Frankfurt (Oder). Er gehört zu den einer ältesten und wichtigsten Gewerken der Welt der Beruf des Dachdeckers. Ohne Dach über den Kopf würden wir uns schutzlos fühlen und hätten es natürlich nass und kalt.
Statt Leitern, Hammer und Nägel ist in den letzten Jahren viel Technisches hinzugekommen. Job und Material haben sich stark verändert. „Nach der Wende waren Betondachziegel total angesagt. Die waren besonders günstig und daher bei Bauherren beliebt", blickt Andreas Herzog, der zusammen mit Fritz Sommer vor drei Jahrzehnten den Weg in die Selbstständigkeit wagte, auf die Anfänge zurück. Heute gebe es kaum Grenzen, was das Wunschdach anbelangt. Statt rot, schwarz oder braun, wird inzwischen fast die ganze Farbpalette angeboten. Da kann ein Kunde auch einen ungewöhnlichen Wunsch, wie ein grünes Dach, äußern. „Das war vor 30 Jahren noch nicht so", weiß Andreas Herzog, der in mehreren Alben die Bauprojekte akribisch dokumentiert hat. Ein Stück Handwerks-Geschichte zum Anfassen.
Heutzutage ist eher ein höherwertiger Ziegel angesagt beim Bauherrn, weiß der Buchhalter und gelernte Bauingenieur, der zusammen mit Maik Wambeck seit 2010 die Firma ,,Sommer & Herzog Dachbau Frankfurt/Oder GmbH" leitet. Der Dachdecker-Meister und der Bauingenieur sind ein eingespieltes Team. Während Andreas Herzog heute kaum noch auf Dächer klettert und stattdessen sich um den kaufmännischen Teil der Firma kümmert, trägt Maik Wambeck die Verantwortung als Bauleiter.
Zusammen mit ihren fünf Mitarbeitern setzen sie bei ihren Aufträgen auf Qualität im Handwerk und bei der Verwendung der Materialien. Dazu zählt auch eine Garantie für das Dach. So hat sich die Firma ,,Sommer & Herzog Dachbau Frankfurt/Oder GmbH" in drei Jahrzehnten einen Namen in der Branche gemacht. ,,Im Moment sind zum Beispiel Biberschwanz-Ziegel angesagt", verrät Andreas Herzog. Aber auch Metalldächer sind der Renner. Sie sind sturm- und orkansicher. Dabei kann in der Regel das alte Unterdach bleiben, so werden die hohen Entsorgungskosten bei Abrissarbeiten gespart und die sind mitunter teurer als ein Dach neu einzudecken", sagt Herzog.
Eine Arbeit, an die sich der Frankfurter gern zurückerinnert, war ein Großprojekt des Frankfurter Wasserwerks, das ein Dach neu eingedeckt bekam. ,,Eines der ersten Bauprojekte war Hoechst Guben. Dort haben wir mehrere Dächer in Fußballfeldgröße gedeckt. Weiße Dächer mit weißen Schweißbahnen", erinnert sich Andreas Herzog. Wie auch andere Firmen hat das Unternehmen in haben 30 Jahren Höhen und Tiefen erlebt. Doch die derzeitige Situation an Lieferschwierigkeiten, hohen Spritpreisen, Baustoffknappheit wir in 30 Jahren noch nie so krass erlebt", sagt Herzog. Die Materialknappheit und Preissteigerungen ziehen sich durch alle Gewerke. Der Blick in die Zukunft ist zwar schwer, doch wo andere Handwerksbetriebe verzweifelt um Nachfolger ringen, braucht sich die „Sommer & Herzog Dachbau Frankfurt/ Oder GmbH" keine Sorgen machen. Benjamin Scholz, der vor acht Jahren als Lehrling in der Firma anfing, ist jetzt dabei seinen Meister zu machen und hat Interesse, die Firma eines Tages zu übernehmen. apr