Tag der Physiotherapie

Wege in die Therapieberufe

Berufsfachschule oder Hochschule? Wer Physiotherapeut werden will, kann oft zwischen beidem wählen. Foto: Christin Klose/ dpa-mag

08.09.2025

Ausbildung
Im Gesundheitswesen herrscht - wie in vielen Branchen Fachkräftemangel, der Bedarf an Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten ist hoch. Doch der Weg in diese Therapieberufe kann unterschiedlich aussehen. Denn neben der dreijährigen Ausbildung an einer Berufsfachschule haben sich in den letzten Jahren auch verschiedene Studiengänge etabliert.

Sigrun Nickel vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) beobachtet die Teilakademisierung bereits seit längerem: "Diese Parallelführung von Berufsausbildung und akademischem Weg stellt die Leute, die sich für diese Berufe interessieren, vor besondere Herausforderungen", sagt sie.
Wer einen akademischen Abschluss anstrebt, kann aus verschiedenen Formaten wählen. Wie also eine Entscheidung treffen?

Zunächst einmal zur beruflichen Ausbildung: Diese ist sowohl bei Physiotherapeuten wie auch Logopäden und Ergotherapeuten bundesweit einheitlich geregelt. Alle drei Ausbildungen dauern drei Jahre und kommen für Menschen mit mittlerem Schulabschluss in Frage. Sie finden an entsprechenden Berufsfachschulen statt und - abhängig vom Beruf - im praktischen Teil der Ausbildung etwa in Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen oder logopädischen Praxen.

Unternehmen aus der Region

Viele verschiedene Studienoptionen
Die Wege zum akademischen Abschluss in den Therapieberufen können hingegen unterschiedlich aussehen - und erfordern eine Hochschulzugangsberechtigung, Abitur etwa oder Fachhochschulreife. Bei Primärqualifizierenden, grundständig genannten, Studiengängen studiert man an einer Hochschule und absolviert Praxisphasen in therapeutischen Einrichtungen. 

Beim dualen, ausbildungsintegrierenden Studium gibt es laut Nickel von vornherein zwei Lernorte: einen Ausbildungsbetrieb und die Hochschule. "Das besondere ist die enge inhaltliche und organisatorische Verknüpfung zwischen beiden", so die Expertin. Weniger verbreitet ist das ausbildungsbegleitende Studium. Hier müssen Arbeitgeber und Hochschule nicht zwangsläufig miteinander kooperieren.

Und auch nach einer Ausbildung ist das Studium möglich: Insgesamt sind derzeit sogar die meisten Studiengänge in den Therapieberufen als Ergänzung - additiv - zu einer bereits abgeschlossenen Ausbildung im Gesundheitsbereich angelegt.
Ein additives Studium dauert laut Schirmer "in der Regel zwei bis drei Semester". Bei den anderen Formaten müsse man sich auf mindestens sieben Semester einstellen.



dpa/cr