Nächtlicher Hochbetrieb in der Backstube

30 Jahre Konditorei Bäckerei Schäpe

Nächtlicher Hochbetrieb in der Backstube

Wenn alles schläft, geht’s bei Schäpe so richtig zur Sache: Fünf Öfen laufen acht Stunden heiß, um für Gaumenfreuden und einen guten Start in den Tag zu sorgen

Ein Team für den Genuss: Die Mannschaft der Konditorei und Bäckerei Schäpe feiert gemeinsam das 30-jährige Bestehen des Betriebes, der neben dem Hauptsitz in der Wartiner Straße 1 auch Filialen im Oder-Center und im CKS umfasst. Auch der Catering-Zweig an den Uckermärkischen Bühnen zählt zum Unternehmen.

20.07.2021

Die Sonne ist längst noch nicht aufgegangen, da herrscht in der Backstube der Konditorei und Bäckerei Schäpe schon Hochbetrieb. Mehl wird abgewogen, die Teigknetmaschine läuft, die Mitarbeiter legen alle nötigen Zutaten bereit und dann Hand an, die Öfen heizen vor. So richtig gesprächig ist um 2 Uhr nachts niemand, dennoch ist die Stimmung bei den vier Bäckern um Dario Schäpe und Konditor Tom Rühl gut. Es ist Urlaubszeit und die Truppe etwas dezimiert, Beschwerden über die Arbeitszeit aber gibt’s nicht.

Das Team, sonst üblicherweise von Backstubenmeister Pierre Triphan angeführt, ist eingespielt. Das gilt für die Arbeitszeit ebenso wie für die vielen Schritte, die nötig sind, um knackfrische Brötchen, duftendes Brot, leckere Blechkuchen sowie Torten pünktlich zum Verkaufsstart um 6 Uhr anbieten zu können. Worauf’s ankommt? Eine gute Vorab-Planung und effektives Zeitmanagement. Die Brötchen – immerhin 20 verschiedene Sorten sind im Angebot – sind nach 16 Stunden langer Gehzeit startklar für den Ofen.

„Das schmeckt man“, erklärt Dario Schäpe die lange Teigführung, die auch etwas Vorlauf im Produktionsprozess schafft. Zeit lassen dürfen sich aber eben auch nur die Gebäcke, die Mitarbeiter arbeiten zügig, aber ohne Hektik. Immer wieder bleibt Zeit für die Details, die einen Handwerksbetrieb von der Großindustrie unterscheiden: Ein Teigtest hier, eine Geruchsprobe da, dazu der regelmäßige Blick in die im Dauerbetrieb laufenden Öfen – alle Sinne sind hier gefragt. Auf die den Bäckern eigene Fingerfertigkeit kann keinesfalls verzichtet werden.

„Das fängt schon beim Mehl an. Je nach Ernte nimmt es anders Wasser auf und wir müssen natürlich reagieren“, erklärt Dario Schäpe. Nur um gleich die nächste Ladung Brot aus dem Ofen zu holen. Gemeinsam mit Steven Köhler landen sie in die bereits bereitgestellten Paletten. Vorbereitung für den Abtransport. Die „nebenbei“ zusammengestellten Kisten zeigen, wo bereits überall auf die frische Ware gewartet wird: Nicht nur in den Filialen muss die Auslage pünktlich zum Verkaufsstart um 6 Uhr bereit liegen.

Beliefert werden auch Einrichtungen und Wohnheime. Lautlos wird die Ware mit der entsprechenden Beschriftung noch einmal überprüft, dann startet um halb sechs auch schon das erste Lieferfahrzeug. Das Frühstück kann kommen.

Zutaten-Liste am Tag
- 400 kg Weizenmehl
- 200 kg Roggenmehl
- 25 kg Zucker

Produktion
- 2330 Brötchen am Tag
- 200 Brote
- 17 Torten
- 12 Kuchen
- 1440 Eiskugeln

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