Liebe Leserinnen und Leser,
wenn man über den Tellerrand der eigenen Stadt hinausschaut, war 2022 kein gutes Jahr. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt eine Zeitenwende dar, wie es der Bundeskanzler richtig formuliert hat. Die bisherige europäische Sicherheitsarchitektur ist Geschichte und bedarf einer kompletten Neuausrichtung. Das Gleiche gilt für die Versorgung unserer Wirtschaft und der privaten Haushalte mit billigem Öl und Gas aus Russland. Die Auswirkungen sind enorm und betreffen jede und jeden von uns. Die großen finanziellen Anstrengungen, die unternommen werden, um die Belastungen abzufedern, werden auch noch unsere Kinder und Enkel zu bezahlen haben. Gerade in diesen Zeiten ist es daher wichtig, dass wir auch in unseren Landkreisen, Städten und Gemeinden eine verantwortungsvolle Politik gestalten.
In Beeskow haben wir schon vor über zehn Jahren begonnen, Maßnahmen zum sparsamen Umgang mit Ressourcen zu ergreifen. Mit dem Klimaschutzkonzept und dem European Energy Award (eea) haben wir schon frühzeitig den richtigen Weg eingeschlagen. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Photovoltaik, bleibt eine Daueraufgabe. Dazu müssen wir Lösungen für den historischen Stadtkern, aber auch für Freiflächenanlagen finden. Das ist ein wichtiger Beitrag dazu, um unabhängiger von fossilen Rohstoffen zu werden und unsere Abhängigkeit von autoritären Regimen zu verringern. In den kommenden Jahren werden wir deshalb unser Engagement beim Klimaschutz, bei der Anpassung an die Klimaveränderungen und beim Ausbau der erneuerbaren Energien verstärken. Das sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig.
Der Krieg in der Ukraine hat uns auch in Beeskow konkret gefordert. Geflüchtete, überwiegend Frauen und Kinder, mussten untergebracht werden, die Betreuung in den Kitas und Schulen war zu organisieren. Zudem sind Preissteigerungen bei Energie, Heizkosten und Baukosten weiterhin eine große Herausforderung für unseren kommunalen Haushalt.
Trotz aller Widrigkeiten sind wir bei zentralen Bauvorhaben gut vorangekommen: Der Bahnhof wurde fertiggestellt und den neuen Nutzern übergeben. Der Straßenbau in Radinkendorf und der Radweg nach Kohlsdorf stehen kurz vor dem Abschluss. Und die Außenanlagen der Burg Beeskow können ebenfalls bald genutzt werden.
Viele Erfolge in 2022
Die neue Trendsportanlage am Bahnhof wird sehr gut angenommen. Spielplätze sind entstanden. Unser Kultursommer mit zahlreichen Veranstaltungen war ein Erfolg mit mehr Besuchern, als ich erwartet habe.
Das werden wir auch im nächsten Jahr fortsetzen. Rund 18 Millionen Euro wollen wir 2023 in die Infrastruktur, den Neubau eines Kindergartens, einen neuen Busbahnhof, Spielplätze und vieles mehr investieren.
Beeskows große Stärke ist das Miteinander vieler Akteure. Es gibt stabile Netzwerke im sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich. Viele Ehrenamtliche helfen mit, dass es vorangeht. Dieses Klima müssen wir beibehalten, dann wird Beeskow auch in 20 Jahren eine Stadt sein, in der es sich gut leben, wohnen und arbeiten lässt. Frieden, stabile wirtschaftliche Verhältnisse und Gesundheit sind die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches 2023. Sich in schwierigen Situationen unterhaken und niemanden zurücklassen, ist das Gebot der Stunde. Ein besonderes Augenmerk müssen wir auf die Lebensbedingungen einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen und der Kinder haben. Mit dem Siegel ,,Kinderfreundliche Stadt", das wir dieses Jahr erhalten haben, sind wir in der Pflicht, die Interessen der jüngsten Einwohnerinnen und Einwohner auf allen Ebenen noch stärker in die politische Willensbildung einzubeziehen. Ich bin optimistisch, dass uns das gelingt.
Ich wünsche uns allen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr!
Es grüßt Sie auf das Herzlichste,
Ihr Frank Steffen,
Bürgermeister der Stadt Beeskow
