Über viele Jahre war er in einer Gemeinde, in der es sonst wenig touristische Besucher gibt, ein besonderer Anziehungspunkt - der Bunker Harnekop, einst in der DDR das Bauwerk dieser Art mit der höchsten Schutzklasse, gedacht für ein längeres Ausharren der Insassen im Falle eines feindlichen Atomschlags. Soweit kam es zum Glück nie, folglich blieb auch die Zuflucht für den Verteidigungsminister und seinen engsten Stab aus dem nahen Strausberg nur ein Planspiel.
Der dreigeschossige Koloss aus Stahlbeton allerdings liegt auch dreieinhalb Jahrzehnte nach dem Ende des Krieges gerade in einer weltpolitisch wieder deutlich unruhigeren Zeit noch immer mahnend als Relikt jener Ära im märkischen Sand. Und Eric Melitz will dieses ganz besondere technische Denkmal wieder nutzbar machen. Seit geraumer Zeit bastelt er mit seiner Firma, der Cavator GmbH - die seit 2023 offiziell neuer Bunkerbetreiber in enger Abstimmung mit dem Eigentümer des Areals ist - an der Wiederbelebung. Inzwischen sind schon zahlreiche Vorbereitungen erfolgt.
Und auch, wenn unklar ist, ob im günstigsten Fall noch vor Jahres-ende schon wieder die ersten Gäste bei einer Führung bis nach unten ins ehemalige Ministerzimmer oder den imposanten Dispatcherraum steigen können, ist der junge Unternehmer doch zuversichtlich, was den Neustart insgesamt angeht. Denn inzwischen hat sich als weiterer Partner im Verbund auch der Förderverein sozusagen neu konstituiert. Der pensionierte Ingenieur Peter Herfurth als Vorsitzender ist ein enger Mitstreiter. Dem Duo geht es darum, nicht nur bei Älteren, die vielleicht selbst einmal in der NVA gedient haben (deren Kräfte Mitte der 1970er Jahre das streng geheime Objekt im Wald bauten), die Erinnerung wachzuhalten.
Sondern gerade Schulklassen oder Jugendgruppen auf geeignete Weise an die Geschichte heranzuführen und über die Hintergründe aufzuklären. Damit da mehr hängen bleibt als nur die komprimierten Informationen einer Zweistundenführung mit vor allem technischen Details, sollen im Stabsgebäude mehrere Räume als Herbergszimmer hergerichtet werden, damit künftig auch mehrtägige Projekte mit Übernachtung möglich sind. Eine Art Musterzimmer dabei gibt es sogar schon.
Darüber hinaus bleibt aber die Notwendigkeit weiterer Baumaßnahmen. Durch den Investitionsstau geht langen es unter anderem darum, das Dach wieder dicht zu bekommen. Die Neuaufstellung, alles schrittweise umzusetzen, ist aber schon erfolgt, und Melitz vertraut auch auf den Rückhalt aus Ortsteil und Gemeinde.
Thomas Berger