Die Brautmode für die Festsaison 2022 orientiert sich an „Bridgerton“. Die Romantik-Serie bei Netflix spielt in Großbritannien etwa zwischen 1810 und 1820 in der Regency-Ära - die dort gezeigte Mode wird daher auch „Regencycore“ genannt. Alles sehr romantisch, sehr verspielt und reich verziert. Diese Mode ist etwas zum Wegträumen: auf opulente Bälle, Tee-Gesellschaften und Empfänge, die wir im Alltag so vielleicht nie erleben werden. . Übrigens: Die Serie dreht sich inhaltlich vor allem um das Arrangieren von Ehen der heiratsfähigen Töchter, indem diese sich für einen Ball nach dem anderen herausputzen.Große Roben, dezente SexynessDamit ist dieser Modestil perfekt für Hochzeiten.Was heißt das nun für die Kleider? „Man sieht bei der aktuellen Hochzeitsmode viele große Roben und figurbetonte Silhouetten“, sagt Kerrin Wiesener vom Bund Deutscher Hochzeitsplaner. Tiefe Ausschnitte sind laut Wiesener nicht angesagt. Dafür aber hohe Beinschlitze, die Haut hervorblitzen lassen können.Die Details sind im TrendAllerdings gibt es längst nicht mehr den einen großen Trend in der Brautmode. „Divers“ nennt Susann Lippe-Bernhard, Chefredakteurin des Magazins „Braut & Bräutigam“ aus Münster, die Auswahl im Handel. „Es gibt Kleider für den PrinzessinnenAuftritt ebenso wie den Hochzeitsanzug für die Braut im klaren Look.“ Dementsprechend geht es nicht primär um ganz neue Kleiderstile, sondern um die Details. Dazu gehören Kleider mit Ärmeln - die gab es zuletzt häufiger im Angebot und wurden auch gern gekauft. Nun das Upgrade: An vielen Kleidern sind die Ärmel abnehmbar, sagt Hochzeitsplanerin Jacqueline Exel aus Chemnitz. „Das macht ein Kleid total wandelbar, man hat zwei Looks in einem.“ Denn häufig sind die Ärmel so aufwendig gestaltet, dass sie selbst ein modisches Statement sind - etwa Puffärmel aus transparentem Stoff, Trompetenärmel in Überlänge mit Bestickungen oder Ballonärmel aus Tüll.Morgens so, abends soApropos wandelbare Kleider: „Überröcke, die tagsüber zur Trauung getragen und abends bei der Party abgenommen werden, sind ebenfalls gefragt“, sagt Jacqueline Exel. Und für eher schlichte und schmal geschnittene Kleider gibt es zum Beispiel bodenlange Capes aus zartem Tüll oder Spitze, das den Look zeitweise verändert. Die Designer der Kleider greifen derzeit gerne zu Satin und Seide, Crêpestoffen und Chiffon. Neben klassischem Weiß finden sich für die Brautkleider auch viele cremeund champagnerfarbene Modelle im Angebot. Und Kleider in Blush-Tönen - der Name stammt ursprünglich aus dem Kosmetikbereich und bezeichnet zartes Rosa für die Wangen. Womit wir wieder bei der Mode des Regencycore und „Bridgerton“ landen: So pastellig, so rosa ist die darin gezeichnete Welt. Eben perfekt für eine romantische Hochzeit. (dpa/ms)
Exklusive Anzeigen aus der Printausgabe Scherben bringen Glück
Auch wenn der Junggesellenabschied ihm scheinbar den Rang abgelaufen hat, so gibt es ihn noch, den Polterabend. Er ist hierzulande einer der ältesten Bräuche: In der Regel wurde einen Tag vor der Hochzeit das Paar aus seinem Junggesellenstatus verabschiedet. Zu dieser ungezwungenen Feier lädt man auch Gäste ein, die an der eigentlichen Hochzeitsfeier nicht teilnehmen - Freunde, Bekannte, Nachbarn, Arbeitskollegen. Seinen Namen hat er wahrscheinlich vom Zerschlagen von Porzellan. Frei nach dem Motto: Scherben bringen Glück. Steingutwaren tun es auch. Keinesfalls darf Glas zerschlagen werden. Wer hängerweise (Sanitär)keramik anfährt und zerdeppert, wird auch nicht gern gesehen. Denn das Brautpaar ist angehalten, die Scherben gemeinsam aufzukehren.
Klarer Unterschied: Während beim Junggesellenabschied Braut und Bräutigam mit den jeweiligen Freunden getrennte Wege gehen, feiert beim Polterabend das Paar gemeinsam mit allen Gästen den Abschied vom Singledasein. (cmi)
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