Handwerk erweist sich als unverzichtbar in Neuruppin

TAG DES HANDWERKS

Handwerk erweist sich als unverzichtbar in Neuruppin

BQZ, Kreishandwerkerschaft OPR, Inkom und FREIRAUM Ruppiner Land veranstalten am 27. April 2024 gemeinsam den "Tag des Handwerks": Live-Musik, kulinarische Köstlichkeiten, Hüpfburg und vieles mehr.

Handwerk hat traditionell eine wichtige Rolle im Ruppiner Raum.

22.04.2024

„Wir wollen einfach mal zeigen, dass das Handwerk in der Region lebt und Zukunft hat“, begründet Sarah Lindemann, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft OPR, die Einladung zum Tag des Handwerks. Dieser findet am Samstag, 27. April 2024, auf dem Gelände des Beruflichen Qualifizierungszentrums (BQZ) in Neuruppin, Martin-Ebell-Straße 8, von 11 bis 17 Uhr statt. Erstmalig handelt es sich dabei um eine Gemeinschaftsveranstaltung von BQZ, Kreishandwerkerschaft OPR, Inkom und FREIRAUM Ruppiner Land.

„Wir sind im Handwerk weiterhin gut aufgestellt, müssen uns jedoch mehr in der Öffentlichkeit präsentieren und verstärkt aktive Nachwuchsgewinnung betreiben“, meint Sarah Lindemann. Das Handwerk ist nach wie vor ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sowohl als Arbeitgeber, als auch als Ausbildungsbereich. Handwerk erweist sich auch in Zeiten hoher Industrialisierung und Technisierung als unverzichtbar, weil wir es in allen Lebenslagen benötigen. Ohne Bäcker oder Fleischer könnten wir den Alltag kaum meistern und auf den Friseur sind wir ebenso angewiesen. Und dann wäre da noch der weite Bereich der Reparaturen und Dienstleistungen, von der Änderungsschneiderei bis zum Kfz-Mechatroniker. Einige klassische Bereiche des Handwerks wie etwa Bäcker werden immer wichtig bleiben, während andere sogar noch an Bedeutung hinzugewinnen. Dies gelte zum Beispiel laut Lindemann für das Elektro- oder auch für das Installateurhandwerk. Mit der angestrebten Energiewende und mit der wachsenden Bedeutung des Umweltschutzes, sieht sich auch das Handwerk vor neuen Herausforderungen. Zudem machen Innovationen um das Handwerk keinen Bogen. Lindemann: „Besonders im Elektro- und im Metallbaubereich erleben wir derzeit viele Neuerungen. Das gleiche gilt für die Zahntechnik.“

Der bekannte Spruch, wonach Handwerk goldenen Boden hat, dürfte also auch in der Zukunft nicht in Vergessenheit geraten. Doch wie steht es um den Nachwuchs? Hier bietet sich ein unterschiedliches Bild. „Einige Berufe wie Kfz-Mechatroniker/- in erfreuen sich ausgesprochener Beliebtheit. Und auch in den Gewerken Heizung und Klima oder im Elektrobereich verzeichnen wir hohe Zuwachsraten“, konstatiert die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft. Auch Friseur/-in bleibe ein gefragter Beruf. Anders sei die Situation im Fleischerhandwerk. „Da mangelt es an Nachwuchs“, stellt Sarah Lindemann fest. Gesucht seien auch Fachverkäufer/-innen für das Lebensmittelhandwerk.

Das Wissen um alte Herstellungsmethoden hilft im heutigen Handwerk. Fotos: mae
Das Wissen um alte Herstellungsmethoden hilft im heutigen Handwerk. Fotos: mae

Positiv wirke sich bei der Nachwuchsgewinnung aus, dass auch Mädchen heute Berufe erlernen, die früher den Männern vorbehalten schienen. Dies betreffe zum Beispiel Gewerke wie Kfz oder Tischler. Zudem entwickeln auch Handwerksbetriebe neue Arbeitszeitmodelle, die sie für junge Menschen attraktiver machen.

„Um es auf den Punkt zu bringen: Mit Blick auf die Zukunft brauchen wir jeden jungen Menschen“, betont Sarah Lindemann. Mit dem Tag des Handwerks soll auch ein Beitrag zur Nachwuchsgewinnung geleistet werden. So wird die Handwerkskammer am 27. April an ihren Infoständen über rund 130 Ausbildungsberufe im Handwerk informieren. Doch der Tag des Handwerks bietet noch mehr. Denn die Ausbildungswerkstätten auf dem Gelände des BQZ werden an diesem Tag für alle Mädchen und Jungen geöffnet haben, die sich einmal praktisch in einem Handwerksberuf ausprobieren wollen. In der Kfz-Werkstatt können die jungen Besucher sich an der Fehlersuche oder einem Räderwechsel versuchen. Wer Neigung zum Tischlerhandwerk verspürt, darf einen Hobel zur Hand nehmen. Auch Tapezieren kann geübt werden. Und es gibt noch viele andere Möglichkeiten, sich auszuprobieren, denn auf dem BQZ-Gelände findet sich eine große Bandbreite von Handwerksbetrieben. So sind dort Gewerke wie Tischler, Maler, Kfz, Friseure und Elektro präsent.

Der Handwerkstag soll aber auch Spaß für die ganze Familie bringen. „Unsere kleinen Besucher dürfen sich auf das Spielmobil und das Fertigen von Skulpturen aus Ytong Steinen freuen. Auf der Hüpfburg können sie sich nach Herzenslust austoben“, sagt Sarah Lindemann. Zudem gibt es ein Rahmenprogramm, bei dem die Gauklerkids aus Neuruppin und Live-Musik für Unterhaltung sorgen. Hungrig oder durstig wird kein Besucher nach Hause zurückkehren müssen. Denn ein Grillstand der Fleischerei Dülfer und eine Gulaschkanone vom Restaurant „Zum Seebad“ aus Alt Ruppin werden deftige Leckereien anbieten. Es gibt Eis und Getränke. Backwaren von der Landbäckerei Janke werden feilgeboten und Roman Falkenberg ist mit einem Kaffeestand präsent.

Übrigens, Eintritt wird nicht verlangt. „Einfach hinkommen, schauen, informieren und probieren“, sagt Sarah Lindemann von der Kreishandwerkerschaft OPR.