Uckermark – einfach schön“ – so heißt es auf den Werbeschildern der Region. Und tatsächlich, der Landkreis hat für Einheimische und Besucher viel zu bieten. Es gibt aber auch noch viel zu tun. Zum Beispiel:
Bevölkerungsentwicklung
1994 lebten in der Uckermark 162.000 Menschen. Seither ist die Bevölkerung kontinuierlich, seit 2009 etwas langsamer gesunken. Heute leben genau 117.936 Menschen (Stand 31.5.2023) im Landkreis. Mit rund 38 Einwohnern auf einen Quadratkilometer zählt die Uckermark zu den am dünnsten besiedelten Regionen des Landes. Das hat Folgen: Auf die Aufrechterhaltung und Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur (ÖPNV, Straßen), der Daseinsvorsorge (Schulen, medizinische Versorgung, u.a.) und gesellschaftlichen Teilhabe muss viel Wert gelegt werden. Ein wichtiger Faktor für Wirtschaft wie Gesellschaft spielt dabei die Digitalisierung, auf deren Ausbau die Uckermark einen Schwerpunkt gelegt hat.
Transformation & Co.
Im Vergleich zu anderen Landkreises hat die Uckermark viele arbeitssuchende Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 10 Prozent (Stand Dezember 2022). Im Gegenzug dazu wächst der Bedarf an Fachkräften in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft. Und das ist nicht alles: Zeitgleich muss die Transformation gestemmt werden, was insbesondere auf Schwedt, dem Industriestandort der Uckermark, zukommt. Der Wandel von fossilen hin zu erneuerbaren Energien wird herausfordernd für Wirtschaft und Menschen, kann aber mit mutigen und tatkräftigen Entscheidungsträgern gelingen. Die Wirtschaftsförder des Kreises aus dem Investor Center Uckermark (ICU) verweisen auf die solide wirtschaftliche Basis mit einem starken Mittelstand – dieser hätte in 30 Jahren Landkreis Uckermark zu einem positiven Außenbild der Region entscheidend beigetragen.
Mit Blick nach Polen
Zwischen den Metropolen Berlin und dem polnischen Stettin liegt die Uckermark strategisch günstig. Der Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Stettin, der Ende 2026 beendet sein soll, birgt dabei viele Potenziale für die Region. Die Vorzüge der Grenzregion hat vor allem das Amt Gartz erkannt und engagiert sich hier seit Jahren. Auch das ICU sieht in der Zusammenarbeit mit Polen viele Chancen. „Mehr Europa wagen und davon profitieren“, lautet die Losung des ICU und verweist auf die vielen positiven Entwicklungen bei den Nachbarn, von denen man sich in Kreis, Land und Bund durchaus etwas abschauen könnte. „Wir müssen in Deutschland nicht nur schneller und digitaler beim Genehmigen werden, sondern auch bei der Entwicklung neuer Gewerbeflächen, um neue Unternehmen und mit ihnen neue Ideen und Impulse ansiedeln zu können. Auch von der Entwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz werden wir profitieren können. Ergänzt werden muss dies durch attraktive Standortbedingungen in den Kommunen. Auf allen genannten Feldern werden wir als ICU künftig aktiv unterstützen“, so Geschäftsführer Martin Lebrenz.
Aus der Geschichte
6. Januar 1994
Für den gesamten Landkreis gelten ab sofort die neuen UM-Autokennzeichen.
Mai 1994
Das Landesverfassungsgericht billigt die Klage der Stadt Schwedt und bestätigt die Eigenständigkeit der Stadtsparkasse Schwedt. Die Oderstadt hat bis heute auch eine eigene Volkshochschule.
Januar 1995
Der Kreistag stimmt dem Entwurf von Hans Benthin aus Boitzenburg für ein Wappen und eine Flagge für den Landkreis Uckermark zu.
Januar 2000
Die Landkreise Uckermark und Gryfino in Polen unterzeichnen eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit. Unna und Minden-Lübbecke (beide Nordrhein-Westfalen) sind weitere Partnerlandkreise.
Juni 2000
Der Landkreis präsentiert sich erstmals mit einer eigenen Homepage im Internet. 2011 und 2022 folgen Überarbeitungen.
Februar/Juli 2001
Nach dem Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder ist Bundespräsident Johannes Rau zu Gast in der Uckermark. Zahlreiche Persönlichkeiten besuchen in den Folgejahren die Region.
2012
Die Uckermark wird als Modellregion LandZukunft ausgewählt.
Kurz notiert
Überraschungen
Die gab’s immer wieder in der 30-jährigen Geschichte: So brachte die erste Landratswahl zwar die meisten Sitze für die SPD, die Abgeordneten gaben dann aber doch unerwartet nicht Rüdiger Schenk, zuvor Chef des Altkreises Angermünde, sondern Dr. Joachim Benthien die meisten Stimmen und so den ersten Landratsposten der Geschichte.
Direktwahl gescheitert
2010 endet die achtjährige Amtszeit von Landrat Klemens Schmitz. Die folgende Direktwahl scheitert, denn obwohl der bisherige Amtsinhaber mit 50,8 Prozent gegen Roland Resch gewinnt, beteiligen sich insgesamt zu wenig Wähler an der Entscheidung. Der Kreistag muss entscheiden – und spricht sich überraschend für Dietmar Schulze (SPD) aus.
Wachsendes Potenzial
Nicht zuletzt Ex-Kanzlerin Angela Merkel und die Nähe zu Berlin haben die Uckermark in den letzten Jahren zu wachsender Popularität verholfen. Das hat sich touristisch ausgezahlt: Der Tourismus spülte im letzten Vor Corona-Jahr 2019 einen Bruttoumsatz von 274,5 Millionen Euro in die Region. Rund 4,5Millionen Tages- und rund2,8 Millionen Übernachtungsgäste wurden registriert (Analyse 2023).