10 Jahre Schlossgut Altlandsberg

Schlossgut Altlandsberg: In zehn Jahren zum Schmuckstück

Schlossgut: Viele Menschen haben ihren Anteil am umfangreichen Aufbau- und Sanierungswerk.

Blick 2021 von der frisch fertiggestellten Parkseite auf das Schlossgut-Areal in Altlandsberg Fotos: Gabriele Rataj

05.05.2025

Ein normaler Donnerstag auf dem Schlossgut. Um zehn öffnen sich die Türen der Touristinformation. Davor hat sich schon eine Wartegemeinschaft gebildet: Zwei Männer mit leeren Syphonflaschen, die sie gegen mit Altlandsberger Bier Gefüllte austauschen wollen. Andere möchten Tickets für eine der bevorstehenden Veranstaltungen im Jubiläumsjahr des Schlossgutes kaufen oder einfach Auskünfte einholen. Besucher schauen sich im Ladenbereich um, Radfahrer rasten auf ein Bier oder einen Kaffee auf den Stühlen im Sonnenschein ... - ein gewohntes Bild.

Uli Handke, der nicht nur den Kreativbereich mit verschiedenen Kursen auf dem Schlossgut verantwortet und gerade Dienst schiebt in der Stadtinfo, sondern regelmäßig zu Führungen auch den Nachtwächter gibt, stieß hier vor fünf Jahren zum Team. In dieser Zeit passierte einiges von dem, was Altlandsberg-Besucher inzwischen gern in die Ackerbürgerstadt lockt. Der barocke Lustgarten mit dem Kreuzteich erfuhr seine endgültige Gestaltung. Das wiederentdeckte Wasserbassin mit der beidseits ins Parkgelände führenden Freitreppe verführt längst nicht nur Auswärtige zum Spaziergang mit Blick auf Gutshaus, Brau- und Brennhaus, die beiden benachbarten Kirchen und den ebenso fertiggestellten Trakt der Orangerie. Dorthin wird mittlerweile regelmäßig zu Kunstausstellungen und mehr eingeladen.

Unternehmen aus der Region

Doch den Ausgangspunkt für das zehnjährige Schlossgut-Jubiläum setzte 2015 die Übergabe der sanierten Schlosskirche. Sie bildete so etwas wie das Fundament für das weitere Vervollständigen des Schlossgut-Komplexes. Das Brau- und Brennhaus erstand aus einer Ruine. In der ehemaligen Remise startete die Brauerei und Brennerei und die Stadtinformation bezog ebendort ihr neues Domizil. Der Domänenhof nahm Gestalt an unterbrochen durch das Auffinden des Altlandsberger Münzschatzes - und ist heute aus dem monatlichen Marktgeschehen nicht mehr wegzudenken. Baulich abgeschlossen werden konnte die Schlossterrasse, die den Zimmergrundriss des abgebrannten Schlosses zeigt und so dessen Ausmaße verdeutlicht.

Unternehmen aus der Region

Grit Burkhardt, in all den Jahren städtische Sanierungsbeauftragte, verweist indes auch auf das Füllhorn der Fördermittel von Land und Bund, den Anteil aus der Stadtkasse, die Projektentwicklung und Begleitung durch„Fach & Werk“, auf die Bauleute, die Archäologen, die Stadtverordneten, die die Beschlüsse dafür fassten ...Ohne sie alle wäre das Sichtbarmachen des einstigen Adelssitzes des Freiherrn Otto von Schwerin I. und seines Sohnes sowie später im Besitz des 1. Preußenkönigs kaum möglich gewesen.

Vor allem aber habe bürgerschaftliches Engagement den gesamten Sanierungs- und Restaurierungsprozess gleitet, betont sie. Altlandsberger wie Klaus Krüger, die viele Dinge privat bewahrt hatten und beisteuerten, mit Erinnerungen und Rat zur Stelle waren. Oder die Jugendlichen, die im freiwilligen Denkmalschutz-Jahr am Brau- und Brennhaus mitwirkten. Nachtwächter Hildenbrand, der mit seinen Führungen Stadt und Schlossgut bekannt machte und den Gruselrundgang mit vielen Partnern organisierte.

Der Verein Schlosskirche Altlandsberg, der 2008 maẞgeblich den Rückkauf der Schlosskirche aus privater Hand durch die Stadt initiierte und inzwischen als Fördergesellschaft Schlossgut Altlandsberg unübersehbare eigene Marken setzte und setzt:Seien es der Kronleuchter in der Schlosskirche, das dortige Geläut oder das Modell des Schlosses auf der Terrasse, die Bänke im Lustgarten, die würdige Markierung des Münzschatz-Fundortes auf dem Gutshof oder derzeit die große Wimpelaktion mit Blick auf die 800-Jahr-Feier der Stadt mit ihren Ortsteilen 2030. Erste Station: Das Schlossgut-Fest zum 10. Jubiläum im Juni! Was da inzwischen aus den Ortsteilen, aus Vereinen, von Familien, Gruppen, aus Kitas und Hort, oder von Einzelpersonen an Wimpeln kreiert worden ist, lässt das Herz der Fördergesellschafts-Verantwortlichen Angelika Schulze-Mühlpforte höher schlagen. Da ist es wieder, das bürgerschaftliche Engagement, das so viel bewegen kann!                   Gabriele Rataj