Zukunft des Wassers

WELTWASSERTAG

Zukunft des Wassers

Der unsichtbare Schatz: unser Grundwasser

Grafik: imagedb.com/shutterstock

22.03.2022

In diesem Jahr steht der Weltwassertag unter dem Motto „Unser Grundwasser der unsichtbare Schatz“. Grundwasser ist ein Teil des Wasserkreislaufs. Rund 74 Prozerit unseres Trinkwassers stammen aus Grundwasser. Damit ist es die wichtigste Trinkwasserressource Deutschlands.

Etwa 1,5 Milliarden Menschen versorgen sich heute auf der Erde mit Grundwasser. Grundwassers ist unverzichtbar. Und leider zunehmend Belastungen ausgesetzt. Sei es durch Klimawandel, menschliche Tätigkeiten oder industrielle Prozesse. Der Verbesserung der Wasserqualität wurde in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hohe Priorität eingeräumt. Der Schutz des Grundwassers vor schädlichen Verunreinigungen wurde durch die Ausweisung von Wasserschutzgebieten, die Beseitigung bzw. Sicherung von Altlasten und die Implementierung zunehmend strengerer Regelwerke verbessert. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen werden im Rahmen eines großräumigen Grundwassermonitorings laufend überwacht. Trinkwasser ist das in Deutschland am stärksten kontrollierte Lebensmittel. Der technische Aufwand zur Aufbereitung des Grundwassers zu Trinkwasser ist gewöhnlich vergleichsweise gering und ist oft auf eine Entfernung von Eisen und Mangan bzw. eine Einstellung des pH-Wertes beschränkt. Um diese positive Entwicklung langfristig zu sichern, sind sowohl nationale als auch internationale Arbeiten und Untersuchungen über Stoffeinträge, z. B. durch Düngung in der Landwirtschaft, aus Industriealtstandorten, Bergbaufolgelandschaften oder Militärstandorten erforderlich. Ziel ist es, die Einträge zu erkennen und Maßnahmen zur Minimierung oder Sanierung einzuleiten. Dabei arbeiten Techniker und Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in enger Kooperation mit der Wirtschaft und staatlichen Institutionen zusammen. Auf dieser Basis können neue Regelwerke zum Grundwasserschutz entstehen. (BGR/ms)


FWA vergibt "Großen Preis der Wasser Zeitung"

Dreimal 1000 Euro für Projekte zum Schutz des Wassers

Am 22. März begeht die Welt den Tag des Wassers und weist mit dem diesjährigen Motto „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz" einmal mehr auf die Notwendigkeit hin, unserem Trinkwasser-Reservoire die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Denn Grundwasser ist für uns zwar nicht sichtbar, doch die Auswirkungen, die Grundwassermangel und -verschmutzung mit sich bringen, sind es durchaus. Besonders durch den Klimawandel und seine Folgen gerät der natürliche Wasserkreislauf zunehmend unter Stress.

Die FWA führt mit Hilfe der Aqua Kommunal Service GmbH (AKS) ein sorgfältiges Grundwasser-Monitoring durch und trägt so dafür Sorge, dass nicht zu viel Grundwasser entnommen wird. Gleichwohl kann die Verschmutzung von Grundwasser für jahrzehntelange Probleme sorgen. „Viele Menschen jeden Alters sind sich mittlerweile darüber im Klaren, dass wir für unsere natürliche Ressource Wasser mehr Bewusstsein benötigen“, erläutert Gerd Weber, Geschäftsführer der Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH (FWA), den Anlass für den erstmals ausgeschriebenen ,Großen Preis der Wasser Zeitung", der vom Landeswasserverbandstag (LWT) Brandenburg präsentiert wird. LWT-Geschäftsführer Turgut Pencereci begründet seine Unterstützung für die Initiative: "Der Große Preis der Wasser Zeitung ist für mich ein deutliches und wunderbares Zeichen, dass sich Menschen sehr viele Gedanken ums Wasser machen. Sowohl unsere Interessenvereinigung als auch ich persönlich bewerten bürgerschaftliches Engagement außerordentlich hoch. Denn wir dürfen eines nicht vergessen: Alles, was Wasserver- und -entsorger sowie Gewässerunterhalter tun, das machen sie ja für die Menschen. Und wenn diese etwas zurückspiegeln, ist das nur zu begrüßen.“

Wasserreservoir Wald

Die Grundwasserneubildung gehört zu den Ökosystemleistungen des Waldes. Die Grundwasservorkommen unter Wäldern sind aufgrund der hohen Qualität des Sickerwassers für die Wasserversorgung Deutschlands essenziell. 98,3 Prozent des unter Wäldern gewonnenen Wassers entspricht den Standards für Trinkwasser Foto: Archiv

In drei Kategorien - Kita/Schule, Vereine/Organisationen und Sonstige - verleihen die 25 Herausgeber der Wasser Zeitung im Land Brandenburg den mit jeweils 1000 Euro dotierten Preis. "Wir wollen tolle Initiativen sichtbar machen, den aktiven Protagonisten und Protagonistinnen den Rücken stärken und sie mit unseren Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen“, so FWA-Geschäftsführer Gerd Weber. „Ich würde mich natürlich besonders darüber freuen, wenn unsere Region mit starken Einsendungen dabei wäre." Bewerben können sich u.a. Initiativen zur Vermeidung von schädlichen Bodeneinträgen, die das Grundwasser erreichen könnten, Initiativen zur Stärkung jeder Art von Biotopen und Gewässerlandschaften oder digitale Kampagnen zur Verdeutlichung des Wertes unseres Lebensmittels Nr. 1. Explizit angesprochen sind Kita-Gruppen und Schulklassen mit ihren Projekten zum Thema "Wasser/Abwasser". Alle Informationen zum "Großen Preis der Wasser Zeitung“ sind auf der Internetseite www.fwa-ffo.de im Bereich „Aktuelles“ und in der nächsten Frankfurter Wasser Zeitung zu finden. Einsendeschluss für Bewerbungen mit entsprechenden Präsentationen an die E-Mail-Adresse wasser@spree-pr.com ist der 30. Juni 2022. (pm-FWA/ms)


Mikro- und Nanoplastik ist überall

Wie sich die Partikel auf Natur und Mensch auswirken

Viele Alltagsgegenstände stecken voller Plastik. Besonders die Verpackungsindustrie setzt bei Einwegprodukten auf das flexible Material. Doch winzige Plastikpartikel sind längst nicht mehr nur in Verpackungen, Kleidung und Kosmetikartikeln zu finden, sondern gelangen über die Umwelt, das Grundwasser und die Nahrungsmittel auch in den menslichen Körper.

Zahlreiche Studien zeigen, wie weitreichend der Einfluss von Mikro- und Nanoplastik im modernen Alltagsleben ist. Umwelt- und Aufsichtsbehörden setzen sich seit Jahren mit der Thematik Mikro- und Nano-partikel auseinander. Und: Die winzigen Teilchen können über den Wasserkreislauf auch in unser Trinkwasser gelangen. Wie hoch die genaue Konzentration von Nanopartikeln im Trinkwasser ist, hängt regional davon ab, ob es aus Flüssen, Seen oder aus Grund- und Quellwasser gewonnen wird. Zum Teil setzen sich Nanopartikel beispielsweise in den Sedimenten von Gewässern ab, werden aber nicht durch Gesteinsschichten gefiltert. Darüber hinaus ist es entscheidend, welche Wasseraufbereitungsmethode anschließend zum Einsatz kommt. Es gibt Wasserwerke, die nur Standardfilterungen vornehmen und das Wasser mit Chlor desinfizieren. Andere nutzen Filter- und Reinigungsmethoden, die aufwändiger sind. Aufgrund des entstehenden Klärschlamms gelangen jedoch gerade in Deutschland viele Nanopartikel, die ausgefiltert werden, wieder auf das Ackerland zurück und somit erneut in den Wasserkreislauf.

Eine Reihe neuer Studien belegen die gesundheitlichen Folgen, denn der menschliche Körper ist nicht in der Lage, die winzigen Partikel vollständig auszuleiten. So bleiben kleinste Plastikfragmente im Organismus, die sich im Zeitverlauf zersetzen, noch kleiner werden und physikalische Vorgänge triggern. Eine Studie zeigt z.B., dass sich Mikroplastikpartikel auch in der Plazenta von Frauen anreichern.

Es ist deshalb ratsam, nicht nur die Reduktion von Plastik in der Umwelt zu unterstützen, sondern im Alltag so wenig wie möglich Plastikteilchen über Nahrung und Getränke aufzunehmen. Beim Kauf aller Produkte des täglichen Bedarfs sollte man prüfen, ob sie Mikroplastik enthalten. Dies wird oft mit zahlreichen Begriffen deklariert, die erst auf den zweiten Blick erkennbar machen, dass Plastik enthalten ist. Dazu gehören Acrylate Copolymer (AC), Polyamide (PA, Nylon), Acrylate Crosspolymer (ACS), Methicone, Dimethiconol, Polyacrylate (PA), Polymethylmetacrylate (PMMA) oder Polyquaternium (PQ).

Für sauberes Trinkwasser, frei von Mikroplastikpartikeln, kann jeder zu Hause auf einen passenden Wasserfilter setzen. Damit erhält man stets reines Trinkwasser, ohne gesundheitsgefährdende Mikro- und Nanoplastik. Zusätzlich wird durch das Zapfen zu Hause der Kreislauf des Abfalls durchbrochen, weil keine PET Flaschen und andere Verpackungen benötigt werden. (PR: JS/TJ)

Weitere Informationen: https://www.wassermanufaktur.com/blog/

Wichtiger Rohstoff

Vom Süßwasservorrat der Erde ist nur ein Teil nutzbar, denn etwa 69 Prozent bestehen aus Eis und Schnee, die vor allem in der Antarktis und in Grönland gebunden sind. Mehr als 30 Prozent (circa 10,5 Millionen Kubikkilometer) bilden die unterirdischen Grundwasserressourcen, die bedeutendste verfügbare Süßwasserreserve. Weniger als ein halbes Prozent der weltweiten Süßwasservorkommen sind als Oberflächenwasser in Feuchtgebieten, Flüssen und Seen verteilt. Grundwasser ist der am weitesten verbreitete und genutzte Rohstoff. Vor allem in den Trockenzonen der Erde ist von unschätzbarem Wert, denn es handelt sich hier um die einzige verlässliche Wasserressource. Die weltweite jährliche Grundwasserförderung wird auf 1000 Kubikkilometer, die globale Grundwasserneubildung wird auf 12700 Kubikkilometer pro Jahr geschätzt. In vielen Ländern erfolgt die Trinkwasserversorgung größtenteils aus dem Grundwasser, bei uns zu rund 74 Prozent. In Ländern wie Dänemark, Litauen und Österreich bildet Grundwasser nahezu die einzige Quelle für öffentliche Wasserversorgung. (Quelle: BGR)

MOZ.de Folgen