Allergene lassen sich zu Hause meist nicht komplett entfernen. Doch es gibt Möglichkeiten, die Belastung mit Pollen und Hausstaub spürbar zu reduzieren und so allergische Reaktionen zu verhindern.
Blütenstaub haftet an Kleidung und Schuhen, den Katzen und Hunden- und kommt so unweigerlich ins Haus. „Eingangsbereich und Flur sind deshalb besonders mit Pollen belastet", sagt Heike Behrbohm von der Deutschen Haut- und Allergiehilfe. Damit sich Pollen hier nicht anhäufen, rät sie zur täglichen Bodenreinigung.
„Fensterputzen sollte man auf Tage mit geringem Pollenflug verlegen", rät Heike Behrbohm. Dabei helfen Wettervorhersagen, die den Pollenflug betrachten. Auch die Uhrzeit spielt eine Rolle: ,,In der Stadt ist die Pollenflugdichte eher am Abend hoch, auf dem Land frühmorgens."
Hausstaub sammelt sich dort an, wo sich Menschen häufig und lange aufhalten: im Schlafzimmer, Wohnzimmer und Kinderzimmer. Behrbohm empfiehlt: ,,Erst saugen, dann wischen." So vermeidet man, dass beim Durchqueren des Zimmers immer wieder Staub aufgewirbelt wird.
Gerade in Teppichen kann sich viel Staub ansammeln. ,,Kurzflorige Teppichböden müssen regelmäßig gesaugt werden“, sagt Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund. Langhaarteppiche sollten Allergiker möglichst vermeiden, weil sich darin zu viel Staub sammelt. ,,Allergiker sollten einen Staubsauger mit HEPA-Filter und möglichst großem Rückhaltevermögen verwenden“, rät Lämmel. Das bedeutet, dass sie nicht direkt wieder einen großen Anteil der eingesaugten Allergene mit der Abluft des Gerätes auspusten. Filter der Klasse 11 halten 95 Prozent der Staubpartikel, Milben und Pollen zurück, Filter der Klasse 13 sogar 99,95 Prozent. Schwachstellen bleiben aber Saugrohr, Schlauch und Gehäuse.
,,Die größte Gefahr geht vom Wechseln des Staubsaugerbeutels aus", sagt Heike Behrbohm. Allergiker sollten das am besten jemand anderem überlassen.
Ein Staubsauger mit Wasserfilter ist noch sicherer. „Der Staub wird in Wasser gebunden und mit dem Schmutzwasser entsorgt, ohne aufzuwirbeln“, erklärt Behrbohm. Die Alternative sind Modelle mit einem Sprühsaug-System. Sie reinigen Böden und Polster feucht und saugen im gleichen Arbeitsgang die Restfeuchte wieder auf. Glatte Flächen lassen sich mit Anti-Staub-Tüchern besser reinigen. „Sie ziehen den Staub, anstatt ihn aufzuwirbeln", erklärt Behrbohm. Zwar sind die Einmaltücher zum Wegwerfen praktisch, erzeugen aber viel Müll. ,,Nachhaltiger ist es, mit einem Mikrofasertuch beziehungsweise einem gut ausgewrungenen Lappen feucht zu wischen." Sonja Lämmel rät Milben-Allergikern, während und nach den Reinigungsarbeiten zu lüften. dpa