
Wenn wir Abschied von einem geliebten Menschen nehmen, stehen wir oft vor der Herausforderung, unsere Gefühle in Worte zu fassen.
Eine Trauerrede soll nicht nur dem Verstorbenen gedenken, sondern auch den Hinterbliebenen Trost spenden. Elke Herrnberger, Pressesprecherin des Bundesverbands Deutscher Bestatter, gibt praktische Hinweise, wie man eine Rede formuliert, die der Persönlichkeit des Verstorbenen gerecht wird und gleichzeitig der Trauergemeinschaft Halt gibt.
Was ist eine Trauerrede?
Elke Herrnberger: Eine Trauerrede ist eine Ansprache im Rahmen einer Trauerfeier, die dazu dient, das Leben des Verstorbenen zu würdigen und Abschied zu nehmen. Sie kann sowohl von einem Geistlichen als auch von Angehörigen oder Freunden gehalten werden. Der Redner bringt persönliche Erinnerungen ein und betont die Bedeutung des Verstorbenen für die Gemeinschaft. Eine Trauerrede muss nicht nur traurig sein, auch fröhliche Erinnerungen, verbinden und trösten.
Wer hält die Rede?
Elke Herrnberger: Die Auswahl des Redners ist entscheidend. Neben Geistlichen oder professionellen Trauerrednern können auch nahe Angehörige oder Freunde sprechen. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass das Halten einer solchen Rede in einem Moment tiefer eigener Trauer eine große emotionale Herausforderung darstellen kann, die auch überfordern kann.
Aufbau einer Trauerrede
Die Gestaltung einer wirkungsvollen Trauerrede erfordert Sorgfalt und Mitgefühl.
• Einleitung: Vorstellung des Redners und Darlegung der Beziehung zum Verstorbenen.
• Todesfall: Erläuterung der Umstände, unter denen der Verstorbene sein Leben verließ.
• Erinnerung: Persönliche Geschichten und Anekdoten, die den Charakter des Verstorbenen beleuchten.
• Was bleibt: Diskussion über die bleibenden Werte und Einflüsse des Verstorbenen auf sein Umfeld.
• Abschluss: Aufruf zur gemeinsamen Erinnerung und zum Weitertragen der Werte des Verstorbenen.
Praktische Tipps für die Rede
• Persönlichkeit respektieren: Die Rede sollte die Einzigartigkeit des Verstorbenen respektieren und authentisch sein.
• Gefühle zulassen: Es ist in Ordnung, Emotionen zu zeigen. Das macht die Rede menschlich und greifbar.
• Klarheit bewahren: Auch unter dem Einfluss starker Emotionen sollte die Rede verständlich und strukturiert bleiben. Lieber in einfachen Sätzen sprechen.
Es ist ratsam, die Rede vorab zu üben, besonders wenn es während der Trauerfeier sehr emotional werden könnte. Trauer- und Grabreden erfordern Einfühlungsvermögen und Respekt vor dem Verstorbenen sowie den Gefühlen der Angehörigen. Auch viele Bestatter sind geschulte Trauerredner und bieten diesen Service zusätzlich zur Unterstützung im Trauerfall an. Auf der Homepage des Bundesverbandes Deutscher Bestatter finden Sie qualifizierte Bestatter.
www.bestatter.de