Diabetiker: Höheres Risiko für Karies und Parodontitis

Tag der Zahngesundheit

Diabetiker: Höheres Risiko für Karies und Parodontitis

Erhöhter Zuckergehalt im Speichel schädigt Zahnschmelz

Zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta die Zähne putzen - diese Routine ist für Diabetiker besonders wichtig. Foto: Christin Klose/dpa-mag

21.09.2021

Diabetiker haben ein erhöhtes Kariesrisiko. Das liege am erhöhten Zuckergehalt in ihrem Speichel, erläutert der Zahnmediziner Stefan Zimmer. Bestimmte Kariesbakterien könnten sich dadurch leichter vermehren. Dazu kommt noch, dass sich im Speichel von Diabetikern häufig zu wenig Kalzium finde, was die Remineralisierung der Zähne erschwere. Folge: Säuren könnten den Zahnschmelz leichter angreifen.Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann außerdem zu Mundtrockenheit führen - was den Bakterien ebenfalls in die Karten spiele, so der Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe in Frankfurt am Main. Speichelfluss trage dazu bei, Essenreste und bakterielle Zahnbeläge wegzuspülen. Wenig Speichel ist also schlecht.

Erhöhter Zuckergehalt im Speichel schädigt Zahnschmelz

Zu hohe Blutzucker-Langzeitwerte begünstigen laut Zimmer wiederum Entzündungen und somit die Entstehung einer Parodontitis. Diabetiker sollten darum nicht nur Wert auf eine gründliche tägliche Zahnpflege legen, sondern auch ihren Blutzucker optimal einstellen. Mundgeruch und Zahnfleischbluten als erste Anzeichen für eine Parodontitis sollten sie ernstnehmen und rasch ärztlich abklären lassen. Denn es gibt auch eine Wechselwirkung, auf die Zimmer hinweist: Parodontitis wirke sich negativ auf den Blutzuckerspiegel und damit den Diabetes aus. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft hat Parodontitis und Diabetes einmal als „gefährliches Duo“ bezeichnet. (dpa)

Zündstoff - Parodontitis - die stille Erkrankung

Am 25. September ist der Tag der Zahngesundheit. Im Fokus steht dieses Jahr die Parodontitis. Das Motto lautet „Gesund beginnt im Mund – Zündstoff“, weil von dieser chronischen Entzündung des Zahnhalteapparats Millionen Deutsche betroffen sind, oft, ohne es zu bemerken.

Eine Parodontitis entwickelt sich meist schleichend und schmerzlos. Zu den frühen Anzeichen gehört die Gingivitis (Zahnfleischentzündung). Bleibt sie unbehandelt, entstehen Zahnfleischtaschen, in denen sich schädliche Bakterien vermehren können. Die mögliche Folge ist eine bakterielle Infektion, die das Gewebe und den Kieferknochen angreift und abbaut. Der Zahn verliert dadurch zunehmend an Halt und kann nach einiger Zeit sogar ausfallen. Zudem gibt es viele mögliche Wechselwirkungen auf den ganzen Organismus. Unter den Erwachsenen in Deutschland haben rund zehn Millionen Menschen eine schwere parodontale Erkrankung. Nicht nur diese große Zahl ist Zündstoff. Auch, dass die Parodontitis unsere Gesundheit weit über die Zahngesundheit hinaus beeinflussen kann. Über Parodontitis aufklären, wie man diese Erkrankung vorbeugen und behandeln kann - dazu soll der Tag der Zahngesundheit Anlass sein. (tagderzahngesundheit.de)

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