollte, in der die neuen Kräfte ohne Einschränkung zu Wort kommen. Der Beschluß zur Herausgabe einer solchen Kreiszeitung wurde am Runden Tisch des Kreises Neuruppin am 15. Januar 1990 gefaẞt.“ So blickte Mitherausgeber Dr. Heinz Nürnberg sieben Jahre später auf die Anfänge zurück.
„Die anfängliche Idee, daß der Kreis selbst das übernimmt, scheiterte unter anderem an finanziellen Gründen. Auf Initiative des Neuen Forums traf sich ein Interessenkreis zur Beratung. Daß dieser Kreis auf eine ökonomische Basis von zwei Herausgebern zusammenschrumpfte lag daran, daß durchaus gesunder Geschäftssinn und optimistischer Idealismus nicht immer zusammenpassen. Vorbedingung für den Anfang war der Erwerb der notwendigen Geräte, Computer und Laserdrucker, ein nicht leichtes und vor der Währungsreform recht aufwendiges Unterfangen.“
Die zweite Hürde war laut Nürnberg das Beschaffen der notwendigen Redaktionsräume. „Zur ersten Einarbeitung an den Geräten befand sich die Redaktion in der Bernhard-Brasch-Straße 3, ehemals Gaststätte Lindecke. Dieser Platz wurde freundlicherweise kostenlos vom Hausherrn FDGB zur Verfügung gestellt. Hier arbeitete das dreiköpfige Redaktionskollegium: Almut Eisermann, Reinhold Dzienian und Kirsten Huhn.“

Oranienburger Generalanzeiger und Ruppiner Anzeiger feiern in diesem Jahr ihren 35. Geburtstag.
Wir nehmen dieses Jubiläum als Anlass, die Geschichte der Zeitung noch einmal Revue passieren zu lassen.
Im ersten Teil dieser Serie, die ab sofort monatlich in der Tageszeitung erscheinen wird, blicken wir zurück auf die Gründungsgeschichte und die ersten Schritte in der damals neuen Welt der Pressefreiheit.
Viel Freude beim Lesen!