Richtig greifen

Welttag der Ergotherapie

Richtig greifen

Bewegung ist bei Hand- und Fingerarthrose wichtig

Therapieknete eignet sich für Fingerübungen. Foto: cmi

28.10.2021

Die Arthrose der Fingergelenke ist eine chronische Erkrankung des Alters. Sie lässt sich zwar nicht heilen, doch ihre Beschwerden kann man lindern, ihr Fortschreiten zumindest aufhalten.

Warum die Fingerarthrose vor allem ältere Frauen trifft, warum sie sich bei den einen fast schmerzlos entwickelt, bei anderen immer wieder mit qualvollen Entzündungsschüben meldet, haben Mediziner noch nicht im Detail geklärt. Gerade in der Anfangsphase der Arthrose stehen die Chancen gut, das Geschehen mit einer gezielten Handtherapie zu verlangsamen. „Die Gelenke richtig belasten – das eignet sich viel besser, eine Fingerarthrose zu verhindern, als die Finger immer zu entlasten.“ Der Rat des Stoffwechselexperten Dr. Volker Nehls vom Rheinischen Rheumazentrum in Meerbusch ist erstes Gebot bei der Arthrosetherapie.

Handpatienten entdecken die positiven Effekte der Bewegungsbehandlung oft erst dann für sich, wenn sie kaum noch Knöpfe öffnen oder Schlüssel drehen können. Je früher aber der Betroffene lernt, was er tun und lassen soll, desto eher kann er schädliche Hebel- und Scherkräfte von seinem angegriffenen Knorpel abwenden. Die Ergotherapeutin Judith Uhse-Pfister plädiert deshalb für einen Grundkurs in Sachen Handarbeit. Gelenkschutz heißt ihre erste Lektion. „Eine Pfanne nur mit einer Hand anzuheben ist zum Beispiel tabu“, warnt sie. Hilfsmittel wie Griffverstärkungen – das Angebot ist inzwischen riesig – erleichtern zusätzlich das Leben und sichern die Selbstständigkeit zu Hause. „Plötzlich werden Dinge wieder möglich, die vorher ausgeschlossen waren.“

Wenn die Patienten dann an der eigenen Hand erfahren, wie gut ein Rapsbad tut, wie ihre Gelenke auf Wärme oder Kälte reagieren und wie entlastend Knetbewegungen und Massagen wirken, sind die meisten vollends überzeugt. (Quelle: Senioren-Ratgeber)