Fürstenwalde. Die Häusliche Kranken- und Seniorenpflege Bendel beging kürzlich den 30. Geburtstag ihrer Gründung. Mit Geschäftsführer Uwe Bendel sprach REINHARD WITTECK über das Leistungsangebot und die Geschichte des ambulanten Pflegedienstes.
Herr Bendel, was gehört zum Angebot?
Worum geht es in der Tagespflege?
Ein abwechslungsreicher Tagesablauf in netter Gesellschaft und die Nacht im eigenen Bett. Einfach mal rauskommen, statt den ganzen Tag zu Hause. Die Tagespflege ist dabei immer auch eine gute Ergänzung zur ambulanten Pflege.
Mittlerweile an zwei indorten - in der Uferstraße/Am Rechenzentrum und in der Karl-MarxStraße in Fürstenwalde - bieten wir diese Möglichkeiten. Zwei Mahlzeiten sowie Snacks, Getränke und Kaffee und Tee bekommen unsere Gäste ebenso wie ein volles Tagesprogramm. Im Vordergrund dabei stehen natürlich individuelle und sinnvolle Beschäftigungsangebote wie auch gemeinsame Spaziergänge, Feste und vieles andere mehr.
Ziel ist es, die Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten, den Geist zu fördern und eine bessere Lebensqualität durch tägliche Abwechslung zu erreichen. Aber auch die pflegenden Angehörigen sollen durch die Tagespflege die Möglichkeit erhalten entlastet zu werden um neue Kraft zu schöpfen.
Die wenigsten Gäste kommen jeden Tag zu uns. Die meisten nutzen das Angebot zwei Mal in der Woche, als Ergänzung zur häuslichen Pflege durch ambulante Dienste oder Angehörige. So entsteht Abwechslung für die Älteren und die Kinder oder Ehepartner können einmal durchschnaufen.
Und wie kann man das dann bezahlen?
Je nach Pflegegrad haben die Tagesgäste Anspruch auf Leistungen zur Tagespflege, auch teilstationäre Pflege genannt. Ein Pflegebedürftiger mit Pflegegrad 2 bekommt monatlich also 689 Euro, bei Pflegegrad 3 sind es 1.298 Euro und bei Pflegegrad 4 gar 1.612 Euro. Diese Beträge werden von den Pflegekassen zusätzlich zum Pflegegeld oder zur Pflegesachleistung zur Verfügung gestellt.
Was können Sie für Menschen mit Demenz tun?
In unseren drei Wohngemeinschaften bieten wir Betreutes Wohnen in einer kleinen Gruppe mit familiärer Struktur. Als Alternative zur ambulanten Pflege zu Hause, oder in einem Pflegeheim, eröffnet sich hier ein individuelles Konzept einer liebevollen Rund-um-die-Uhr-Betreuung und Begleitung.
Welchem Anspruch ist Ihr Unternehmen verpflichtet?
Das Firmenlogo mit den zwei Händen und dem Blauen Kreuz gestaltete der Eggersdorfer Karikaturist und Grafiker Wolfgang Parschau. Helfende Hände sind im Pflegedienst BENDEL immer sehr gefordert. Wir legen großen Wert darauf, dass sich unsere Mitarbeitenden, wie Gäste im häuslichen Umfeld der Patienten bewegen. Wir respektieren und achten die Lebenseinstellung und Lebensweisen der uns Anvertrauten. Mit hoher fachlicher Kompetenz und Erfahrung ermitteln wir den erforderlichen Hilfebedarf und berücksichtigen dabei die individuellen Wünsche. Wir haben hohen Respekt vor der Lebensleistung jedes Einzelnen. Unsere Kunden und deren Angehörige, schätzen das Einfühlungsvermögen und die Flexibilität, mit denen unsere Mitarbeitenden für Sie da sind.
Wem gilt dafür Ihr besonderer Dank?
Mein Dankeschön mit einem symbolischen und herzlichen Händedruck gilt allen Kunden, Ärzten und Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit.
Den eigenen Mitarbeitenden, wie den Fachkräften, den Büroangestellten, den Pflegekräften, den Betreuungskräften und natürlich den Kraftfahrern, gilt mein besonderer Dank. Sie stellen mit Ihrem täglichen Einsatz, die Existenz unseres Pflegedienstes sicher.
Wie wurden die beiden Jahre unter der Corona-Pandemie gemeistert?
In allen Bereichen spielt die Pandemie natürlich eine große Rolle. Sie stellt bei der Versorgung unserer Patienten große Herausforderungen an alle Beteiligten. Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden die Pflege auch dann sicherstellen können, wenn eine erhöhte Infektionsgefahr vorliegt. Dafür werden die Schutzmaßnahmen regelmäßig an den neuesten Standard angepasst. Das hat in den vergangenen beiden Jahren sehr gut funktioniert. Auch dafür möchte ich mich noch einmal herzlich bei allen Mitarbeitenden bedanken. Wir haben da immer alle gut an einem Strang gezogen. Speziell für unsere Mitarbeiterinnen ist es jedoch immer noch problematisch, wenn in den Kindertageseinrichtungen die Rundumversorgung der Kinder nicht lückenlos gewährleistet ist. Besonders sehr kurzfristige Schließungen von Kitas erschweren die Planung und Versorgungssituation.
Wie fing vor 30 Jahren alles bei Bendel an?
Mit helfenden Händen war meine Mutter, Rita Bendel, noch zu DDR-Zeiten als Gemeindeschwester in Eggersdorf tätig. 1990 wurde dann im Ort eine kommunale Sozialstation gegründet, die aber schon Ende 1991 von der Bürgermeisterin wieder aufgelöst wurde. Am 15. Januar 1992 machte sie sich dann selbstständig. Sie war sich sicher, diese Tätigkeit bekomme ich auch allein hin.“ Mit einem PKW Trabant besuchte sie ihre Patienten, wechselte Verbände und setzte Spritzen. Anfangs konzentrierte sich ihre Arbeit im Wesentlichen auf die medizinische Grundversorgung.
Was kam in den Jahren hinzu?
1994 stellte Rita Bendel ihre ersten Mitarbeiterinnen ein. Mit Einführung der Pflegeversicherung 1995 stiegen dann auch die Bedarfe an der Unterstützung bei den pflegerischen Tätigkeiten und der hauswirtschaftlichen Versorgung. Es wurden also weitere Mitarbeiterinnen gesucht und eingestellt.
Seit 1997 ist der ambulante Pflegedienst Bendel auch in Fürstenwalde im Bereich der ambulanten Pflege und Betreuung und seit 2010 mit der Tagespflege in der Karl-Marx-Straße tätig.
Im Jahr 2013 wurde dann eine Wohngemeinschaft für demenziell veränderte Menschen in der Karl-Marx-Straße initiiert und 2015 eine weitere an diesem Ort. Auf Grund der bis dahin gesammelten Erfahrungen und dem stetig wachsenden Bedarf bei der Betreuung von demenziell veränderten Menschen kam im letzten Jahr noch eine dritte Wohngemeinschaft hinzu. Der Krankentransport ergänzt seit 1998 das Angebot. Heute sind wir über einhundert Mitarbeitende, die unsere Patienten rund um die Uhr in Strausberg und Fürstenwalde betreuen.
Gibt es aktuell Stellenangebote?
Wir suchen immer Leute: Ob Pflegekräfte für den ambulanten Bereich und die Wohngemeinschaften oder examinierte Pflegekräfte für die Ambulanz oder Tagespflege (m/w/d).
Welche Rolle spielen die pflegenden Familienangehörigen?
Ohne die Familienangehörigen, ist die Pflege im ambulanten Bereich eigentlich nicht denkbar. Sie sind es, die oft 24 Stunden für ihre zu pflegenden Angehörigen da sind. Sie sind es, die Beruf und Familie mit der Versorgung in Einklang bringen müssen. Sie müssen lernen, mit den unterschiedlichen Erkrankungen umzugehen. Auch hierbei können wir beratend und unterstützend zur Seite stehen. Rufen Sie uns einfach an und vereinbaren Sie einen Termin.