Das Flugzeug fiel aus, der Hauptreferent steckte in München fest und der Saal des Strausberger Volkshauses war gut gefüllt an jenem Freitagabend, den 13. September. Draußen regnete es, also „beste“ Bedingungen, die Veranstaltung ins Wasser fallen zu lassen. So nicht bei Ingo Hesselbarth, Geschäftsinhaber des Sports Life in Strausberg, der eigentlich zum Expertenvortrag mit dem Sportwissenschaftler Robert Pannicke geladen hatte. Er machte aus der Not eine Tugend und moderierte spontan selbst einen dann trotzdem kurzweiligen, informativen Abend.
Denn zum Thema Ausdauer- und Krafttraining kann Ingo Hesselbarth als zertifizierter Fachmann vor Ort natürlich eine ganze Menge eigenes Wissen beisteuern. „Und eine geplante Herzenssache soll auf keinen Fall ausfallen“, erklärte er gleich zu Beginn des Infoabends. „Wir wollen heute unseren Spendenscheck an die Pflegekräfte der AWO überreichen, der zum großen Teil aus ihren Eintrittsgeldern erlöst wird. Ein bisschen haben wir noch obendrauf gelegt, sodass die Summe rund ist“, so Ingo Hesselbarth und zollte dem Team des Eggersdorfer Seniorenzentrums „Clara Zetkin“ seinen Respekt. So konnte sich Stefanie Böhnke – sie leitet diese Einrichtung – über satte 600 Euro freuen.
Und damit konnte gleich eine Brücke zum eigentlichen Thema geschlagen werden: Wie kann man altersbedingtem Muskelschwund vorbeugen? Denn dieser führt in höheren Lebensjahren häufig zur Pflegebedürftigkeit. Unterschieden wird zwischen Ausdauer- und Krafttraining. Hesselbarth vertrat die These, dass der Mensch ab dem 30. Lebensjahr jährlich ein Prozent seiner Muskelkraft verliert, wenn er inaktiv bleibt. Zugleich sei aber auch noch im 70. oder 80. Lebensjahr die Muskulatur ausbaufähig, entsprechend gezieltes Krafttraining vorausgesetzt.
Dann betrat Heinz Gierth die Bühne. Der Strausberger wurde am 2. Juli hundert Jahre alt, läuft und steht noch immer ohne Hilfen: „Ich gehe zweimal wöchentlich ins Sportstudio und zum Tischtennis“, verriet er. „Tischtennis spiele ich schon seit über 50 Jahren. Tischtennis und Sportstudio bilden für mich eine wunderbare Einheit“.
Begleitet wird Heinz Gierth von seiner 79-jährigen Ehefrau Edeltraut, die ebenfalls aktiv trainiert. Den Weg ins Sportstudio gehen die beiden zu Fuß. Genauso wie der 80-jährige Gunther Laurich mit seiner Frau Hannelore, der noch acht Klimmzüge beim regelmäßigen Krafttraining absolviert. „Das schafft heute so mancher Jugendliche nicht mehr“, bemerkte Ingo Hesselbarth dazu und ergänzte: „Es gibt einen Unterschied zwischen dem Alter, das im Ausweis steht und dem biologischen Alter, auch Bio-Age genannt. Und vom biologischen Alter her ist Heinz noch lange nicht hundert“.
Der Masterplan für ein langes, gesundes und schmerzfreies Leben war das Thema des geplanten Vortrages mit Robert Pannicke, der übrigens nachgeholt werden soll. Das Publikum bekam an diesem Freitag, den 13., aber bereits mehr als nur eine Ahnung davon, was es damit auf sich hat. tjo
Kurz & Lokal
Konzert am Einheitstag
Am nächsten Donnerstag, dem 3. Oktober und Tag der Deutschen Einheit, ist auch an und um die St. Marienkirche einiges geboten. Die Pfadfinder präsentieren sich auf dem Kirchengelände und gewähren Einblicke in ihre Aktivitäten. Die St. Marienkirche ist für Besucher geöffnet. Ab 15 Uhr werden Kaffee und Kuchen angeboten. Um 16 Uhr beginnt dann ein Konzert im Rahmen der Reihe „Aktuelle Musik“. Tobias Morgenstern aus Oderaue (Akkordeon) und Dietrich Petzold aus Zepernick (Violine, Bratsche, Tenor) bieten improvisierte zeitgenössische Musik. (Eintritt acht Euro)
Baustelle zieht weiter
In Ruhlsdorf sind die Bauarbeiten am neuen Geh-/Radweg an der Ortsdurchfahrt der Landesstraße fast abgeschlossen. Nur noch wenige Meter fehlen bis zum Ortsausgang in Richtung Hohenstein und Strausberg. Am anderen Ende am Ortsausgang Richtung Buckow soll der Bau des Anliegerweges separat zu einem späteren Zeitpunkt eingetaktet werden. Dort wird nicht gepflastert, sondern der Bau erfolgt in Asphaltbauweise. Voraussichtlich ab dem kommenden Montag, 30. September, werden die Bauarbeiten in der Ortsdurchfahrt Hohenstein fortgesetzt. Begonnen wird dort im Abschnitt zwischen Einmündung Hohensteiner Pflaster (nahe Sportplatz) und Einmündung Garziner Straße. In der Bauzeit wird die Fahrbahn der Landesstraße im Baustellenbereich halbseitig gesperrt. Der Verkehr wird wechselseitig mit Ampelregelung vorbeigeführt. Die Arbeiten am Trinkwasser- und Breitbandnetz in Hohenstein werden parallel fortgesetzt. Sie sollen aber zeitnah fertiggestellt werden, sodass Baufreiheit besteht. Anlieger und Nutzer der Strecke werden gebeten, sich auf die Sperrung und damit verbundene Einschränkungen einzustellen.