Das ab den 1960er Jahren zwischen Marienberg und Silokanal gebaute Wohngebiet Nord war ein guter Anfang, aber nicht ausreichend für eine Industriestadt, die mit dem Großstadtstatus (ab 100.000 Einwohner) liebäugelte. Und so entstand ab 1972 Hohenstücken – Plattenbau an Plattenbau, dazu ein paar moderne Dienstleistungszentren und Kaufhallen, Schulen und Kindergärten sowie eine Poliklinik und ein Feierabendheim.
Auch ein Schwimmbad und Kino waren angedacht, wurden aber – wie die Vision eines Hauptzentrums und zweier Nebenzentren – aus Kostengründen nicht realisiert. Egal, wer eine der modernen Wohnungen beziehen durfte, war stolz – und fortan meist Bewohner eines WBS 70. Die Wohnungsbauserie 70 wurde ab 1973 im Plattenwerk Neubrandenburg in Dauerserie produziert und prägt bis heute auch das Stadtbild von Hohenstücken, das einst mehr als 9.000 Wohneinheiten und 20.000 Bewohner zählte. Beinah fluchtartig verließen viele Hohenstückener nach 1990 ihr Wohnquartier, was zu Leerstand führte und Rückbaumaßnahmen nach sich zog. 50 Jahre nach der Grundsteinlegung für Hohenstücken befindet sich der Stadtteil im steten Wandel. Um den Weg bis ins Jahr 2022 zu vergegenwärtigen und die Geschichte des jungen Stadtteils wach zu halten, wollen die Stadtteilbibliothek Hohenstücken und das Quartiersmanagement Hohenstücken eine Ausstellung über die Entwicklung von Hohenstücken und seiner Bewohnerschaft seit der Entstehung bis heute erstellen. Mit Hilfe der ehemaligen und aktuellen Stadtteil-Bewohnerschaft. „Wir hoffen auf viele interessante Bilder aus den privaten Bilderalben“, wirbt Quartiersmanager Tino Haberecht. Die Bilder können z. B. bei einem Besuch in der Stadtteilbibliothek oder im Stadtteilbüro im Bürgerhaus, Walther-Ausländer-Straße 1, abgegeben werden. Auch können die Bilder per Mail versendet werden – an haberecht@bas-brandenburg.de Haberecht: „Wenn ihr uns die Bilder zusendet oder vorbeibringt, seid ihr mit einer Veröffentlichung auf Internetseiten, sozialen Netzwerken, auf Druckerzeugnissen und in der Presse einverstanden. Ihr könnt uns auch gerne etwas zu den Bildern schreiben. Wir freuen uns auf eure Fotos und Geschichten!“. (tms)