„Am Ende des Tages sieht man, was man geschafft hat“

15 Jahre Maurerbetrieb Björn Feldner

„Am Ende des Tages sieht man, was man geschafft hat“

Frankfurter Maurermeister Björn Feldner bekam den Beruf in die Wiege gelegt / 2006 machte er sich in der Oderstadt selbstständig

Beim Verputzen einer Außenwand: Der Frankfurter Maurermeister Björn Feldner hat 2006 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und seither auch nicht bereut. Heute feiert er 15-jähriges Firmenjubiläum. Foto: Anna Pröschild

03.05.2021

Der Frankfurter Maurermeister Björn Feldner hat an diesem Wochenende sein 15-jähriges Jubiläum als selbständiger Unternehmer in der Oderstadt. Aufgrund der Pandemie gibt es zwar keine Feier mit vielen Freunden und Kollegen aber stattdessen eine kleine hier, in dieser Ausgabe vom Märkischen Sonntag.

Den Maurerberuf hat Feldner schon vor 45 Jahren in die Wiege gelegt bekommen. „Mein Großvater ist Maurermeister und Bauingenieur, meine Mutter Diplom-Bauingenieurin. Mein Bruder und ich erhielten eine solide Ausbildung als Maurer bei Hoch- und Tiefbau Lillihof“, so der Frankfurter.

Nach der Lehre arbeitete er zunächst einige Jahre auf dem Bau und überlegte schon damals den Meister zu machen. Die Handwerkskammer hat ihn darin auch bestärkt. Doch für die Meisterausbildung hatte er gleich nach der Lehre nicht das nötige Geld zusammen und zudem wollte er auch erst einmal Berufserfahrungen sammeln. „Ich habe vier Jahre als Maurer gearbeitet und dann meinen Meister von 2002 bis 2005 in Teilzeit gemacht“, erklärt der Frankfurter Maurermeister. Danach arbeitete er zunächst als Angestellter bei einer Firma in Fürstenwalde.

Die Arbeitsbedingungen als Maurer sind besonders hart. „Im Winter wird man auf dem Bau gekündigt, dass ist normal in der Baubranche“, sagt Feldner. Viele Jobangebote waren damals vor allem in Westdeutschland. Immer nur Aufträge auf Montage und nur wenig Freizeit, waren für ihn keine dauerhafte Option: „Ich wollte immer in Frankfurt bleiben, weil ich hier Freunde und Familie habe. Da blieb mir nur der Weg in die Selbstständigkeit“, so der gebürtige Frankfurter, der am 2. Mai 2006, also heute vor 15 Jahren, den Schritt in die Einzelunternehmertätigkeit wagte. Selbst Chef zu sein und keine wochenlangen Montagearbeiten in der Ferne, sind einige der Vorteile die der 45-Jährige bis heute an der Selbstständigkeit schätzt. Mit einem Freund, der auch als Einzelunternehmer arbeitete, war er zu Beginn der Selbstständigkeit einige Zeit auf Montage im Ruhrpott unterwegs und zwischendurch immer wieder ein paar Wochen in Frankfurt. So waren die Anfänge, dann sprach sich aber auch die Arbeit des Maurermeisters in der Oderstadt herum und immer mehr Aufträge kamen direkt aus Frankfurt. Nur noch selten musste er auf Montage in die Ferne.

Für die Firma Hoch- und Tiefbau Zietlow begann er in dieser Zeit auch als Subunternehmer zu arbeiten – und dass bis heute. Mit der gestiegenen Auftragslage begann Björn Feldner immer mehr sein Angebot für die Kunden zu erweitern. Neben Fassaden- und Pflasterarbeiten werden heute auch Fliesen verlegt, tapeziert sowie Garagen und Häuser gebaut. „Die Kunden freuen sich, wenn sie alles aus einer Hand haben“, sagt der Maurermeister, der für einige Aufträge mit Partnerfirmen zusammenarbeitet. Seit 2013 hat er Unterstützung durch Ausbaumaurer Sylvio Klaus, der bei ihm angestellt ist.

Vor dem Schritt in die Selbständigkeit, hatte Feldner am Anfang großen Respekt. Werbung für die eigene Arbeit zu machen, liege ihm nicht. Doch die brauchte er auch nicht. Vielmehr sprach sich seine Leistung mittels Mundpropaganda von ganz allein in der Oderstadt herum. „Ich baue so, als ob ich für mich selbst bauen würde“, erklärt der Frankfurter sein Erfolgsrezept. Dabei ist es ihm wichtig, dass die Bauvorhaben am Ende langfristig halten. Einen guten Ruf in der Stadt zu behalten, sei ihm dabei wichtig. Bei Aufträgen achte er daher auf eine ordentliche Arbeit, gute Materialien aber auch auf eine Leistung, die seinen Kunden nicht das Geld aus den Taschen ziehe. Bei einigen Aufträgen arbeitet Feldner auch mit Subunternehmer zusammen, z.B. im Bereich Elektrik. Er leitet dann den Auftrag für den Kunden.

Besonders in Erinnerung ist ihm in den 15 Jahren unter anderem die Arbeit am Neubau des Landtags Brandenburg im Jahr 2010 geblieben. Beim Sportverein Union Booßen e.V. war er für die Fassade beim Anbau des Vereinsgebäudes zuständig. Demnächst nimmt er sich einer neuen Herausforderung an, wenn er an der Ostsee eine Bauleiter- und Bauüberwachungstätigkeit übernimmt. Für den Bau von Eigentumswohnungen, über vier Etagen, wird er dann ein paar Wochen an der Ostsee tätig sein. In Corona-Zeiten sei dies eine schöne Abwechslung. Der Großauftrag ist auch ein Ergebnis seiner guten jahrelangen Arbeit, die sich herum gesprochen hat. „Die Arbeit als Maurer macht Spaß. Am Ende des Tages sieht man, was man geschafft hat“, sagt der Maurermeister. Außerdem sei es keine monotone Arbeit. „Ich darf ausbilden, ich finde aber keinen“, so Feldner über die derzeit schwierige Lage. Viele Jugendliche seien leider auch nicht qualifiziert genug und auch der Wille schwere körperliche Arbeit bei Wind und Wetter zu leisten, schrecke viele junge Leute ab. Und über die Wintermonate ist man oftmals saisonbedingt arbeitslos.

Doch der Fachkräftemangel macht sich in der Baubranche schon seit langem bemerkbar „und nach Corona wird es sich noch deutlicher zeigen“, warnt Feldner. (apr)

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