Räume gestalten – Träume verwirklichen

25 Jahre Unternehmensgruppe Krebs & Schulze

Räume gestalten – Träume verwirklichen

Stolz auf den eigenen Beitrag bei der Umgestaltung der Stadt

Vision von einem neuen Kiez und Aussicht auf zehn Jahre Arbeit: das Areal von Marina City Foto: Krebs&Schulze

03.11.2021

M.K.: Unser neues Projekt Marina City wird beispielhaft. Wir glauben, dass es eine Entwicklung geben wird, die Frankfurt komplett neu zeigt. Die Lage ist herausragend. Damit werden wir Jahre zu tun haben. Auf diese Aufgabe freue ich mich riesig.D.S.: Vergangene Woche hatten wir erneut sehr gute Gespräche mit unseren Partner-Bank. Die Detailplanung läuft weiter. Es geht um Erschließung, Wohnungsgrößen und -grundrisse, Nachhaltigkeit - es sind sehr viele Parameter, die wir berücksichtigen müssen. In Teilen werden wir eine ganze Infrastruktur erschaffen und entsprechende Flächen vorhalten. 30.000 Quadratmeter sind letztendlich ein kleiner Kiez. Im kommenden Jahr wollen wir mit dem Abriss auf der Fläche beginnen, wobei wir die herrlichen Backsteinbauten im Bestand der alten Konservenfabrik so weit wie möglich integrieren möchten. Die gehören einfach dazu. Erhaltenswerte Substanz wollen wir auch weiterhin nutzen. Die Fläche des ehemaligen Betonwerkes mit nochmals 30.000 Quadratmetern haben wir ebenfalls erworben, für die es bisher eine Grundvorstellung gibt.

Das bedeutet, wir denken inzwischen auch in anderen zeitlichen Dimensionen als bei einem Einfamilienhaus. Wir sind zu Gestaltern geworden, die Stadtflächen prägen. Wir haben hier das große Glück, dass wir sehr visionär unsere Vorstellungen vom Wohnen am Wasser verwirklichen können. Aber es ist auch eine Mammutaufgabe.

Mich freut es immer wieder, wenn Investoren von außerhalb kommen und begeistert sind von Frankfurt (Oder), weil sie sehen: Hier ist etwas passiert. Es ist sehr lebenswert, sehr grün, sehr reich an Gewässern. Das Thema Leben und Wohnen kriegt Frankfurt immer besser in den Griff. Wer aufgrund seines Einkommens entsprechend wohnen möchte, will das dort, wo auch das Umfeld stimmt. Umgekehrt brauchen wir adäquate Wohnangebote für unterschiedliche Lebensmodelle und –phasen.

Wie wirken sich die Veränderungen in der Gesellschaft auf Ihre unternehmerischen Zielstellungen aus?

M.K.: Klimawandel und Nachhaltigkeit sind die Themen der Gegenwart und Zukunft. Dazu gehören auch neue Finanzierungs- und Förderinstrumente. Die Nachhaltigkeit fordert von uns als Planern über die Energieeffizienz hinaus andere Berechnungsmethoden und Modellbetrachtungen. Wir müssen jetzt CO2-Bilanzierungen vornehmen, den „Fußabdruck“ ausrechnen. Gerade sind wir dabei, unser erstes Projekt in der Nachhaltigkeit zertifizieren zu lassen, um den so genannten Gold-Standard mit einem Mehrfamilienhaus zu erreichen. Das hat hier noch niemand gemacht.

Unsere unternehmerischen Ziele sehen wir in unserer Region und in Frankfurt (Oder). Die Stadt bietet so viel Potential und hält so viele Aufgaben für uns parat, dass wir auch konzentriert hier arbeiten möchten.

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Bauingenieur Ortwin Krebs: der Firmengründer Foto: Archiv Krebs

Als BauDenker, der auch von der Umstrukturierung der Branche ausgehen muss, sehe ich es noch etwas weiter. Wir werden unser Aufgabenfeld erheblich erweitern, weil die Kapazitäten am Markt schrumpfen, aber nicht die Planungsaufgaben.

Wenn man sieht, was an Instandhaltungsrückstau vorhanden ist, dass jährlich mindestens 400.000 Wohnungen entstehen sollen, dass im Bereich der Nichtwohngebäude wieder aufgeholt werden muss, dann sehe ich ein riesiges Potential, für das wir uns entsprechend aufstellen und wachsen werden.

Wir sind in unserer Region von den Kapazitäten her inzwischen das größte Planungsbüro, das diese Aufgaben bewältigen kann. Daran werden wir auch weiterhin arbeiten.

D.S..: Natürlich verändert sich auch das Marketing. Die Digitalisierung hat dazu wesentlich beigetragen. Die Werbung ist sehr internetlastig geworden. Die Visualisierung ist wesentlich anspruchsvoller geworden. Früher hatten wir einen Grundriss und eine Lagezeichnung, heute lassen wir Drohnen über unser Gelände fliegen und übermitteln den Kunden auf elektronischem Wege ein Exposé. Verkauf ist Information.

Trotzdem bleibt der Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung, eine sehr persönliche Angelegenheit. Der Kunde braucht ein Gefühl für den Menschen und das Unternehmen, dem er sein hart erarbeitetes Geld anvertraut. Er möchte natürlich auch Referenzen. Die haben wir uns im Lauf der Jahre erarbeitet und können sie mit einigem Stolz vorzeigen. Der Kunde möchte den Rohbau besichtigen, wo er einmal wohnen könnte. Er möchte sich auch einmal bei einer Tasse Kaffee im Büro etwas in Ruhe erklären lassen.

Ein Grund übrigens, weshalb wir unseren neuen Unternehmenssitz barrierefrei und mit Blick nicht nur auf unsere Arbeit, sondern auch auf unseren Kunden gestaltet haben. Für mich ist das Persönliche das Allerwichtigste. Dann können wir zeigen, was wir können, und als Team überzeugen, dass wir das Vertrauen wert sind.

Herr Schulze, Sie feiern in diesen Tagen nicht nur das 25-jährige Bestehen ihres Unternehmens, sondern auch Ihren 50. Geburtstag. Was für Gefühle verbinden sich bei Ihnen mit diesem Doppel-Jubiläum?

D.S..: Mein unternehmerisches Gefühl ist, dass ich unendlich stolz bin, was ich mit Matthias Krebs geschaffen habe, was unsere Unternehmensgruppe mittlerweile schon geliefert hat. Wenn ich sehe, was Matthias Krebs schon vorher aufgebaut hat, macht mich das noch ein Quentchen demütiger. Es gibt viele Kollegen, die fleißig und gut organisiert waren, die solch ein Jubiläum nicht erreicht haben. Beruflich haben wir mehr erreicht, als wir uns vor vielen Jahren vorgestellt haben.

50 Jahre zu werden, ist natürlich schon eine Zäsur. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben und hätte nie gedacht, dass sich dieses Alter doch so gut anfühlt. Ich verspüre eine gewisse Demut vor dem Leben. Es ist mir wichtig, Werte hochzuhalten, die eigentlich selbstverständlich sein sollten: Gesundheit, Familie, Zeit haben für einander und füreinander da sein. Das macht mich als Mensch aus. Außerdem bin ich froh, weil wir ein Stück Zukunft schaffen für unsere Stadt und für die nächsten zehn Jahre Arbeit haben mit Marina City und dem zweiten großen Baugrundstück. Wir haben jede Menge Ideen dafür, aber die müssen erst einmal realisiert werden. Vielleicht haben wir auch mal Lust auf ein weiteres Projekt, auf jeden Fall aber habe keinen Grund, mir über die nächsten Jahre Sorgen zu machen.

Herr Krebs, was ist von dem begeisterten Planungsingenieur, der vor einem viertel Jahrhundert aus Dresden nach Hause kam, übriggeblieben?

M.K.: Noch heute bin ich meistens an der Entwurfsplanung im Unternehmen beteiligt. Also daran, die hundert Ideen auf die drei machbaren herunterzubrechen. Das ist meine Stärke. Ansonsten bin ich inzwischen doch mehr Geschäftsführer und Organisator, baue Finanzierungsmodelle auf, entwickle Strukturen und erfülle sie mit Leben. Das ist zwar etwas ganz anderes, als ich einmal studiert habe, aber es ist genau das, was ich immer machen wollte. Und ich glaube, darin bin ich auch ziemlich gut.

Wem möchten Sie zu ihrem Firmenjubiläum Dank sagen?

M.K.: Die Entwicklung, die wir mit unserem Unternehmen genommen hat, wäre ohne meinen Vater nicht möglich gewesen. Sie wäre nicht möglich gewesen ohne Herrn Schulze. Ohne meine Familie hätte es nicht funktioniert. Dafür möchte ich ihnen danken. Und ich fühle mich gegenüber jedem unserer Mitarbeiter zu Dank verpflichtet. Es sind gute Mitarbeiter, die unser Unternehmen voranbringen. Auch mein Ehrenamt als Präsident der brandenburgischen Ingenieurkammer könnte ich nicht ausfüllen, wenn nicht Verlass auf sie wäre. Das ist ein sehr gutes Gefühl, nicht nur im Jahr unseres Jubiläums.

D.S..: Als erstes danke ich meiner Familie, besonders meinen Kindern für ihre Nachsicht, wenn ich damals nur wenig Zeit für sie hatte. Mein Dank gilt natürlich auch meinem Geschäftspartner und Freund. Matthias Krebs. Unser Dank gebührt auch den Banken, mit denen wir positiv unsere Projekte und Ideen besprechen. Wir pflegen eine jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit und sie erkennen, dass Planen, Bauen und Vermarkten in einem Haus wirklich ein sehr gutes Instrument ist. Wir danken der Stadt, unseren Kunden, Handwerkern und Lieferanten. Unser größter Schatz ist nicht nur die Geschichte unserer Unternehmensgruppe, unser größter Schatz sind unsere eigenen Mitarbeiter.
   

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