Zwei Brüder, eine Firma - dass das richtig gut klappen kann, das beweisen Andreas und Michael Pörschke. Sie haben das Familienunternehmen WHS, das ihr Vater 1993 in Schwedt gründete, erfolgreich weitergeführt und feiern nun das 30-jährige Bestehen.
Für alle, die's warm mögen
Für eine richtige Geburtstagsfeier bleibt eigentlich gar keine Zeit. Es ist schlichtweg zu viel zu tun bei WHS in Schwedt. Das Unternehmen kümmert sich um Wärmetechnik, Heizungen und Sanitäranlagen. Und hier ist nicht nur im Winter viel Arbeit, sondern eigentlich rund um die Uhr. Denn in der Oderstadt kümmert sich der Familienbetrieb um die Installation, Wartung und Instandhaltung von Hausanschlussstationen und ist damit im Auftrag der Wohnungsvermieter unterwegs. Wer's warm und wohlig mag und außerdem das Bad als neuen Wohlfühloase entwickeln will, wer dazu noch an die Umwelt denkt und auf moderne Umwelttechnik setzt, der ist auch als Privatperson bei WHS richtig. Egal, ob es um die Heiztechnik oder die Badsanierung geht - die 35 Mitarbeiter von WHS und auch die Chefs sind gefragte Leute. Das hat gleich mehrere Gründe: Der Bauboom der vergangenen Jahre und nicht zuletzt die Anforderungen an moderne, vor allem energiesparende Heiztechnik hat dem Unternehmen volle Auftragsbücher beschert. Weil Mitbewerber nicht zuletzt durch den sich verschärfenden Fachkräftemangel aufgaben, landeten noch mehr Anfragen bei den Brüdern und ihrem Team. Das sei Fluch und Segen zugleich, schätzt Michael Pörschke ein, ,,denn wir wollen auch niemanden enttäuschen und allen Auftraggebern auch gerecht werden".
Früher alles anders
Als das Unternehmen 1993 startete, waren die Vorzeichen noch gänzlich andere. Aus den Stadtwerken ausgegliedert, mussten sich die Firmengründer Eckhard Pörschke, Dieter Erz und Jürgen Schröder erst einmal in der freien Marktwirtschaft zurechtfinden. Die Arbeit war zwar da, Mitarbeiter und Equipement auch, doch damit war es nicht länger getan: Es mussten auch neue Aufträge akquiriert, ausgeführt und dann auch korrekt abgerechnet werden. Durchsetzungsvermögen, die Bereitschaft dazuzulernen und Ehrgeiz halfen, das Abenteuer Selbstständigkeit in ruhigere Fahrwasser zu steuern. Dabei verschweigen auch die heutigen Chefs nicht, dass es immer wieder auch stürmische Zeiten gab und gibt: Muss gespart werden, ganz egal ob es um die kommunale Hand oder private Auftraggeber geht, dann hat das direkte Auswirkungen auf das Unternehmen. Früher war weniger Geld im Umlauf, die Aufträge nicht so üppig wie heute. Inzwischen droht Ungemach von anderer Seite: fehlende Fachkräfte.
Investition in die Zukunft
„Weil Handwerk Solide ist" prangt als Abkürzung für WHS an den Firmenfahrzeugen. Der Slogan ist bewusst gewählt. Die Brüder Pötscke, die seit acht Jahren an der Spitze des Unternehmens stehen, sind stolze Handwerker und sie wollen auch deutlich machen, dass Handwerk heute mehr denn je wieder goldenen Boden hat. Denn Fachkräfte werden überall gebraucht. Im eigenen Unternehmen sei die Situation noch nicht so gravierend, denn die Belegschaft ist nicht nur altersmäßig gut gemischt.
WHS hat auch rechtzeitig vorgebaut und investiert in das eigene Team. Regelmäßig gibt es Weiterbildungen für die Kollegen, damit diese auf dem technisch neuesten Stand sind. Und: Das Unternehmen bildet seit Jahren aus. Hier legen die Firmenchefs vor allem Wert auf die entsprechende Einstellung der Bewerber: ,,Wer will und sich einbringt, der ist für uns auch ein Gewinn. Gute Noten sind nicht das entscheidende Kriterium", sagt Michael Pörschke. Die Jugend kommt per Mund-zu-Mund-Propaganda ins Unternehmen. Wer sich beim Probearbeiten beweist, hat gute Chancen auf eine Ausbildung und eine Weiterbeschäftigung nach der Lehre.
Expansion ,,nebenbei"
Und was hat sich alles geändert in der nun 30-jährigen Geschichte? ,,Eigentlich nicht viel und doch eine Menge", sagt Michael Pörschke schmunzelnd. Einerseits hätte man auch jetzt mit Rohren, Leitungen, Werkzeug, mit solidem Handwerk eben, zu tun. Andererseits sei der technische Fortschritt insbesondere in der Gebäudetechnik aber durchaus spürbar. Solarthermie, Wärmepumpen, moderne Mess- und Regelungstechnik, die per App steuerbar ist - die Möglichkeiten seien vielfältiger denn je. Und das Interesse wächst derart, dass die Schwedter jetzt sogar ein kleines Büro in Eberswalde eröffnet haben. ,,Eher unfreiwillig" sei die Expansion vonstatten gegangen, denn ein Mitarbeiter wohnt dort und hatte Kunden ,,mitgebracht", weil diese vor Ort kein adäquates Unternehmen fanden. WHS macht's also auch in der Barnimer Kreisstadt - weil auf solides Handwerk eben Verlass ist.
Ausbildung
35 Mitarbeiter hat WHS in Schwedt. Und weil Fachkräfte gebraucht werden, bildet das Unternehmen seit Jahren aus. Anlagenmechaniker haben eine sehr abwechslungsreiche Beschäftigung.