Stephanie Erdmann in Tauche: Oberhaupt zieht sich zurück

Weihnachtsgrüße aus der Gemeinde Tauche

Stephanie Erdmann in Tauche: Oberhaupt zieht sich zurück

Gemeinde Tauche: Tauches Bürgermeisterin Stephanie Erdmann hatte den Wunsch nach Entlassung geäußert. Die Gemeinde ist dem gefolgt.

Jetzt ist es offiziell: Stephanie Erdmann wird nur noch bis zum 31. Januar 2024 Bürgermeisterin der Gemeinde Tauche sein. Foto: Michaelis

27.12.2023

Tauche. Bereits im Oktober stellte die Bürgermeisterin der Gemeinde Tauche, Stephanie Erdmann, erstmals ihr Amt öffentlich zur Verfügung. In ihrer „Dienstagsrede“ war die Rede von Vertrauen, das ihr nicht entgegengebracht und um Visionen, die nicht geteilt wurden. Dabei hatte sich die Diplom-Rechtspflegerin erst im März 2021 gleich im ersten Wahlgang deutlich durchgesetzt – obwohl vier weitere Bewerber auf dem Wahlzettel standen. 

Was war passiert? Sie selbst sagte dazu beispielsweise: „Ich begreife die Aufgabe, die Gemeinde im täglichen Einerlei am Laufen zu halten, als Teamleistung. Mir fehlen in diesem Konstrukt die Mitspieler.“ Womit sie nicht meinte, dass sie mit ihrem Team unzufrieden sei – im Gegenteil.

Um alles muss gebettelt werden

Jetzt hat die Gemeindevertretung von Tauche unter Leitung von Jochen Mangelsdorf den offiziellen Beschluss gefasst: Stephanie Erdmann wird auf ihr schriftliches Verlangen vom 21. November mit Ablauf des 31. Januar 2024 als Hauptverwaltungsbeamtin der Gemeinde Tauche entlassen. „Es war eine traurige Sitzung“, betont Jochen Mangelsdorf. Die Mehrzahl der Gemeindevertreter hätten ihr Bedauern zum Ausdruck gebracht. Er könne den Entschluss der Bürgermeisterin durchaus nachvollziehen. „Um die Finanzen der Gemeinde steht es schlecht, um alles muss gebettelt werden und ohne Fördermittel läuft nichts“, stellt er klar. Egal ob es um die Feuerwehr gehe, was eigentlich eine Pflichtaufgabe sei, oder um die Reparatur der Brücke in Briescht. Das sei deprimierend. „Man fühlt sich wie Don Quijote.“ 

Stellvertreter übernimmt

Dazu würden die ganzen Auflagen und die Bürokratie. „Das geht zwar allen so, aber in den Städten stehen für die Aufgaben mehr Leute zur Verfügung“, erklärt Jochen Mangelsdorf die Situation. „Angesichts dieser Situation besteht dann auch keine Chance, viel zu ändern.“ Das reibe die Menschen auf. Doch die Bürgermeisterin hätte seiner Meinung nach durchaus einiges erreicht. „In der Verwaltung wurde vieles gemacht, wie beispielsweise die Jahresabschlüsse aufgearbeitet.“ Dem Beschlussentwurf zur Entlassung der Bürgermeisterin stimmten die Gemeindevertreter mit einer Enthaltung zu. Bis zur Neuwahl eines Bürgermeisters im Rahmen der Kommunalwahl 2024 übernimmt Karsten Radlow, 1. Stellvertreter, die Geschäfte der Gemeinde.