„Ohne Zähne geht nichts!“

Wir von hier - Leben in Hohenstücken

„Ohne Zähne geht nichts!“

Kultur macht stark. Rolf Barth macht mit – mit einer ganzen Schulklasse

Die Kinder hatten offensichtlich viel Spaß an dem Buchprojekt. Die Großen auch – Klassenlehrer Sebastian Barsch (l.) und Autor Rolf Barth (r.). Foto: Th. Messerschmidt

01.10.2021

Nach einigen erfolgreichen Buchprojekten um seine Helferfigur „Herr Wolke“ hat der Berliner Kinderbuchautor Rolf Barth ein neues Gemeinschaftsprojekt mit Brandenburger Schülern vollbracht. Unterstützt von der Fouqué-Bibliothek und Bürgerhaus-Koordinator Tino Haberecht sowie gefördert vom Bundesverband der Friedrich-Bödcker-Kreise e.V. im Rahmen des Programms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ entstand mit der Klasse 6c der Grundschule „Gebrüder Grimm“ das Abenteuerbuch „Ohne Zähne geht nichts!“. Eigentlich war das außerschulische Projekt auf ein halbes Jahr angelegt, hatte coronabedingt dann aber zwölf Monate in Anspruch genommen, weil Gruppentreffen nicht immer möglich waren. Immerhin waren 21 Kinder unter einen Hut zu bringen, zumal auch Künstlerin Ursel Arndt mit von der Partie war. Vorübergehend musste es digital weitergehen; zum guten Ende aber war das 79-Seiten-Werk vollbracht und wurde zum Abschluss in der Stadtteilbibliothek Hohenstücken von allen Beteiligten gefeiert. Dabei ließ man das Jahr im Schnelldurchlauf Revue passieren und schaute voller Spannung und Freude, welche wie entstandenen Ideen der SchülerInnen Eingang ins Buch fanden – ebenso welche Fotos, Bilder und Stichpunkzettel. Und schließlich bekam jede/r Beteiligte ein Gratisexemplar, da sich alle von Rolf Barth signieren ließen. Der urteilt, „es ist ein spannendes Buch geworden“ und lobt insbesondere die „außergewöhnliche Solidarität der Klasse. Die Kinder sind großartig!“ (tms) „Ohne Zähne geht nichts!“, Mitteldeutscher Verlag, 10 Euro, ISBN978-3-96311-530-1 

Ein Quadratkilometer Bildung mit viel Herz

Eine Geburtstagsfeier quer durch Hohenstücken

Der „Ein Quadratkilometer Bildung Brandenburg“ feiert in diesen Tagen sein dreijähriges Bestehen. Im Stadtteil Hohenstücken ist dieses zehnjährige Programm darauf angelegt, die Bildungswege der Kinder und Jugendlichen zu verbessern. In den letzten Jahren ist es gelungen, ein Bildungsnetzwerk aufzubauen, die Zusammenarbeit verschiedener Akteure zu stärken und bestehende Kooperationen zu erweitern. Gemeinsam werden Angebote kreiert, wird an kleineren und größeren Themen gearbeitet, wobei immer die Kinder, Jugendlichen und deren Familien im Mittelpunkt bleiben. Um den dreijährigen Geburtstag zu zelebrieren, ließen zwölf Netzwerkpartner am 13. September 2021 um 13:13 Uhr jeweils drei pinke Ballons mit Wunschkarten in den Himmel steigen. Zusätzlich gab es verschiedene Aktionen der Einrichtungen: Kinder der Grundschule Gebrüder Grimm bemalten große, pinke Quadrate mit ihren Träumen für die Zukunft, für unser Miteinander, für eine bessere Welt. Die Otto-Tschirch-Oberschule visualisierte, mit welchen PartnerInnen sie im Netzwerk besonders eng zusammenarbeiten und die Wilhelm-Busch-Schule formte ein großes Herz aus Quadraten auf dem Schulhof. Die SeniorInnen des Seniorenpflegezentrums „Martha Piter“ feierten gemeinsam mit den Kindern der Kita „klein&GROSS“ die neuen Beziehungen und auch die Kinder der Kita Pusteblume feierten mit. Mit einem positiven Blick in die Zukunft wünschen sich die Macher zum nächsten Jubiläum eine große Feier im Märchengarten, zu der alle Beteiligten einen Einblick geben können, welch großartige Arbeit sie mit und für die Kinder und Jugendlichen leisten und damit für alle Besucher spürbar wird, mit wieviel Herz sie hier wirken. (red)

Das Reparatur- und Upcyclingcafé

Zusammenhalt stärken, Müll vermeiden

Das erste Reparatur- und Upcyclingcafé der Havelstadt gibt es seit gut einem Jahr, ansässig im Bürgerhaus Hohenstücken (Walther-Ausländer-Straße 1). Gäste suchen dort nach Lösungen für technische Probleme und reparieren mit einem Elektriker Geräte. Experimente und Herausforderungen treiben Steffen Paetznick an. Der Brandenburger ist Vorsitzender des Vereins „Arbeiten und Wohlfühlen in Hohenstücken“ (Auwiho) und startete mit Helfern das Reparatur- und Upcyclingcafé. Die triftigen Gründe: „Wir wollen den Zusammenhalt der Menschen im Stadtteil stärken und Müll vermeiden.“

Wie die Reparatur funktioniert? Brandenburger melden sich im Café, bringen ihre Technik vorbei und prüfen mit dem ehrenamtlichen Elektriker Mario Müßig, wo das Problem liegt. Sie recherchieren, wo und wann Ersatzteile lieferbar sind, wie viel diese kosten und wie sinnvoll eine Instandsetzung ist. „Vorher unterschreibt jeder Gast einen Haftungsausschluss, damit wir nicht verantwortlich sind, falls bei den Arbeiten etwas schiefgeht“, erklärt Steffen Paetznick. Außerdem gilt: Geräte mit Garantie werden nicht repariert.

Das brandenburgische Wirtschaftsministerium unterstützt die Einrichtung des neuen Cafés und fördert den Auwiho mit Lottomitteln in Höhe von 6.850 Euro. „Hier wird die Integration der Geflüchteten unterstützt und die nachbarschaftliche Gemeinschaft gestärkt. Außerdem entlastet das Reparaturcafé den Geldbeutel. Und nicht zuletzt trägt es zur Müllvermeidung bei, weil Geräte weiterverwendet werden können, die ansonsten weggeschmissen würden“, sagt Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) und lobte zudem, dass Gäste des Reparaturcafés an Workshops teilnehmen und ihr neues Wissen beruflich nutzen. Schade nur: die Förderung mit den Lottomitteln lief am 30.06.2021 aus.

Dennoch wird fleißig weiter repariert. Mittlerweile auch schon für Stammkunden. Jede Woche werden wenigstens zwei Geräte wiederbelebt. Auch Großgeräte wie Waschmaschinen und Fernseher sind dabei, wenngleich in den 30 Quadratmeter großen Räumen des Cafés keine Lagerräume zur Verfügung stehen. Helfer (Techniker, Handwerker), die mitmachen wollen, sind jederzeit gern gesehen.

Das Reparatur- und Upcycling-Café ist unverändert jeden Freitag von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Anmeldungen sind per Mail an auwiho@gmail.com oder unter 03381-5516580 möglich. (red)