Kein Urlaub ohne auch mal in anderen Auslagen zu gucken und selbst zu probieren. Wichtig dabei: Das Ziel der Schäpes als Eltern sei es neben der freien Entscheidung, welcher Beruf es sein soll, auch gewesen, den Kindern nicht nur die viele Arbeit, die das Unternehmen macht, zu vermitteln, sondern sie auch spüren zu lassen, dass mit guter Organisation Zeit für die Familie ist. Bleibt die nämlich auf der Strecke, wirkt das schnell abschreckend.
Das hat richtig gut geklappt: Inzwischen ist die zweite Generation mit dabei im Konditorei-, Bäckerei- und Catering-Metier. Sohn Dario hat nach einer Konditorlehre in Berlin im Familienbetrieb das Bäckerhandwerk gelernt und ist längst fest eingebunden in den Betrieb. Seine Frau Beatrice ist im Verkauf tätig. „Und unsere Enkelin schwingt auch schon den Rührbesen“, lassen die Schäpes stolz wissen. Velaya Elaine hat für diese Entscheidung noch viel Zeit, sie darf erst einmal unbeschwert Kind sein.
Tochter und Sohn übernehmen vollständig, Gründer-Ehepaar bleibt weiter aktiv im Einsatz
So wie es das Ehepaar Schäpe nach dem Sohn auch mit Tochter Lucia gemacht haben: Sie gaben freie Hand, unterstützten bei der Lehre zur Hotelfachfrau an der Ostsee – und freuen sich nun umso mehr, dass auch die 23-Jährige fest ins Familienunternehmen eingestiegen ist. Sie sattelt gerade als Restaurantfachfrau noch einmal drauf und kümmert sich inzwischen um den Catering-Zweig des Unternehmens.
Also alles gerichtet zum 30-jährigen Firmenjubiläum? Das Ehepaar Schäpe kann da nur zustimmen, verweist aber neben der eigenen Familie auch auf ihre 40 Mitarbeiter. Viele von ihnen seien über Jahre im Unternehmen tätig, einige von Beginn an. Einstige Azubis sind inzwischen fest integriert. Die erweiterte Familie also, kommentiert Frank Schäpe schmunzelnd. Und plant als vorausschauender Geschäftsmann schon voraus. Bis zum 35. Firmenjubiläum, berichtet er, soll der Betriebsübergang mit den beiden Kindern als Chefs offiziell vollzogen sein. Einen Wandel bei wichtigen Entscheidungen gab‘s bereits: „Wenn jetzt der Familienrat tagt, dann gibt‘s klare Beschlüsse – nicht immer zu unserem Gefallen“, erzählt der Firmengründer.