Rietz-Neuendorf. Einen Meistertitel in der Tasche haben und dann nicht richtig in seinem Beruf arbeiten können, das ging bei Dennis Schwikal aus Behrensdorf gar nicht. Also begann der jetzt 45-Jährige im November 2002 die Ein-Mann-Selbstständigkeit und absolvierte die Meisterausbildung. Heute gibt er 13 Mitarbeitern Lohn und Brot und feiert das 20-jährige Bestehen seines florierenden Unternehmens „Haustechnik. Heizung, Sanitär, Solar, Klimaanlagen. Meisterbetrieb Dennis Schwikal".
Gelernt hat der Handwerker auf den Wunsch seines Vaters Zentralheizungs- und Lüftungsbauer bei Gustav Sonnenberg in Lindenberg. Nach der Lehre arbeitete er in verschiedenen Firmen. Als er sein erstes Gewerbe anmeldete, stand in dem Anmeldeformular als Tätigkeiten die eines Hausmeisters sowie die Organisation und Durchführung von kulturellen Veranstaltungen. Seinen Meisterbrief erhielt Dennis Schwikal dann 2007, und 2011 meldete er sein Gewerbe auf Installateur und Heizungsbauer um.
Die Firma aufzubauen hat ihm maßgeblich sein Stellvertreter Mathias Niesche aus Lindenberg geholfen. ,,Der Meister hat mich gefragt, ob ich bei ihm arbeiten wolle", denkt Mathias Niesche zurück. ,,Ich habe es nicht bereut, denn das Klima stimmt, er ist ein sehr sozialer und loyaler Chef, ja er ist ein besonderer Chef", freut sich der Jüngere. Das Betriebsauto dürfe man mit nach Hause nehmen, und er gewähre auch mal spontanen Urlaub. ,,Feste, wie runde Geburtstage, werden auch mal etwas größer gefeiert", nennt Diana, seine Buchhalterin, noch Beispiele für den kollegialen Zusammenhalt.
Von den 13 Mitarbeitern sind sieben Heizungsbau- und Anlagenmechaniker, also mit Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Sanitäranlagen beschäftigt. Als Hauptkunden konnte der Meister die Wohnungswirtschaft (WoWi) Fürstenwalde und die Genossenschaft in Fürstenwalde gewinnen. Da gibt es immer etwas zu tun, etwa an den Heizungsanlagen, im Sanitärbereich, oder wenn komplette Wohnungssanierungen anliegen. Dazu kommen Einzelkunden aus dem kommerziellen oder privaten Bereich. Zwei Monteure sind dauerhaft für den Kundendienst zur Erledigung der terminierten, regelmäßigen Wartungsaufträge zuständig. „Aber hier wird eigentlich jeder für alles eingesetzt, jeder muss alles können und kann auch fast alles. Und der Meister arbeitet selbst praktisch vor Ort mit", erklärt die Buchhalterin. ,,Unser Motto ist: Das Telefon klingelt, und wir versuchen sofort, alles so schnell wie möglich zu erledigen, und irgendwie schaffen wir das auch alles", ist Diana stolz. Alle Mitarbeiter können an Weiterbildungen teilnehmen, damit sie vertraut sind mit den Geräten, die wir einbauen", ist Mathias Niesche wichtig, und er weist auf das große Plus hin, dass fünf Mitarbeiter den bei Bosch lizensierten Profi Split-Klimageräte-Schein besitzen, den sogenannten Kälteschein, mit dem sie Klimaanlagen einbauen, in Betrieb nehmen und warten dürfen."
Die größten Neuinstallationsaufgaben hat die Firma in Kitas in Grünheide und Rehfelde, im Seniorenheim ,,Am Kanal" in Storkow, im Frankfurter ,,Alten Internat" und in den Bürogebäuden des Jakobsdorfer Landmaschinenhandels und des Beeskower Unternehmens Kurylyszyn gemeistert.
Gern werden auch Lehrlinge ausgebildet. Vier waren es bisher, drei davon wurden von anderen Firmen übernommen. ,,Mit unserem eigenen Lehrling Nils Sachse, der 2018 fertig war, haben wir einen guten Griff getan", schmunzelt Mathias Niesche. ,,Nils ist immer noch bei uns." Elke Lang