Verkehrsunfall - Was nun?

Im Notfall gut vorbereitet

Erste-Hilfe-Wissen rettet bei einem Unfall Leben.

Erste Hilfe ist Pflicht und rettet Leben. Die nötigen Kenntnisse darüber sollten regelmäßig aufgefrischt werden. Foto: Platoo Studio - stock.adobe.com/ace

17.02.2025

Kommt es zu einem Verkehrsunfall mit Verletzten, kann jede Sekunde entscheidend sein. Wer als Ersthelfer an einer Unfallstelle eintrifft, ist rechtlich verpflichtet, bei einem Verkehrsunfall mit Verletzten Hilfe zu leisten. Um Abläufe und Handgriffe im Ernstfall parat zu haben und möglichst sorglos zu agieren, empfiehlt der ACE, regelmäßig die Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Wer versucht, Verletzten zu helfen, macht alles richtig. Wer hilft, muss auch bei Fehlern keine rechtlichen Konsequenzen befürchten.

Unternehmen aus der Region

Bestmöglich helfen kann nur, wer sich nach einem Unfall zunächst einen Überblick über die Situation verschafft. Das eigene Fahrzeug muss sicher mit eingeschalteter Warnblinkanlage und auf dem Seitenstreifen oder, falls dieser nicht vorhanden ist, möglichst weit rechts am Straßenrand abgestellt werden. Der Eigenschutz hat höchste Priorität, somit ist das Tragen einer Warnweste Pflicht. Bestenfalls bewegt man sich am Fahrbahnrand gegen die Fahrtrichtung und möglichst hinter der Leitplanke. Muss die Straße betreten werden, ist höchste Vorsicht gefragt: Der Verkehr sollte im Blick behalten werden. Es gilt, ruhig zu bleiben und im ersten Schritt in Erfahrung zu bringen, wie viele Verletzte und mögliche Helfende es gibt. Sind die Verletzten ansprechbar oder bewusstlos? Gibt es Gefahren, die ein sofortiges Einschreiten erfordern?

Unternehmen aus der Region

Noch bevor der Notruf abgesetzt wird oder man sich um Verletzte kümmert, muss die Unfallstelle abgesichert werden. Indem das Warndreieck gut sichtbar aufgestellt wird, können weitere Unfälle verhindert werden. Die Entfernung zur Unfallstelle sollte in Ortschaften 50 Meter, auf Landstraßen 100 Meter und auf Autobahnen 150 bis 400 Meter betragen.

Danach mit dem Smartphone die 112 wählen oder eine Notrufsäule auf der Autobahn nutzen, um Hilfe anzufordern. Viele moderne Autos besitzen das automatische Notrufsystem„E-Call“ - auch darüber kann der Notruf abgesetzt werden.

Wer zu diesem Zeitpunkt noch allein an der Unfallstelle ist, sollte sich nun, je nach Notwendigkeit, durch Winken und Gesten bemerkbar machen, um andere Verkehrsteilnehmende zum Helfen aufzufordern.

Im nächsten Schritt gilt es, die Verletzten zu betreuen, bis die Rettungskräfte eintreffen. Wer atmet, sollte in die stabile Seitenlage gebracht werden. Ist keine Atmung festzustellen oder ist sie unregelmäßig, sollten Herzdruckmassage und Beatmung erfolgen. Dazu sollte der Betroffene mit nach hinten geneigtem Kopf auf dem Rücken liegen. Die Herzdruckmassage erfolgt mit dem Handballen - bestenfalls in einer Frequenz von 100-mal pro Minute und mit einer Drucktiefe von etwa fünf Zentimetern. Der richtige Druckpunkt ist in der Mitte des Brustkorbs auf dem Brustbein. Idealerweise wird die Herzdruckmassage mit der Beatmung abgewechselt: nach 30-mal Drücken, folgt zweimaliges Beatmen. Dann wird der Vorgang wiederholt. ACE-Tipp: Es gibt eine Reihe von Liedern, die mitgesungen oder gesummt den richtigen Rhythmus bei einer Reanimation vorgeben, darunter „Stayin' Alive“ von den Bee Gees oder „Bad Romance“ von Lady Gaga. ace