Tage des Gedenkens

Vier Phasen der Trauer

Der Tod bringt die Hinterbliebenen in eine emotionale Ausnahmesituation.

Trauer braucht Zeit: Bevor man würdevoll gedenken kann, durchlebt man verschiedene Phasen der Trauerzeit. Foto: archiv

19.11.2025

Der Abschied von einem Verstorbenen ist nicht leicht. Bei der Abschiednahme handelt es sich um einen Prozess, in dem sich Angehörige sowohl mit dem Leben als auch dem Tod eines Verstorbenen bewusst auseinandersetzen. Trauernde erinnern sich an schöne Momente mit dem Verstorbenen, werden sich aber auch dessen Tod bewusst. Beides gehört zum Trauerprozess und zur Trauerbewältigung, die dazu führen, dass Hinterbliebene ihre Trauer verarbeiten und den Tod eines geliebten Menschen akzeptieren können.

Die Trauer ändert sich mit der Zeit

Ein wichtiger Teil der bewussten Auseinandersetzung mit dem Tod des Verstorbenen ist die Teilnahme an der Trauerfeier und Beerdigung. Beides macht Trauernden bewusst, dass der Verstorbene aus dem Leben geschieden ist. Gleichzeitig bieten die Trauerfeier und die Bestattung des Verstorbenen einen Rahmen, in dem man gemeinsam mit der Trauergemeinde vom Verstorbenen würdevoll Abschied nehmen kann.

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Um den Trauerprozess zu verstehen, hilft das 4-Phasen-der-Trauer-Modell der Schweizer Psychologin Verena Kast. Es verdeutlicht, welche Gefühle der Tod eines geliebten Menschen in Trauernden auslöst und wie diese in unterschiedlichen Phasen der Trauer mit ihren Gefühlen umgehen.

1. Nicht-Wahrhaben-Wollen

In dieser Phase stehen Angehörige oft unter Schock und wollen den Tod des Verstorbenen nicht wahrhaben. Manchmal wird der Todesfall sogar geleugnet.

2. Aufbrechende Emotionen 

Gefühlsausbrücheüberkommen Trauernde in dieser Phase. Wut, Schmerz, Zorn aber auch Schuldgefühle können in Hinterbliebenen aufkommen.

3. Suchen und Sich-Trennen

Nach der Phase der aufbrechenden Emotionen beginnt die eigentliche Trauerarbeit und die Auseinandersetzung mit dem Tod des Verstorbenen.

Oft werden dann Orte der Erinnerung aufgesucht und Zwiegespräche mit dem Verstorbenen geführt. Vielen hilft das sehr.

4. Neuer Selbst- und Weltbezug 

In der abschließenden Phase des Trauerprozesses finden Trauernde ihren inneren Frieden. Sie nehmen Abschied vom Verstorbenen, fassen wieder Lebensmut und widmen sich neuen Lebensaufgaben. Der Schmerz über den Verlust des Verstorbenen tritt immer mehr in den Hintergrund, doch die Erinnerung an den geliebten Menschen bleibt bestehen. pm/ Mehr Informationen beim Bundesverband Deutscher Bestatter


In Ewigkeit

Tag der liebevollen Erinnerung

Der Totensonntag oder Ewigkeitssonntag ist ein Feiertag der evangelischen Kirchen in Deutschland. Als Feiertag bildet er das Ende des Kirchenjahrs, das in der evangelischen Kirche mit dem Advent beginnt. Er wird immer am Sonntag vor dem ersten Advent gefeiert. Im Jahr 2025 fällt der Totensonntag auf den 23. November. Der Gedenktag hat seine Wurzeln in der Reformationszeit und wurde am Ende des Kirchenjahrs zur evangelischen Alternative für den katholischen Allerseelentag. Wegen der zentralen Bedeutung der Hoffnung an ein Leben nach dem Tod wird der Totensonntag auch Ewigkeitssonntag genannt.

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In vielen Gottesdiensten werden am Totensonntag die Namen von Verstorbenen verlesen. Das sind in der Regel die Namen von Gemeindemitgliedern, die im Laufe des vergangenen Jahres gestorben sind. Dabei sind oft auch die Namen von Menschen, die ohne Verwandte oder Freundinnen und Freunde gestorben sind. Die Gemeinde schließt die Verstorbenen im Laufe des Gottesdiensts dann in Gebete ein.

Damit ist der Totensonntag zwar ein Feiertag, aber dient nicht als feierlicher Anlass, sondern vielmehr dem Gedenken an Verstorbene.