Grüne Energieerzeugung

STRAUSBERGER STADTKALENDER

Grüne Energieerzeugung

EWE. Neues Blockheizkraftwerk entsteht auf dem Gelände der Stadtwerke Strausberg.

Die zwei Bioerdgas-Motoren, die hier entstehen, liefern ab kommendem Februar grüne Energie für die „Grüne Stadt am See". Foto: Marco Lilienthal

28.08.2022

Strausberg. Für eine nachhaltige Strom- und Wärmeversorgung baut der regionale Energiedienstleister EWE auf dem Gelände der Stadtwerke Strausberg ein Blockheizkraftwerk (BHKW). Erzeugt werden darin Strom und Wärme aus Bioerdgas für Strausberg. Mit der Herstellung der Fundamente für die Energiezentrale begann jetzt Bau. Im Herbst sollen zwei BHKW-Motoren installiert werden. Die Inbetriebnahme der Anlagen und damit der Start der Energielieferung ist für Februar 2023 geplant. Das BHKW von EWE ergänzt die Erzeugeranlagen der Strausberger Stadtwerke am Standort Nord. Diese haben die Stadtwerke vor kurzem erneuert. Die Energietechnik von EWE ist vor allem durch die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung in den BHKW-Motoren hocheffizient. Dadurch kann weniger Energie eingesetzt und im Vergleich zu herkömmlicher Wärmeerzeugungstechnik CO2 eingespart werden.

,,Kraft-Wärme-Kopplung gehört zu den effizientesten Formen der Energieerzeugung, die Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz sinnvoll miteinander verbindet. Kommt dabei auch noch Bioerdgas zum Einsatz, wie hier in Strausberg, ist die Ökobilanz kaum zu toppen", sagt EWE-Projektleiter Marco Lilienthal. Biomethan bzw. Bioerdgas wird aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, Deutschlandweit angebaut auf nur einem kleinen Teil der Ackerflächen. ,,Bei der Verbrennung wird nur so viel CO freigesetzt, wie während des Wachstums der Pflanzen aus der Umgebung gebunden wurde. Damit leistet der grüne Energieträger einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele", erläutert Marco Lilienthal.

Die Fernwärme der Stadtwerke wird ab Februar 2023 durch erneuerbar erzeugte Wärme von EWE aus dem Bio-BHKW ergänzt. Wenn die Anlage in Betrieb ist, erzeugen die beiden Motoren bis zu 15.000 Megawattstunden Strom und knapp 17.000 Megawattstunden Wärme in bis zu 7.600 Stunden jährlich. Damit könnten rechnerisch rund 6.600 Haushalte mit Strom und 750 Haushalte mit Wärme versorgt werden. „Diese Wärme wird von uns als Fernwärmeversorger abgenommen und an unsere Fernwärmekunden weiter verteilt", so Irina Kühnel, Geschäftsführerin der Stadtwerke Strausberg GmbH. Und auch die Stromeinspeisung wird vorbereitet: Über eine Trafostation wird der in den BHKW erzeugte Grünstrom in das Netz eingespeist und Betreiber EWE vermarktet diesen rekt an der Börse.

Die beiden BHKW-Motoren unterstützen die Energieerzeugungsanlagen der Stadtwerke Strausberg. Der Einsatz von Bioerdgas am Standort Nord, der im Stadtwerke-BHKW Mitte bereits seit 2014 erfolgt, ist ein weiterer Schritt in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit für die Stadt Strausberg, die im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Strausbergs verankert sind. „Wir freuen uns sehr, dass wir den Biogasmotoren von EWE, die vorher in Oldenburg schon gute Dienste geleistet haben, eine neue Heimstadt anbieten können. Dieses Projekt ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, dass nach den ersten Gesprächen 2017 mit dem Baustart diesen Sommer nun in die Abschlussphase geht. Schon bald können wir unsere Kunden in Strausberg Nord mit anteilig regenerativ erzeugter Fernwärme versorgen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch eine tolle Nachricht für alle Bauherren und Sanierungsträger im Versorgungsgebiet der Stadtwerke. Denn mit anteilig grüner Fernwärme können die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes kostengünstig erfüllt werden", erläutert Irina Kühnel.

EWE arbeitet beim Bau überwiegend mit ortsansässigen Dienstleistern zusammen, beispielsweise mit dem Baugeschäft Köhle aus Eberswalde und dem Planungsbüro Dörner + Partner aus Eberswalde, das für das Projekt die Bauplanung und -begleitung übernimmt. Neben der Errichtung übernimmt EWE auch den Betrieb der Energieerzeugungsanlagen, inklusive Fernüberwachung. Insgesamt investiert EWE für das Projekt 2,3 Millionen Euro.

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