Das Seelower Krankenhaus wird aber nicht nur zum Zentrum aller ambulanten Operationen ausgebaut: „Im Januar 2026 wird im Obergeschoss auch unsere neue Kurzzeitpflege eröffnet“, verrät Katja Thielemann, Geschäftsführerin der Krankenhaus Märkisch-Oderland GmbH.
Während die neue Kurzzeitpflege der Pflege und Betreuung vorbehalten bleibt, dient die sich derzeit im Umbau befindliche Station mit 30 Betten der Behandlung von Akut- und Notfallpatienten. Neben OP-Bereich, Notfallaufnahme, Station und künftiger Kurzzeitpflege befinden sich im barrierefreien Erdgeschoss auch Arztpraxen und eine gut frequentierte Physiotherapie.
Eine Schlüsselrolle im Rahmen der Krankenhausreform kommt auch den zum Verbund gehörenden Medizinischen Versorgungszentren (MVZ MOL) zu. Neben Seelow gibt es sie auch in Strausberg, Wriezen, Bad Freienwalde und Hönow: „Der direkte Eingriff bei einer ambulanten Operation ist ja nur ein kleiner Baustein bei der gesamten Behandlung unserer Patienten“, erklärt Dr. Steffen König, der ärztliche Direktor des Klinik-Verbunds. „Mindestens ebenso wichtig ist ja für die Heilung auch die Vorbereitung und natürlich die Nachsorge bei einem operativen Eingriff. Da sind wir schon sehr froh, dass unsere Medizinischen Versorgungszentren mit ihrem fachärztlichen Personal hierfür mit zur Verfügung stehen.“


Die aktuellen Strukturanpassungen haben nicht nur in Seelow, sondern auch an allen anderen Standorten weitere Umbauten zur Folge. So muss zum Beispiel im inzwischen 30-jährigen „Neubau“ der gesamte zentrale OP-Bereich modernisiert werden. „Unter anderem ist hier eine neue Klima- und Lüftungsanlage dringend erforderlich“, sagt Dr. Steffen König. „Dafür bauen wir jetzt am Altbau zunächst einen Übergangs-OP in der früheren Intensivstation, was die aktuelle Baustellensituation dort erklärt. Wenn der in rund einem halben Jahr fertig ist, geht es mit der Modernisierung unseres Zentral-OPs weiter.“
Neben der Akut- und Notfallmedizin bleiben in Strausberg etwa das von der Deutschen Krebsgesellschaft jetzt zertifizierte onkologische Darmzentrum erhalten, die Unfallchirurgie, die ebenfalls zertifizierte Klinik für Diabetespatienten, die Frauenheilkunde, Geburtshilfe und das Zentrum für Palliativ- und Schmerzmedizin. Hinzu kommt die Kardiologie, bisher in Seelow ansässig.

Dagegen bleibt der komplette Bereich des Orthopädischen Zentrums Märkisch-Oderland (OZMO) in Wriezen. Im Bereich der Endoprothetik haben sich die Spezialisten dort bereits über Jahre hinweg einen guten Namen gemacht. Wer also an Knie, Hüfte, Schulter oder Wirbelsäule operiert werden muss, ist in Wriezen genau richtig, insbesondere dann, wenn stark geschädigte Gelenke durch künstliche zu ersetzen sind. Auch in Wriezen bleibt die Akut- und Notfallmedizin mit dazugehöriger (kleiner) Station erhalten, aber: „Die Bettenanzahl als Kenngröße ist heute weniger relevant“, so Katja Thielemann. „Seit Corona ist die Zahl der stationären Aufnahmen bundesweit ohnehin rückläufig. Die Leistungen pro Patient sind im Wandel, und für die Zukunft sind wir gut aufgestellt“.
Dazu zählt auch die flächendeckend fortschreitende Digitalisierung an allen Standorten: „Schon bald ist zum Beispiel die Telemedizin bei uns keine Zukunftsmusik mehr“.
Mit ihren 813 Mitarbeitenden zählt der kommunale Krankenhausverbund heute zu den attraktivsten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben der Region. tjo


