Nichts für die Schublade

Schwedt aktuell

Nichts für die Schublade

Sportentwicklungskonzeption Mit den Schwedter Vereinen und einer Agentur will die Stadt das Papier für nächsten Jahrzehnte im März beschlussreif haben.

18.11.2023
Die Kegelbahn in der Waldsportanlage (Foto) wird „geopfert“, damit die Stadt eine Menge Geld in eine neue Anlage in der Breiten Allee investieren kann. Foto: Jörg Matthies
Die Kegelbahn in der Waldsportanlage (Foto) wird „geopfert“, damit die Stadt eine Menge Geld in eine neue Anlage in der Breiten Allee investieren kann. Foto: Jörg Matthies

Ich bin mir sicher, dass es kein Konzept für die Schublade ist.“ So hat Vizebürgermeister Silvio Moritz jetzt die 2. Sportakteursversammlung beendet. Diese hatte - nach der ersten im April - die Beratungen zum neuen Schwedter Sportentwicklungskonzept fortgesetzt. Vorausgegangen war eine lange Phase der Datenerfassung in Vereinen, Schulen und in der Bevölkerung, also eine Bestandsaufnahme und -bewertung der Sportstätten in der Kernstadt und den Ortsteilen.

Wesentliche Punkte dieser Analyse stellte nun Joris Schofenberg seiner Darstellung möglicher investiver und nichtinvestiver Maßnahmen voran. Schofenberg ist Geschäftsbereichsleiter bei der KEM (Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH), die gemeinsam mit der Stadt das neue Konzept erstellt. Er listete 90 vorhandene Sportanlagen auf; darunter befinden sich je 17 Sporthallen, Sporträume und Großspielfelder, vier Kleinspielfelder und sechs Leichtathletikanlagen.

Qualität der insgesamt Sportanlagen als gut bewertet

Deren Qualität wird im Durchschnitt mit der Note 2,0 (geringe Mängel) bewertet, wobei es 28 Sportstätten ohne oder mit äußerst geringen (Noten 1,0 und 1,5), aber auch 14 mit schweren Mängeln (3,0 oder 3,5) gebe, so Schofenburg.

Während aktuell bereits die Erneuerung der Sportanlage an der Kästner-Grundschule, der 3. Bauabschnitt im Stadion Heinrichslust, der Anbau an die Sporthalle am Aquarium und der Bau einer Sportanlage für die Förderschulen sowie den Wassersportverein am Rande der neuen Eigenheimsiedlung in der Regattastraße beschlossen sind und teilweise bereits umgesetzt werden, listete Joris Schofenburg mögliche weitere Investmaßnahmen in der Kernstadt und auch einigen Ortsteilen auf.

Beispiele: das Schaffen von Kunstrasenplätzen auf der kleinen Tennenfläche am Dreiklang und dem aktuellen Külzviertel-Hartplatz, die Komplexsanierung der Külzviertel-Sporthalle, eventuell ergänzt durch einen Anbau, die Sanierung der Sportanlagen an der Grundschule Passow (Halle und außen), ein neuer Hallenboden sowie sanierte Sanitär- und Umkleidebereiche in der Talsand-Sporthalle, viele energetische Sanierungen an Sportstätten oder das Umgestalten des früheren Kunower Fußballplatzes zur multifunktionalen Sport-und Freizeitstätte.

Fusion zweier Abteilungen im Kegelsport soll durch Investition durch die Stadt honoriert werden.

Als beispielgebend wurde das Projekt für den Kegelsport erwähnt: Beabsichtigt ist, die Vereinssplittung in Abteilungen beim FCS 02 und der SSV PCK zu beenden - dadurch könne die Kegelbahn in der Waldsportanlage aufgegeben werden, was viel städtisches Geld für Betriebskosten spare. Dies honorierend, wolle die Stadt in der Breiten Allee in die Erneuerung der Kegelbahn (Etatentwurf für 2024), die energetische Sanierung und den Ausbau der Sanitäranlage im jetzigen Kegelbahngebäude (Entwurf 2025) investieren.

Von der KEM genannt wurden für das neue Sportentwicklungskonzept aber auch nichtinvestive Maßnahmen: Hier gehe es unter anderem weil die IG Sport als Dachorganisation der Vereine praktisch nicht mehr existiert um mehr Kooperationen und Netzwerke (beispielsweise das Bilden themenbezogener Arbeitskreise), wobei die Stadt zunehmend als Koordinator in Erscheinung treten müsse. Aufgrund des Wegfalls im Grunde jeglicher Lokalsport-Berichterstattung in der Tageszeitung (Schofenburg nannte dies „einzigartig“ in der ihm bekannten Medienlandschaft) müsse andere Öffentlichkeitsarbeit verstärkt werden: auf städtischen Internetseiten, in den sozialen Netzwerken oder auch auf öffentlichen Plakatflächen.

Anfang '24 soll das Konzept in die politischen Gremien

Ein nicht unwesentlicher Punkt sei auch die städtische Sportförderung - die Stichworte finanzielle Unterstützung von Hauptamtlichkeit, Unterstützung bei Sportveranstaltungen und finanzielle Anreize für Vereinsfusionen (siehe Kegelsport) fielen.

Jetzt werden Anregungen der Beratung noch ins Konzept eingearbeitet, das im Dezember die relevanten Bereiche im Rathaus durchlaufen soll. Für das erste Quartal 2024 ist geplant, das neue Konzept in die politischen Gremien (Fraktionen, Ausschüsse) einzubringen, um es schließlich als Handelskonzept für die nächsten 10 bis 20 Jahre durch das Stadtparlament zu beschließen.

Inwieweit und in welcher Reihenfolge empfohlene investive Maßnahmen umgesetzt werden, soll danach sukzessive in einer Prioritätenliste erfasst werden - hier spielt freilich auch die Möglichkeit der Akquise von Fördermitteln immer eine Rolle.

„Die Stadt investiert hier Geld in ein neues Konzept - in dessen Umsetzung werden wir natürlich auch weiterhin die Kraft der Vereine und ihrer Mitglieder, vor allem auch vieler ehrenamtlich Engagierter brauchen“, betonte Silvio Moritz abschließend.
Jörg Matthies


Tag der Kinderrechte

„Jedes Kind hat das Recht auf eine Kindheit“ - so lautet das Motto einer Veranstaltung von Kindern für Kinder am Montag ab 13 Uhr im Schwedter Rathaus. Hintergrund ist das Inkrafttreten der Kinderrechtskonvention 1989, die Kinderrechte in den Mittelpunkt rückt. Die Kinderund Jugendbeauftragte Kassandra Lemke wird mit Schülern der Grundschule „ Bertolt Brecht“ bemalte Fahnen im Foyer des Rathauses aufhängen und es gibt ein Programm mit Gesang und Tanz. Für das leibliche Wohl der kleinen Akteure werden warme Waffeln und Kakao spendiert.



Kamp gegen Gewalt

„Nein zu Gewalt gegen Frauen“ will die Stadt Schwedt wieder lautstark sagen - und lädt aus diesem Grund am 24. November vor das Rathaus ein. Hier wird Vizebürgermeister Silvio Moritz um 9 Uhr gemeinsam mit den Vertreterinnen des Frauenhauses mit der Flaggenhissung ein sichtbares Zeichen setzen.


Vor der SVV

Am 6. Dezember wird die Schwedter Stadtverordnetenversammlung zum letzten Mal regulär in diesem Jahr tagen. Im Vorfeld finden in den kommenden Tagen folgende Ausschüsse statt: Finanzausschuss am 20. November, Ausschuss für Strukturwandel und Transformation 21. November, Hauptausschuss 22. November, Hauptausschuss und Finanzausschuss 27. November. Auf der Tagesordnung stehen eine Reihe von Beschlussvorlagen, unter anderem geht es um einen Grundsatzund Planungsbeschluss zur Sanierung des Theaterhauses, die Zahl und Abgrenzung der Wahlkreise bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 oder auch die Bestätigung der Ergebnisse der Wahl des Bürgerbudgets.

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