Premnitz: Das sind die Kernstadt und die Ortseile Döberitz und Mögelin, verbunden durch das blaue Band der Havel. Zum Uferfest 2023 wird einmal mehr die Nähe zum Fluss offenbar.
Viele Berufspendler und andere Leute, die die Stadt passieren, ahnen womöglich noch immer nichts vom nahen Wasser. Lediglich in Mögelin ist ein Havelarm von der Bundesstraße aus zu sehen. Premnitz gab sich vor Jahren den Namen „Stadt voller Energie“, doch hätte sie auch die Havel in den Fokus rücken können.
Touristische Aufmerksamkeit erlangte der Uferbereich erst durch die Bundesgartenschau (BUGA 2015), als Premnitz neben Rathenow, Brandenburg an der Havel, Havelberg und dem Amt Rhinow zu den Schauorten gehörte. Seit 2017 werden an der Havel jährliche Uferfeste gefeiert - das nächste Mal vom 25. bis 27. August 2023. Ein aus drei Akteuren bestehendes Veranstaltertrio - Ralf Engeleiter, Torsten Rampf, Ecki Blume macht die Uferpromenade (Alte Hauptstraße) wieder zur Partymeile. Es werden zwei Bühnen bespielt. Eine stammt aus BUGA-Zeiten.
Beim Besuch des Uferfestes lohnt ein tiefer Blick ins Gesicht jenes Fischers, den der Rathenower Bildhauer Volker Michael Roth (19442008) aus Edelstahl angefertigt hatte. Er steht für vorindustrielle Ortsgeschichte. Per urkundlicher Ersterwähnung gilt die Existenz von Premnitz seit dem Jahr 1336 als gesichert. Damals handelte es sich um ein Fischerdorf, wie es viele an der Havel gab. Mögelin fand 1345 erstmals Erwähnung, Döberitz drei Jahrzehnte später.
Einst war womöglich der Wasserweg die bedeutendste Verbindung zwischen den Orten. Längst ist die Bundesstraße 102 die schnellste Verbindung. Ein infrastrukturelles Alleinstellungsmerkmal im westlichen Havelland stellt die fabelhafte ÖPNV-Anbindung der Ortsteile mit dem Stadtzentrum dar. Denn hier fahren nicht nur Havelbusse. Zusätzlich bedient die ODEG mit der Regionalbahnlinie RB51 die Orte. Von der Premnitzer Station „Zentrum“ sind es nur etwa 500 Meter zu Fuß bis zur Havel und zum Uferfest. rez