Tag des Friedhofs

Trauerrede: Erinnerung und Trost

Die Trauerrede geht ans Herz und lässt einzelne Passagen im Leben der Verstorbenen nochmal aufleben. Foto: bestatter.de

16.09.2025

Wenn wir Abschied von einem geliebten Menschen nehmen, stehen wir oft vor der Herausforderung, unsere Gefühle in Worte zu fassen.

Eine Trauerre de soll nicht nur dem Verstorbenen gedenken, sondern auch den Hinterbliebenen Trost spenden. Elke Herrnberger, Pressesprecherin des Bundesverbands Deutscher Bestatter, gibt praktische Hinweise, wie man eine Rede formuliert, die der Persönlichkeit des Verstorbenen gerecht wird und gleichzeitig der Trauergemeinschaft Halt gibt. Außerdem wird die Bedeutung einer Trauerrede erläutert und Tipps für die gute Struktur einer Trauerrede gegeben.

Was ist eine Trauerrede?

Elke Herrnberger: Eine Trauerrede ist eine Ansprache im Rahmen einer Trauerfeier, die dazu dient, das Leben des Verstorbenen zu würdigen und Abschied zu nehmen. Sie kann sowohl von einem Geistlichen als auch von Angehörigen oder Freunden gehalten werden. Der Redner bringt persönliche Erinnerungen ein und betont die Bedeutung des Verstorbenen für die Gemeinschaft. Eine Trauerrede muss nicht nur traurig sein, auch fröhliche Erinnerungen, verbinden und trösten.

Wer hält die Rede?

Elke Herrnberger: Die Auswahl des Redners ist entscheidend. Neben Geistlichen oder professionellen Trauerrednern können auch nahe Angehörige oder Freunde sprechen. Allerdings sollte berücksichtigt werden, dass das Halten einer solchen Rede in einem Moment tiefer eigener Trauer eine große emotionale Herausforderung darstellen kann, die auch überfordern kann.

Aufbau einer Trauerrede

Die Gestaltung einer wirkungsvollen Trauerrede erfordert Sorgfalt und Mitgefühl. Hier ist ein Aufbau, der als kleiner Leitfaden dienen kann:

• Einleitung: Vorstellung des Redners und Darlegung der Beziehung zum Verstorbenen.
• Todesfall: Erläuterung der Umstände, unter denen der Verstorbene sein Leben verließ.
• Erinnerung: Persönliche Geschichten und Anekdoten, die den Charakter des Verstorbenen beleuchten.
• Was bleibt: Diskussion über die bleibenden Werte und Einflüsse des Verstorbenen auf sein Umfeld.
• Abschluss: Aufruf zur gemeinsamen Erinnerung und zum Weitertragen der Werte des Verstorbenen.

Praktische Tipps für die Rede

• Persönlichkeit respektieren: Die Rede sollte die Einzigartigkeit des Verstorbenen respektieren und authentisch sein.
• Gefühle zulassen: Es ist in Ordnung, Emotionen zu zeigen. Das macht die Rede menschlich und greifbar. • Klarheit bewahren: Auch unter dem Einfluss starker Emotionen sollte die Rede verständlich und strukturiert bleiben. Lieber in einfachen Sätzen sprechen.

Vorbereitung:

Es ist ratsam, die Rede vorab zu üben, besonders wenn es während der Trauerfeier sehr emotional werden könnte. Trauer- und Grabreden sind wichtige Elemente der Trauerarbeit und bieten eine Gelegenheit, das Leben eines geliebten Menschen zu feiern und zu ehren. Sie erfordern Einfühlungsvermögen und Respekt vor dem Verstorbenen sowie den Gefühlen der Angehörigen. Mit den richtigen Worten können sie eine Quelle des Trostes und der Erinnerung sein.

Auch viele Bestatterinnen und Bestatter sind geschulte Trauerredner und bieten diesen Service zusätzlich zur Unterstützung im Trauerfall an. Auf der Homepage des Bundesverbandes Deutscher Bestatter finden
Sie qualifizierte Bestatter, die sich für Sie Zeit nehmen.
www.bestatter.de


„Endlich und lebendig“

Das Motto des Aktionstages Friedhöfe sind sozial, kulturell und ökologisch wertvolle Orte.

Ins Leben gerufen wurde der „Tag des Friedhofs“ 2001 vom Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau e.V. gemeinsam mit den bundesweit tätigen Friedhofsgärtnern, Steinmetzen, Bestattern, Floristen, den Städten und Kommunen sowie Religionsgemeinschaften und Vereinen. Seitdem entwickelte sich dieser Aktionstag zu einem vielbeachteten Event. Jeweils am dritten Septemberwochenende nehmen tausende Menschen an Aktionen teil.

Wertvolle Orte

Seit 2023 fungiert der Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur e.V. (VFFK e.V.) als ideeller Träger. Der VFFK möchte Friedhöfe als sozial, kulturell und ökologisch wertvolle Orte im Bewusstsein der Gesellschaft verankern. Er setzt sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Friedhöfe ebenso ein wie für die aktive Kulturpflege und für den Dialog der Religionen. Als ideeller Träger des „Tag des Friedhofs“, soll dieser Einfluss noch stärker betont werden.

Für die Jahre 2024 und 2025 findet der Tag des Friedhofs unter dem Motto „endlich und lebendig“ statt.

Geführte Friedhofsrundgänge, Diskussionen zu friedhofsrelevanten Themen, Ausstellungen mit verschiedenen Schwerpunkten sowie kulturelle Veranstaltungen mit Musik und Literatur haben dabei immer ein Ziel: Die Bedeutung des Friedhofs als Ruhestätte, Ort der Trauerbewältigung, Erholungs- und Lebensraum soll den Menschen wieder näher gebracht, der Umgang mit den Themen Tod und Trauer enttabuisiert werden. Die Gestaltung dieses Tages liegt dabei in den Händen der einzelnen Städte und Gemeinden. Vor Ort schließen sich Friedhofsgärtner, Bestatter, Steinmetze, Floristen, Friedhofsverwaltungen, Religionsgemeinschaften sowie Initiativen und Vereine für diesen Tag zusammen.

Unternehmen aus der Region

Bedeutung des Friedhofs

Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit, die Bürger für die zahlreichen Funktionen des Friedhofs und deren Bedeutung für die Menschen zu sensibilisieren. Generationsübergreifend kann das gesamte Spektrum des Friedhofs und seine Bedeutung dargestellt werden:

- Friedhof als Ort der Trauer
- Friedhof als Ort für Verstorbene - Friedhof als Ort der Ruhe
- Friedhof als Ort der Erinnerung
- Friedhof als grüne Oase
- Friedhof als Treffpunkt
- Friedhof als Ort der Kunst und Kultur
- Friedhof als Ort der Lokalgeschichte

Friedhöfe haben viel zu bieten. Sie sind ein Teil des Städte- und Gemeindelebens. Und das gilt für alle Generationen. Gerade für Kinder ist es spannend, sich bei altersgerechten Aktionen am Tag des Friedhofs mit dem Tod als Bestandteil des Lebens auseinanderzusetzen. Sie lernen den Friedhof dadurch auch als einen Ort des Lebens kennen.

Mehr Informationen unter www.bund-deutscher-friedhofsgaertner.de