Zukunft vor der Haustür

Tag des offenen Unternehmens

Zukunft vor der Haustür

Mitmachen und ausprobieren: Über praktische Eindrücke sollen die Schüler unter anderem für Handwerksberufe begeistert werden. Foto: Archiv

10.05.2022

Müllrose. Die Schüler – dieses Mal ist der Tag des offenen Unternehmens auf die 8. und 9. Klassen der Müllroser Grund- und Oberschule beschränkt, werden in Fünfergruppen und mit einer erwachsenen Begleitperson jeweils drei Betriebe beziehungsweise Berufsbilder kennenlernen. Damit dabei ein breiter Mix abgedeckt wird, übernahmen die Lehrkräfte die Zuteilung der Gruppen. So steht für einige Schüler beispielsweise der Besuch der Sparkassenfiliale, beim Tierarzt und beim Fahrschullehrer an, andere Jugendliche bekommen die Möglichkeit, die Arbeit des Schornsteinfegers, im Pflegeheim und in einer Druckerei kennenzulernen. 

Dadurch sollen die Schüler aus ihrer Komfortzone herauskommen, sich nicht nur mit Betrieben beschäftigen, die für sie naheliegend sind, weil sie ihnen entweder bekannt oder für sie leicht zu erreichen sind. „Ich selbst hatte auf diese Weise ein Schlüsselerlebnis“, schildert Birgit Roggan. Vor einigen Jahren durfte sie beim Tag des offenen Unternehmens mit einer Gruppe die Firma Orgelbau Sauer besuchen und war „überwältigt“. „Ich hatte keine Vorstellung davon, wie spannend und vielfältig der Beruf des Orgelbauers ist“, sagt sie.

Zusätzlich können sich alle Schüler auch noch individuell an den Ständen auf dem Hof der HTS GmbH umsehen. Ausgestattet sind sie mit Aufgabenzetteln; die Jugendlichen sollen sich aktiv über die Betriebe und deren Ausbildungsmöglichkeiten informieren. Ihre Erkenntnisse bereiten sie später im Unterricht nach.

Beim Tag des offenen Unternehmens sollen aber nicht nur Informationen gesammelt werden. Vielmehr geht es um praktisches Erleben. Mit Aktivitäten holt man die Jugendlichen ab. Das zeigt die Erfahrung aus der Vergangenheit. Daher lautet die Devise in vielen Betrieben und Einrichtungen: Mitmachen und ausprobieren. Beim Zimmermann mal mit dem Hammer Nägel ins Holz schlagen, im Traktor Probesitzen, einen Verband wechseln oder mit den Messinstrumenten des Schornsteinfegers die Sauberkeit der Luft überprüfen – all das und vieles mehr wird möglich sein.

„Wir möchten den jungen Leuten dabei helfen, Ideen zu finden, was sie in ihrem Leben machen können“, so Birgit Roggan. Viele Jugendliche wüssten nicht, welche Unternehmen es überhaupt in Müllrose und der näheren Umgebung gibt, was diese machen und welche Berufe es dort gibt. Der Tag des offenen Unternehmens soll Perspektiven aufzeigen und im besten Fall den Nachwuchs in der Region halten. Weil er einerseits hier gebraucht wird, und weil Müllrose andererseits aber auch einen großen Lebenswert hat, wie Ulrich Zimmer stets bekräftigt: „Hier funktionieren Wirtschaft, Bildung und Kultur beziehungsweise das Vereinsleben“. abe