Umweltfreundliche Kosmetik

Umwelt & Recycling

Umweltfreundliche Kosmetik

Achtung Werbeslogans: „Biologisch abbbaubar“, „Frei von Mikroplastik“: Neues Gesetz verbietet in Zukunft allgemeine Aussagen, die nicht bewiesen sind.

Feste Duschstücke sind eine Alternative, die meist ohne Verpackungsmüll auskommt. Foto: C. Klose/dpa-mag

03.06.2024

Will man möglichst umweltfreundliche Kosmetikprodukte, sollte man sich nicht von Bildern in die Irre führen lassen, die auf den ersten Blick Naturverbundenheit suggerieren. „Es ist ja sehr beliebt auf Kosmetikverpackungen mit Abbildungen von Pflanzen und Blättern, Blüten und Früchten zu werben“, sagt Kerstin Effers, Referentin für Umwelt und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale NRW.

Nicht alles was auf den ersten Blick umweltfreundlich oder natürlich klingt oder aussieht, muss das auch sein. Genauer hinsehen sollte man Effers zufolge etwa, wenn auf der Kosmetikpackung angegeben wird, dass ein Produkt einen bestimmten Anteil an natürlichen Inhaltsstoffen habe, 98 Prozent beispielsweise. Denn in diese Angabe kann der Wasseranteil des Produkts einfließen.

„Wenn Sie zum Beispiel ein Shampoo oder ein Duschgel kaufen, kann das locker zu 80 Prozent aus Wasser bestehen“, erklärt die Verbraucherschützerin.

Inhaltsstoffe: Auf die Reihenfolge kommt es an

Auch dass ein Produkt den Herstellerangaben zufolge „frei von“ einem bestimmten Inhaltsstoff sei, sage letztendlich nichts über dessen restliche Zusammensetzung aus. Die Angabe „frei von Mikroplastik“ schließe Effers zufolge etwa nicht aus, dass andere schwer abbaubare lösliche Kunststoffe verwendet wurden. Und wird mit bestimmten Inhaltsstoffen geworben, sollte man zumindest einmal dessen Position auf der Liste der Inhaltsstoffe in Augenschein nehmen.

„Es kommt häufig vor, dass Kosmetik mit pflanzlichen Inhaltsstoffen wirbt, die oft nur zu einem ganz geringen Anteil enthalten sind, während die Hauptbestandteile dann chemisch-synthetische Inhaltsstoffe sind“, sagt Kerstin Effers.

Anders als bei Lebensmitteln muss der Anteil einer im Titel ausgelobten Zutat bei Kosmetika zwar nicht in Prozent angegeben werden. Der Menge nach müssen die Inhaltsstoffe aber schon in absteigender Reihenfolge aufgelistet werden. „Und dann kann es sein, dass Sie beispielsweise Aloe-Vera-Creme kaufen und Aloe Vera steht noch hinter dem Konservierungsmittel bei den Inhaltsstoffen“, so Effers.

Gut zu wissen: Wird das Stichwort Upcycling bei Kosmetika verwendet, bedeutet das zwar womöglich, dass für ein Produkt etwa Pflanzenteile genutzt wurden, die sonst keine Verwertung gefunden hätten, Nusskerne oder Schalen von Obst zum Beispiel. Gesetzliche Vorgaben für die Verwendung des Begriffs gibt es Verbraucherschützerin Effers zufolge aber nicht.

Feste Kosmetik braucht keine Plastikflaschen

Soll die Verpackung möglichst nachhaltig sein, kann man vor allem auf eines achten: Shampoo, Duschmittel, Bodylotion und Co. auswählen, die mit möglichst wenig davon auskommen.

Eine gute Option seien Effers zufolge etwa feste Kosmetikprodukte, feste Shampoos in Stückform beispielsweise oder Duschstücke, die mittlerweile in großer Auswahl in den Drogerie- und Supermarktregalen zu finden sind. dpa


Windkraft wichtigste Stromquelle

In keinem Jahr wurde hierzulande so viel Strom aus Wind I erzeugt wie 2023. Der Wind - fegt damit die Kohle von der Spitze der wichtigsten Energieträger zur Stromerzeugung. 

Fast ein Drittel (31 Prozent) des in Deutschland erzeugten Stroms stammte aus Windkraft, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Stromeinspeisung aus Windkraft habe 2023 einen neuen Höchstwert von 139,3 Milliarden Kilowattstunden erreicht.

Im Jahr 2022 war noch Kohle mit einem Anteil von 33,2 Prozent an der eingespeisten Strommenge der wichtigste Energieträger, der Anteil der Windkraft an der Stromerzeugung war mit 24 Prozent deutlich niedriger.

2023 war zudem das erste Jahr, in dem in fast allen Monaten mehr Strom aus Erneuerbaren Energien als aus konventionellen Energieträgern wie Kohle, Erdgas und Atom eingespeist wurde. pm/cr