Einen Fußabdruck hinterlassen

Unternehmensgruppe Krebs & Schulze

Einen Fußabdruck hinterlassen

Im Gespräch mit Dirk Schulze, einem der Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Krebs & Schulze

Dirk Schulze, einer der beiden Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Krebs & Schulze, bllickt von einer Terrasse der exklusiven Wohnanlage an der Marina über die Oderlandschaft. Foto: Henry-Martin Klemt

16.08.2021

Herr Schulze, seit unserem letzten Gespräch sind einige Monate ins Land gegangen. Wir hatten Ferien, wir hatten Corona, sie haben ein neues Großprojekt vorgestellt, womit sollten wir anfangen?Wir sollten damit anfangen, dass schon viele unserer Mitarbeiter der Unternehmensgruppe Krebs & Schulze in ihrem wohlverdienten Urlaub waren. Ich zum Beispiel war mit meiner Familie auf Kreta. Es ist nach dieser Pandemie befreiend und schön, wieder einmal in ein anderes Land zu Reisen, eine andere Kultur kennenzulernen und sich einfach nur zu erholen. Momentan scheint es, als hätten wir die Pandemie fast überstanden, und ich hoffe, dass endlich wieder Normalität eintritt. Unsere Unternehmensgruppe mit den Tätigkeitsschwerpunkten Bauen, Planen und Verwalten, war zum Glück nicht so schwer betroffen, wie zum Beispiel das Hotel- und Gaststättengewerbe, der Einzelhandel oder auch die Sport- und Kulturbranche.Das klingt, als wäre die Unternehmensgruppe Krebs & Schulze gut durch die Pandemie gekommen.Selbstverständlich hat Corona auch uns, zum Beispiel durch angeordnete Quarantänemaßnahmen, größere Schwierigkeiten bereitet. Corona hat auch Zuliefer- und Handwerksbetriebe getroffen. In der Lieferkette gab es Ausfälle. Deshalb gebührt unserer Bauleitung besonderer Dank, die auf allen Baustellen einen wesentlich höheren logistischen Aufwand betreiben musste. Wir haben unsere Termine gehalten, aber mit einem extremen zusätzlichen Kraft- und Zeitaufwand.Das Projekt, das man im Moment fast täglich wachsen sieht ist das Wohnprojekt Eigentumswohnungen „An der Marina“ mit exklusiven Wohnungen mit Blick über die Oderlandschaft. Wie gestaltet sich dort der Baufortschritt?Haus 1 ist schon an unsere Kunden übergeben. Wir sind in den Fertigstellungsarbeiten für Haus 2, das wir zum Jahresende planmäßig an unsere Käufer übergeben werden. Beide Häuser sind bereits komplett verkauft. Die Rohbauarbeiten für Haus 3 sind fast abgeschlossen. In diesem Bauabschnitt können noch zwei Wohnungen erworben werden. Der Baubeginn für Haus 4, den letzten Bauabschnitt, ist vor einem Monat erfolgt. Hier sind bereits neun der achtzehn Wohnungen verkauft. Es ist das letzte Mal, dass unsere Unternehmensgruppe in dieser exklusiven Lage Eigentumswohnungen anbieten wird, weil wir uns in den nächsten Jahren auf unsere eigenen Projekte in der Vermietung und im Neubau an der Marina, Stichwort Marina City, beschränken.Wer sind hier an der Marina die Käufer ihrer Wohnungen?Wir haben Eigennutzer und zur Zeit auch sehr viele Investoren als Erwerber. Viele wollen ihr Geld aus Angst vor Geldentwertung, Inflation und Negativzinsen, anlegen. Wir haben Käufer aus Frankfurt (Oder) und dem näheren Umland, aus Hannover, Hamburg, Berlin sowie Kunden aus Russland und Polen. Unsere Käufer sind Unternehmer, Angestellte im öffentlichen Dienst, Handwerker, Freiberufler, Ärzte, Beamte, Ruheständler und auch der ganz „normale“ Arbeitnehmer.Deutschland ist groß. Wie erklären Sie sich das Interesse gerade für dieses Fleckchen Erde?Ich glaube, der Blick der Menschen von hier geht wieder in die Heimat. Im Landkreis Oder-Spree kann man eine vielfältige Wasser- und Seenlandschaft und viel Grün genießen. Frankfurt (Oder) ist eine wirklich schöne Stadt. Mit 30 Jahren nimmt man das vielleicht nicht so stark wahr, aber mit 50 bekommt man dafür einen ganz anderen Blick. Besucher schwärmen schon immer von der Landschaft und den vielen Gewässern hier in der Region. Dazu muss man sagen, dass die Kaufpreise für Selbstnutzer und auch private Investoren erschwinglich beziehungsweise bezahlbar sind. Das wird sich in den kommenden Jahren vermutlich angesichts steigender Baukosten und Immobilienpreise in Richtung Berliner beziehungsweise Fürstenwalder Verhältnisse ändern.Direkt neben der Baustelle ihrer Eigentumswohnanlage entsteht ihr nächstes Großprojekt, die Wohnbebauung, Marina City. Wie ist dort der Stand?Es macht unheimlich viel Spaß, dieses Mammutvorhaben mit meinem Geschäftsführerkollegen auf dem Reißbrett zu haben und die vielen möglichen Haus- und Grundriss-Varianten durchzuspielen. Durch den Erwerb des Geländes des ehemaligen Dienstleistungskombinates und der anliegenden Konservenfabrik von rund 30.000 Quadratmetern, haben wir die einmalige Möglichkeit, einen kleinen besonderen Stadtteil zu entwickeln. In dieser besonderen 1A-Lage sollen im ersten Teil etwa 420 Mietwohnungen entstehen. Geplant sind momentan 2-, 3-, 4- und 5-Raumwohnungen sowie der Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Konservenfabrik. Auf dem Gelände befinden sich tolle historische Klinkerbauten, in denen so viele Möglichkeiten für individuelles Wohnen, innovatives Gewerbe, gehobene Gastronomie und Begegnungsstätten stecken. Wir haben dafür schon viele Ideen. Derzeit ist der B-Plan in Arbeit und wir sind hinsichtlich der Anträge für die Baugenehmigung in Vorbereitung. An dieser Stelle möchte ich mich für die gute Zusammenarbeit mit den verantwortlichen der Stadt Frankfurt (Oder) bedanken. Die Gespräche zur Finanzierung mit der Deutschen Bank verlaufen äußerst positiv. Frankfurt und das großflächige Umland ist eine Wachstumsregion in allen Bereichen. Stand heute werden wir hier eine Summe von insgesamt 67 Millionen Euro investieren. Gegen Ende dieses, spätestens Anfang nächsten Jahres soll aber schon der Abriss des ehemaligen Dienstleistungskombinats auf den ersten Teilflächen erfolgen.Bei ihrem Projekt Marina City soll es auch um Nachhaltigkeit gehen.Der Begriff der Nachhaltigkeit stammt eigentlich aus der Forstwirtschaft und hat sich im Laufe der Zeit verändert. Bei Nachhaltigkeit geht es nicht mehr nur um das Verbrauchen von natürlichen Ressourcen, es geht mittlerweile auch um die Ökologie, zum Beispiel die Vermeidung von Müll und Giftstoffen, den CO2 Verbrauch beim Bauen und späteren Bewohnen und vieles mehr. Es geht aber auch um Ökonomie, die finanzielle Vernunft der Investition, die spätere Wirtschaftlichkeit der Investition, um die Langlebigkeit und Werthaltigkeit und vieles mehr. Selbstverständlich ist auch der soziale Aspekt zu berücksichtigen, wer lebt mit wem und wie zusammen und natürlich spielen noch viele andere Gesichtspunkte eine Rolle. All das versuchen wir bestmöglich zu diskutieren und zu entscheiden. Aber das Allerwichtigste bei all unseren Entscheidungen ist, dass es sich möglichst viele Menschen leisten können hier zu wohnen, dass sie sich wohlfühlen und hier ihr neues Zuhause finden.Das klingt nach einer ziemlich großen Herausforderung.Ist es auch. Mein Geschäftsführerkollege, Herr Matthias Krebs, der Kopf unseres Planungsbüros DIE BAUDENKER, hat eigens für dieses Megavorhaben ein Team zusammengestellt, das sich jeden Tag mit diesem Projekt befasst. Dabei sind DIE BAUDENKER, hervorgegangen aus dem Ingenieurbüro Krebs, schon historisch durch unseren Unternehmensgründer, Herrn Ortwin Krebs, ein absolutes Schwergewicht unserer Unternehmensgruppe. DIE BAUDENKER projektieren nicht nur unsere eigenen Vorhaben, sondern sind auch für andere als Planungsbüro und vielfach als Generalplaner tätig. Es gehört zu den großen Vorteilen unserer Firmengruppe, dass wir unsere eigenen Projekte immer selbst geplant haben. Es sorgt für effiziente Kommunikation und eine sehr hohe Flexibilität auch im Bauverlauf: ein Alleinstellungsmerkmal und ein wichtiger Grund für den Erfolg unserer Unternehmensgruppe. Planen gehört definitiv zum Erbgut der Familie Krebs.Wo ist ihre Unternehmensgruppe in der Region noch tätig?In Frankfurt sind wir in der Puschkinstraße 1 mit dem Haus am Schwänchenteich inmitten der Baumaßnahmen. Alles nimmt inzwischen freundliche Züge an. Wir freuen uns, die großen hellen Räume zu präsentieren. Unsere Musterwohnung ist fertig. Die Kunden werden von uns persönlich dort hindurchgeführt, damit sie sich einen eigenen Eindruck verschaffen können. Gegen Jahresende werden wir mit dem großen Vertrieb starten. Teile unserer Unternehmensgruppe, Bereich Bau, sind auch bei der Sanierung des Frankfurter Rathauses sehr aktiv beteiligt, bei einer Modernisierung in der Scharnstraße, ebenfalls in Frankfurt. Desweiteren errichten wir gerade in Lebus eine größere Mehrzweckhalle. Auch unser Planungsbüro DIE BAUDENKER betreut sehr interessante Bauvorhaben. So zum Beispiel den Neubau beziehungsweise Umbau von acht Netto- und Norma-Märkten in Mecklenburg Vorpommern und Randberlin, den Neubau von vier Mehrfamilienhäusern in Beeskow, einen Neubau von drei Mehrfamilienhäusern in Frankfurt, den Neubau und Umbau von Mehrfamilienhäusern in Fürstenwalde, den Neubau einer Produktionshalle mit Bürogebäude in Eisenhüttenstadt, einen Neubau für die Oder-Neiße-Werkstätten, einen Umbau für eine Frankfurter Wohnungswirtschaft und betreut einige Kita-Projekte im Um- und Neubau in der Region.Mit dem neuen Unternehmenssitz in der Robert-Havemann-Straße hat dieser Erfolg einen sichtbaren Ausdruck gefunden.Dankeschön, aber eigentlich ist die Fläche schon wieder zu klein. Stand heute beschäftigt unsere Unternehmensgruppe durch mehrere Firmenübernahmen 98 Mitarbeiter zuzüglich unserer Praktikanten. Wir überlegen gerade, die übrigen Bestandsbauten auf dem Firmengelände abzureißen und durch einen größeren Neubau zu ersetzen. Wir gehen davon aus, dass wir in der nächsten Zeit als Unternehmensgruppe weiter wachsen werden. Dafür brauchen wir Platz.Beteiligt an diesem Erfolg sind viele.Vor allem zu danken habe ich meinem Geschäftspartner Matthias Krebs, er ist die Ruhe und Struktur in Person. Ein Dank an all unsere Mitarbeiter in den Bereichen Bau, Planung, Bauleitung und Verwaltung. Der nächste Dank gilt all unseren Mietern und Kunden, nur die sind es, die unsere Projekte zum Erfolg machen. Ein Danke für die gute Zusammenarbeit geht an die Verantwortlichen in Städten, Ämtern und Gemeinden, in denen wir unsere Projekte verwirklichen. Ebenfalls ein Danke an unsere Finanzierungspartner, die Deutsche Bank, die Sparkasse Oder-Spree, die DKB und die VR Bank. Ohne deren Mitwirkung wären diese großen Projekte nicht möglich. Natürlich auch ein Danke an alle Handwerksfirmen und Lieferanten, mit denen wir zusammenarbeiten. Mein letzter Dank geht an den Firmengründer Dipl. Ing. Ortwin Krebs, er hat mit seiner Arbeit und seinen Visionen das Fundament für unseren heutigen Erfolg geschaffen. Henry-Martin Klemt   

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