Mehr Bewegung in den Alltag

Tag der Rückengesundheit

Mehr Bewegung in den Alltag

Für den Rückenschutz muss man selbst aktiv werden

81 Prozent aller Deutschen leiden unter Rückenschmerzen. Das hat eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov ergeben. Zu den häufigsten Ursachen gehören Wirbelblockaden, Übergewicht oder das Heben schwerer Lasten. Bild: AGR

15.03.2022

Noch vor gar nicht allzu langer Zeit, waren die Menschen 10, 20 oder gar 30 Kilometer täglich zu Fuß oder gar laufend unterwegs. Heute schaffen die meisten kaum noch 700 Meter. Für unseren Rücken ist das fatal. Denn der Bewegungsmangel lässt die über 600 Muskeln des menschlichen Körpers verkümmern. Sie sind dann nicht mehr in der Lage, uns vernünftig aufrecht zu halten. Dann reicht schon eine kleine falsche Bewegung aus und die Hexe schießt ins Kreuz". Ein Plus an Bewegung gilt längst als bester Rückenschutz. Das ist keine Herkulesaufgabe. Täglich 20 bis 30 Minuten reichen dafür schon aus. Wichtig ist natürlich, dass die Bewegung Spaß macht.

Wieder mehr Bewegung im Alltag

Diese Aussage unterstreicht auch Ulrich Kuhnt, Sportpädagoge, Leiter der Rückenschule Hannover und Mitglied Direktorium Bundesverband deutscher Rückenschulen (BDR) e. V. „Wir müssen es schaffen, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Sonst sind bei den Bewegungsmuffeln langfristig Rückenschmerzen vorprogrammiert“. Sportliche Höchstleistungen sind dabei gar nicht gefragt. Schon mit kleinen Tricks lassen sich mehr Aktivitäten problemlos in den Alltag einbauen.

Tricks und Tipps für Bewegung immer und überall

- Erledigen Sie Besorgungen öfter zu Fuß,

Nehmen Sie eher mal die Treppe statt den Aufzug,

- Holen Sie das Fahrrad aus dem Keller,

- Schon mit fünfzehn Minuten Fußweg zweimal täglich in mäßigem Tempo zur Bahn oder zum Einkaufen können auch Couch-Potatoes die Hälfte ihres Tagessolls an körperlicher Aktivität erreichen. Es darf auch gerne etwas mehr sein.

Selbst die Zeit in der Warteschlange an der Einkaufskasse oder der Bushaltestelle können Sie als Bewegungszeit nutzen: Machen Sie sich zum Beispiel ganz lang, als ob Sie wie eine Marionette an einem imaginären Faden nach oben gezogen werden und strecken Sie so die Wirbelsäule. Oder dehnen Sie die Muskulatur, indem Sie sich zur Seite neigen oder sanft den Oberkörper nach links und rechts pendeln.

Auch im Arbeitsalltag lässt sich mit Bewegung viel gegen Rückenschmerzen tun. Neben einem ergonomischen Arbeitsplatz können krankengymnastische Übungen Beschwerden verhindern. Lassen Sie sich von einem Therapeuten beraten oder nutzen Sie eines der vielen Bürogymnastik-Programme der Krankenkassen. Die kleinen Trainingseinheiten für zwischendurch sind meist gut am Schreibtisch oder im Stehen durchführbar - ohne zusätzliche Hilfsmittel. (AGR)