Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH: Offensive mit Optimismus

Schwedt aktuell

Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH: Offensive mit Optimismus

Die Transformation gestalten - in Schwedt steht Unternehmen dafür ein spezialisiertes Team zur Seite. 11 Innovationsprojekte vornehmlich der Digitalisierung.

,,Wirtschaftsförderung ist Teamwork": Philip Pozdorecz, Leiter Stabstelle Wirtschaftsförderung der Stadt, und Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe mit den WFBB-Verantwortlichen Sebastian Saule und Christian Knauer Foto: Christina Schmidt

21.02.2023

Transformation - ein großes, aber auch schwer zu greifendes Wort für den Wandel, der der Industriestadt Schwedt bevorsteht. Hilfe und Unterstützung für Unternehmen, insbesondere solche, die direkt oder indirekt von der durch das Öl-Embargo geschwächten Schwedter Raffinerie abhängen, verspricht das extra in Schwedt angesiedelte Büro für Wirtschaftsförderung, das den Betrieben nun genau auf den Zahn fühlt.

Wandel unter Zeitdruck

Vor rund 150 Tagen, im September 2022, eröffnete die Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) ihr Büro im Schwedter Rathaus. Die Nähe zum vierköpfigen Verwaltungsteam der Wirtschaftsförderung war dabei von Beginn an gewünscht und gewollt. Denn, daran lassen die Verantwortlichen bei der ersten kleinen Bilanz keinen Zweifel, ,,Wirtschaftsförderung ist Teamarbeit". Der Grund liegt auf der Hand: Dem schneller als gedacht auf die Unternehmen zukommenden Wandel muss in jedem von ihnen anders begegnet werden. Die einen spüren vielleicht schon jetzt Umsatzeinbußen oder befürchten diese in der Zukunft, andere wollen sich internationaler aufstellen oder haben erkannt, dass sie ohne Innovationen nicht auskommen - für all das wird Hilfe gebraucht. Und die kommt vom Wirtschaftsförderbüro, das nach Frankfurt (Oder), Potsdam, Cottbus und Neuruppin auch in Eberswalde und davon als Ableger in Schwedt direkt ansprechbar ist.

Befragung der Unternehmer

Um überhaupt zu wissen, wie die Unternehmen ihre Lage beurteilen, ob und inwieweit sie Hilfe bei der Transformation brauchen und wo sie selbst Entwicklungspotenziale sehen, hat die WFBB eine Umfrage unter 100 Unternehmern gestartet - und festgestellt, dass der Wandel zwar als Herausforderung begriffen, aber durchaus auch mit Optimismus angegangen wird. ,,Der innovative Mittelstand am Standort geht den Transformationsprozess offensiv an. Im vergangenen Jahr haben wir in der Uckermark 11 Innovationsprojekte vornehmlich der Digitalisierung mit einem Volumen von mehr als zwei Millionen Euro aktiv unterstützt. Das unterstreicht die zupackende Herangehensweise der Unternehmen", sagt WFBB-Geschäftsführer Sebastian Saule. Wer die Unternehmen sind und welche Herausforderungen sie beschäftigen, das wird übrigens nicht weitergetragen. Ihnen wurde Vertraulichkeit zugesichert, um offen mit den Wirtschaftsförderexperten zu sprechen. Und das sei in vielen Fällen auch schon geschehen. Christian Knauer, Regionalcenterleiter in Eberswalde und nun auch in Schwedt aktiv, berichtet von einer offenen Atmosphäre, in der deutlich wurde, dass die Unternehmen nicht nur für sich, sondern auch für die Region bestrebt sind, ihre Standorte zu erhalten. Viele wissen, dass der zeitlich beschleunigte Umbruch ihnen viel abverlangen wird - und wollen es auch mit Unterstützung der WFBB und den Partnern von der Handelskammer und der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde anpacken.

Ergebnisse im März

Mit tragfähigen Ergebnissen der Umfrage wird im März gerechnet. Darauf ist man im Rathaus, wo die Transformation selbst mit Hochdruck begleitet wird, auch sehr gespannt. ,,Wir freuen uns, dass die Unternehmen in Schwedt und Umgebung den Strukturwandel aktiv angehen. Von den Ergebnissen der Umfrage versprechen wir uns konkrete Impulse für den Innovationscampus. Denn uns geht es darum, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft nicht nur zu erhalten, sondern zu stärken. Besonders zuversichtlich stimmt mich, dass die Unternehmen den Transformationsprozess mit Optimismus und Pragmatismus angehen. Diese aktive Herangehensweise unterstützen wir nach Kräften, um auch über die Grenzen der Stadt hinaus das Image von Schwedt als moderner, flexibler und wirtschaftsfreundlicher Standort zu transportieren", betont die Schwedter Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe.


,,Dorothea" zum Nachlesen

Das Schwedter Stadtmuseum knüpft an die im vergangenen Jahr erfolgreich durchgeführte Sonderausstellung „Kurfürstin Dorothea von Brandenburg. Eine glückliche Fügung für die Herrschaft Schwedt" an und hat eine Publikation zu deren Wirken herausgegeben. „Dorothea war eine beeindruckende Frau, sie legte wichtige dynastische Wurzeln und war eine Kämpferin für die Mark Brandenburg!", erklärt Museumsleiterin Anke Grodon über die zweite Gemahlin des Großen Kurfürsten, die 1670 die Herrschaft Schwedt-Vierraden für 26.500 Reichstaler erworben hatte und wichtige wirtschaftliche Impulse setzte. Die neue Publikation widmet sich dem Aufbau- und Veränderungswillen der Kurfürstin, wohlgemerkt in einer wenig frauenfreundlichen Zeit. Mehr über Dorothea gibt's in dem druckfrischen Buch (Preis 12 Euro).


Füttern verboten

Auf falsch verstandene Tierliebe führen die Mitarbeiter des Schwedter Stadtordnungsdienstes die Fütterung von herrenlosen Tieren im Schwedter Hugenottenpark zurück. Hier werden seit Dezember Töpfe mit Essensreste aufgestellt. Nur: Das ist verboten. Die Verwaltungsmitarbeiter weisen aufgrund vermehrter Vorfalle noch einmal darauf hin, dass durch das Füttern auch Schädlinge wie Ratten oder Wildtiere, die dann die Scheu vor dem Menschen verlieren, angelockt werden.


Sitzungen

Im Vorfeld der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 1. März finden in der kommenden Woche Ausschusssitzungen statt. Am Montag tagt um 16.30 Uhr in der Aula der Lindgren-Schule der Finanzausschuss, am Mittwoch tritt der Hauptausschuss am gleichen Ort und zur gleichen Uhrzeit zusammen. Es gibt viel zu besprechen: Unter anderem geht es um Investitionen am Vereinshaus Kosmonaut, die Errichtung eines Anbaus an die Musik- und Kunstschule oder Straßenrekonstruktionen.