Selbst handeln zu können, sich sinnvoll zu betätigen und das eigene Leben in der Hand haben sind Grundvoraussetzungen für Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität. Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten unterstützen Menschen aller Altersgruppen, die in ihren Fähigkeiten eingeschränkt oder von Einschränkungen bedroht sind und denen diese Voraussetzungen fehlen.
Ergotherapie kommt in folgenden Fachbereichen zum Einsatz:
Arbeit und Rehabilitation
Die Teilhabe am Arbeitsleben ist ein Menschenrecht. Um dieses Recht allen Menschen - ob mit Beeinträchtigungen oder ohne - zu gewährleisten, werden Leistungen unter anderem der Kranken-, Renten- und Unfallversicherung, Inklusionsämter und der Agentur für Arbeit in Anspruch genommen. Die Ziele der Therapie werden gemeinsam erarbeitet und an den Möglichkeiten orientiert. Auch ein Jobcoaching kann Teil einer Ergotherapie sein.
Geriatrie
Im Mittelpunkt der Geriatrie (Altersheilkunde) steht der alternde Mensch. Patienten leiden häufig unter komplexen Beeinträchtigungen ihrer Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit durch Mehrfacherkrankungen.
Akute oder chronische Krankheitsbilder beziehungsweise die Krankheitsfolgen bestimmen Art und Weise des Therapieansatzes. Auch Veränderungen im sozialen Umfeld (z.B. Verlust des Lebenspartners) oder der Wohnsituation (z.B. Umzug in ein neues Wohn- und Lebensumfeld) können Ausgangspunkt einer therapeutischen Unterstützung sein. Hierbei werden meistens auch (pflegende) Angehörige einbezogen, beraten und angeleitet.
Neurologie
Schädigungen des Nervensystems stellen sich ein durch akute Ereignisse wie einen Schlaganfall, ein Schädel-Hirntrauma und Cerebralparesen, oder durch chronische neurologische Erkrankungen wie beispielsweise Parkinson oder Multiple Sklerose. Sie können Lähmungen, Sensibilitätsstörungen oder kognitive Beeinträchtigungen bewirken. Dieses große Spektrum an Symptomen wird in der ergotherapeutischen Diagnostik im Hinblick auf die Alltagsbewältigung analysiert und ganzheitlich behandelt werden. Gegebenenfalls geschieht dies in enger Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Team.
Orthopädie, Rheumatologie, Handtherapie
Im Mittelpunkt der Ergotherapie in der Orthopädie stehen Klienten jeder Altersgruppe, die aufgrund von angeborenen, durch Unfälle verursachte oder durch chronische Erkrankungen hervorgerufene Funktionsstörungen im Stütz- und Bewegungsapparat in ihrer Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit beeinträchtigt sind. Bei ergotherapeutischen Behandlungen in der Kinderorthopädie z.B. geht es auch um die Prävention (Vorbeugung) von Spätfolgen, bei Erwachsenen besteht oft das Ziel darin, die Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit zu ermöglichen, z.B. im Bereich der Handrehabilitation. Es kann aber auch darum gehen, die Selbstständigkeit im Alltag wieder herzustellen mit gewohnten Bewegungsmustern oder eben Alternativstrategien. dve.de
Gemeinsam vereint
Welttag der Ergotherapie: Verband weist auf Menschenrechtskonvention hin.
An diesem Tag zeigen Ergotherapeutinnen und Therapeuten weltweit, was die Ergotherapie kann und wofür sie steht. Das diesjährige Motto lautet „Unity through community – Durch Gemeinschaft vereint“. Der Deutsche Verband Ergotherapie (DVE) erweitert dieses Motto um „Menschenrechte verbinden“. „Die Unterzeichnung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor 75 Jahren ist ein würdiger Anlass, um ein klares Zeichen für Vielfalt und Menschenrechte zu setzen.“ betonen die Verantwortlichen auf ihrer Webseite. Die Ergotherapie ist geschichtlich aus einer Arbeits- und Beschäftigungstherapie entstanden. Das Besondere ist, dass die Patienten mit sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern die Therapie in Anspruch nehmen und positiv und lösungsorientiert bestärkt werden. Wichtig ist - im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes - die Wiedererlangung der Handlungsfähigkeit und damit die Steigerung der Lebensqualität. Die Ergotherapie findet nicht nur länderübergreifend sondern auch bei allen Generationen ihren festen Platz sowohl präventiv als auch rehabilitierend. dve
Hilfe bei Arznei
Wer einer pflegebedürftigen Person Medikamente gibt, sollte sich über die Arzneien in bezug auf Wirkungen und Verträglichekeit miteinander informieren. Dazu rät das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).
Hat der oder die Pflegebedürftige Probleme, Tabletten oder Kapseln zu schlucken, kann die Medizin mit einem Löffel Apfelmus verabreich werden. Das hilft mitunter. Ein Medikationsplan aus der Hausarztpraxis hält den Überblick über die täglichen Einnahmen. dpa-mag