WERBUNG
Die Corona-Pandemie stellt den Einzelhandel auf eine harte Probe / Geschäftsleute rechnen auf Kundentreue
Den Straßentango zum Mittsommer holen wir im nächsten Jahr nach.“
Regina Gerike, Con Passione
„Die Corona Krise hat auch uns als kleines Geschäft sehr getroffen“, berichtet Cindy Podorf von Sunshine Baby-und Kindermoden. Besonders die ersten Wochen seien sehr hart gewesen. Durch die Soforthilfe der Inkom und der ILB habe sie wenigstens einen kleinen Teil ihrer Kosten abdecken können. „Wir haben uns in der Zeit einen kleinen Online Shop bei Ebay Kleinanzeigen eingerichtet und bei Facebook und Instagram viele Angebote gepostet, die unsere Kunden genutzt haben, um bei uns dann telefonisch zu bestellen“, so die Händlerin. Zurzeit gebe es bei Sunshine-Moden für die bevorstehende Einschulung eine große Auswahl an festlicher Mode. Aber auch viele schöne Angebote an sommerlichen Outfits wären vorhanden. „ Also reinschauen lohnt sich“, meint Cindy Podorf. Karin Bickel, Inhaberin von L. Marie Dessous, meint : „Wir reagieren auf die Krise, indem wir uns dem Kunden anpassen.“ So werden für Montag persönliche Termine für eine Passform- Beratung vergeben. Die Kundin ist dann allein im Geschäft und kann in aller Ruhe Gespräche mit der Verkäuferin führen. Besonders von Frauen in den Wechseljahren oder Frauen, die eine Brust-OP hinter sich hätten, werde diese individuelle Beratung und Bedienung gern angenommen. Abends ist das Geschäft nicht mehr so lange geöffnet, weil die Kundenzah en noch nicht auf dem gewohnten Niveau sind. Zudem würden strenge Hygiene-Vorschriften gelten. Nur zwei Personen würden zurzeit in zwei Räumen bedient, aufhalten dürfen sich natürlich mehr Kunden im Geschäft. Die Senkung der Mehrwertsteuer sieht die Geschäftsfrau skeptisch. Zunächst sei dies mit einem großen Mehraufwand verbunden, so Bickel, Die weiteren Geschäftsaussichten beurteilt die Geschäftsfrau verhalten optimistisch. Bickel: „Es geht wieder aufwärts aber bis wir an die alten Umsätze anschließen können, wird es wohl noch bis zum Jahresende oder vielleicht sogar bis Anfang nächsten Jahres dauern.“
Jana Kolar-Voigt, Inhaberin der Fontane-Buchhandlung, berichtet das das Geschäft wieder anläuft. „Doch definitiv werden wir auch in den nächsten Wochen nicht an die Umsätze des Fontanejahres 2019 anschließen können. Mit Maske stöbern Kunden einfach nicht so gern“, hat Jana Kolar-Voigt beobachtet. Hinzu kommt, dass derzeit keine Lesungen stattfinden können. Deutlich angestiegen sei in der Zeit des Lockdowns die Nachfrage nach Lernhilfen und Beschäftigungssachen für Kinder. Ebenso hat die Nachfrage nach Deutschland-Reiseführern zu genommen. In den Wochen starker Beschränkungen konnte die Fontane-Buchhandlung einiges über den Onlinehandel wettmachen. „Doch lieber sehen wir die Leute bei uns im Laden“, so Jana Kolar- Voigt. Die Umsatzeinbußen sind in diesem Jahr nicht mehr aufzuholen, ist sich die Buchhändlerin sicher. Wo es geht, versucht der Handel zu reagieren. So sind die Bücher für das neue Schuljahr bereits eingetroffen. „Es ist besser, wenn die Kunden bereits jetzt kommen, denn ein Massenansturm wenige Tage vor Schulbeginn würde uns in der aktuellen Situation vor einige Probleme stellen“, gibt die Buchhändlerin zu bedenken.
„Bewährt hat sich in der Krise, dass wir einen festen Kundenstamm haben.“
Yvonne Krause, Weinhaus
Yvonne Krause, Inhaberin des Weinhaus am Neuen Markt (Laden und Restaurant), sieht sich in einer „glücklichen Situation“, weil das Restaurant wieder komplett öffnen darf. Spürbar mache sich bemerkbar, dass wieder Touristen in die Stadt kommen. „Bewährt hat sich in der Krise aber auch, dass wir uns über die Jahre hinweg einen festen Kundenstamm geschaffen haben, das erleichtert jetzt den Neustart“, freut sich Yvonne Krause.
Allerdings könnten die Umsatzeinbußen nicht einfach aufgeholt werden, dies auch, weil noch keine Veranstaltungen stattfinden dürfen. Die Senkung der Mehrwertsteuer hält Yvonne Krause nicht für hilfreich. Zum einen sei dies mit großem Aufwand verbunden und zum anderen könnten sich die Händler wegen der Umsatzeinbußen im Grunde keine Preisnachlässe erlauben. Mit dem Blick nach vorn soll es nun weitergehen. „Wir nehmen neue Produkte ins Sortiment auf und mit neuen Ideen wollen wir verstärkt um Kunden werben“, sagt Yvonne Krause.