Die Hausapotheke sollte einmal pro Jahr überprüft werden. „Dabei geht es in erster Linie darum, abgelaufene, unbrauchbare oder nicht mehr benötigte Arzneimittel auszusortieren und gleichzeitig zu überprüfen, ob für Notfälle die richtigen Arzneimittel griffbereit sind“, sagt Apotheker Dr. Hannes Müller vom Geschäftsführenden Vorstand der Bundesapothekerkammer. Auf jeder Arzneimittelpackung ist ein Verfalldatum aufgedruckt.
Ist dieses überschritten, sollte das Medikament nicht mehr verwendet werden. Zu lange gelagerte Arzneimittel können unbrauchbar werden, ohne dass dies äußerlich erkennbar ist.
Müller: „Das Verfalldatum ist nicht verhandelbar. Es ist im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum bei Lebensmitteln mehr als eine Empfehlung. Bei zu lange gelagerten Arzneimitteln ist in aller Regel äußerlich nicht erkennbar, ob sie noch wirksam, sicher und unbedenklich sind. Deshalb rate ich eindringlich davon ab, Arzneimittel nach dem Ablauf des Verfalldatums noch anzuwenden.“
Nicht mehr benötigte Arzneimittel können in der Regel mit dem Hausmüll entsorgt werden. In den meisten Kommunen wird der Restmüll verbrannt und die Altarzneimittel werden damit sicher vernichtet. Müller rät davon ab, Arzneimittelreste über die Toilette zu entsorgen, da dies das Abwasser unnötig belastet. Auch flüssige Arzneimittel wie zum Beispiel Hustensäfte sollten in den Restmüll. In die Hausapotheke gehören individuell benötigte Medikamente und Präparate gegen akute Erkrankungen wie zum Beispiel Durchfall. Die Bundesapothekerkammer hat eine Checkliste veröffentlicht, die an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. „Was genau in die Hausapotheke gehört, hängt auch von den individuellen Lebensumständen ab. Familien mit kleinen Kindern brauchen eine andere Hausapotheke als sportliche Singles. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten“, rät Müller. abda
Nah am Patienten sein
Bundesweiter Aktionstag
Der diesjährige Tag der Apotheke am 7. Juni 2022 steht im Zeichen des Leistungsvermögens und –umfangs der öffentlichen Apotheken für ihre PatientInnen seit Beginn der Corona-Pandemie.
Nach zwei Jahren Corona-Pandemie mit zahlreichen Sonderaufgaben stehen den Apotheken neue Herausforderungen bevor – vom Roll-Out des E-Rezeptes über die Einführung neuer Pharmazeutischer Dienstleistungen bis zur Durchführung von Grippeschutzimpfungen. Zugleich muss die Politik die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stabilisieren, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung auch künftig zu gewährleisten.
Jedes Jahr am 7. Juni ist der „Tag der Apotheke“. Der bundesweite Aktionstag hat zum Ziel, über Funktion und Aufgaben der Apotheken vor Ort im deutschen Gesundheitssystem zu informieren. Viele Apotheken bieten zu diesem Datum besondere Veranstaltungen, Aktionen für Familien oder einen Tag der offenen Tür an. Zugleich nutzen die Berufsorganisationen der Apothekerschaft den Aktionstag punktuell, um über Themen von besonderer Verbraucher-Relevanz aufzuklären. Erstmals fand der Tag der Apotheke am 10. September 1998 statt.
Viele Menschen haben eine Stammapotheke, vor allem wenn sie chronisch erkrankt sind. Neun von zehn Patienten, die regelmäßig mindestens drei Arzneimittel einnehmen, gehen immer in dieselbe Apotheke. Dort lösen sie sämtliche Rezepte von Haus- und Fachärzten ein und kaufen ihre rezeptfreien Arzneimittel. Die Stammapotheke kennt ihre Patienten, weiß um Allergien oder andere Besonderheiten und hat in der Regel genauere Informationen über ihre Gesamtmedikation als der einzelne Haus-oder Facharzt. abda