Weihnachtsgrüße aus Müncheberg

Müncheberger Heimatgeschichtsverein: Reise in den hohen Norden

Weihnachtsausstellung: zwischen Trollen, Gnomen und Elfen - Festtagsbräuche in den Ländern Skandinaviens

Die Weihnachtsausstellung des Heimatgeschichtsvereins Müncheberg hat Tradition, auch mit liebevoller Dekoration.

27.12.2023

Haben Sie schon einmal etwas von der bösen Weihnachtskatze Jólakötturinn gehört? Die gehört zu den besonderen Bräuchen auf Island, die in der Zeit vor dem Fest gepflegt werden. Angeblich frisst sie sogar Kinder, die nicht artig waren. Ansonsten sind im abgelegensten Land Nordeuropas 13 Tage lang, vom 12. Dezember bis zum Heiligabend, die Sprösslinge der Trollfrau Gryla unterwegs, um Geschenke in die Schuhe zu legen, die die Mädchen und Jungen dazu ins Fenster gestellt haben...
Trolle, Gnome, Elfen - nicht nur auf Island glaubt man an solche Wesen, auch im festländische Teil Nordeuropas ist solcherlei weit verbreitet. Ein reiches Brauchtum auch in der Adventszeit und an den Weihnachtstagen, das hierzulande gemeinhin nur in kleinen Ausschnitten bekannt ist. 

Überaus lehrreich war deshalb die diesjährige Weihnachtsausstellung des Müncheberger Heimatgeschichtsvereins, die eben zwei Wochenenden nach Skandinavien entführte. Und es war die bislang wohl aufwendigste Schau, wie Ausstellungskuratorin Annett Steffens-Pritzkuleit erklärte, die unzählige Stunden selbst in winzige Details gesteckt hat, um alles angemessen zu bebildern und in Szene zu setzen. Neben allerlei Puppen, Figuren und kleinen, teils schnell noch selbstgebastelten Deko-Artikeln auch mit den Bildern von Trollen, die Vereinschef Frank Geißler von seiner Norwegentour mitgebracht hat.
Sorgsam hat die Ausstellungschefin in den Vitrinen alles nach Ländern sortiert. Da ist zum Beispiel die Luciabraut, die vor allem für Schweden typisch, aber auch in angrenzenden Regionen als vorweihnachtlicher Brauch bekannt ist. In Turku wiederum, der alten Hauptstadt Finnlands, wird Heiligabend um 12 Uhr der Weihnachtsfriede ausgerufen, der drei Tage gilt. Wer sich in dieser Zeit etwas Schlimmes zuschulden kommen lässt, erhält die doppelte Strafe. Im finnischen Teil Lapplands, am Berg Korvatunturi, wohnt der Legende zufolge der Weihnachtsmann. Während er die Geschenke ausfährt, sorgen seine Frau und die Elfen für Nachschub.

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