Vor dem Umbruch

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Vor dem Umbruch

Öl-Embargo und PCK-Zukunft Die Oderstadt steht vor dem wohl einschneidensten Wandel der letzten 30 Jahre

Vor unruhigen Zeiten: Ministerpräsident und Bürgermeisterin mit dem 2. PCK-Geschäftsführer Harry Gnorski (v.l.) kürzlich vor Ort in der Raffinerie Foto: Oliver Voigt

22.05.2022

Kein anderes Thema bewegt Schwedt derzeit so sehr wie die Zukunft der PCK-Raffinerie. Denn Wohl und Wehe nicht nur der Oderstadt, sondern der gesamten Region sind mit dem Unternehmen verbunden. Schnelle Lösungen, das zeigte auch der Bürgertalk vom Rundfunk Berlin-Brandenburg zu Beginn der Woche, wird es wohl nicht geben. Deshalb machte es Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe (SPD) sehr klar und deutlich: „Wir brauchen zwei Milliarden Euro für den Transformationsprozess in Schwedt. Die will ich haben.“

Der Oderstadt steht der wohl weitreichendste Umbruch der letzten 30 Jahre bevor. Ob die geforderten Milliarden überhaupt ausreichen – so genau ist das nicht abzusehen. Den Zielkorridor für die Transformation gab Wirtschaftsminister Jörg Steinbach vor, der damit erstmals einen Zeithorizont nannte, in dem weiter Öl in Schwedt verarbeitet wird. „Bis 2030 wird in Schwedt Öl raffiniert. Solange benötigen wir auch, um eine andere Art von Raffinerie zu schaffen“, sagte er. Offen ist weiterhin jedoch, wie der Standort an der polnischen Grenze mit Öl beliefert werden soll, wenn die Pipeline Druschba ausgeschaltet wird. Denn selbst mit der Unterstützung aus Polen über die Pipeline vom Danziger Hafen aus, können maximal 70 Prozent der Produktion in Schwedt gesichert werden. Ohne Hilfe von Bund und Land sei das vor Ort nicht zu stemmen, so die einhellige Meinung bei der Diskussionsrunde. red/pif 

kurz & informativ

Fällt aus 

Die „himmlische Radtour“ am Himmelfahrts- bzw. Herrentag mit dem Landtagsabgeordneten Mike Bischoff, zu der die SPD in Schwedt sonst traditionell einlädt, findet in diesem Jahr nicht statt. Gründe ließen die Sozialdemokraten nicht verlauten. Nächstes Jahr soll aber wieder in die Pedale getreten werden.

Fällt auf 

Rotraut Gille, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete und seit vielen Jahrzehnten aktive Naturschützerin, zieht sich stückweise aus der Führung des NABU-Regionalverbandes Schwedt zurück. Sylvia Rath übernimmt ihre Nachfolge. Ganz in den Ruhestand verabschieden will sich die 85-Jährige aber noch nicht, Rotraut Gille wird weiterhin im Vorstand mitarbeiten, die fachliche Arbeit des Verbandes unterstützen und ihre Nachfolgerin behutsam einarbeiten.

Korbjäger am Ball

Stolz auf ihre Heimat sind die Basketballherren der BG 94 Schwedt – und sie wollen das auch zeigen. Der Verein hat sein Logo einer Auffrischung unterzogen und trägt darin nun stolz den Wasserturm und die Stadtbrücke als Schwedter Wahrzeichen. Für Unterstützer des Vereins wurde auch ein Webshop eingerichtet. An diesem Sonntag bruachen die oderstädter den Rückhalt von den Fans: Das Landesliga-Herrenteam tritt in Bernau beim Final Four-Turnier gegen das Team „King & Queens Potsdam“ an. Siegen die Sportler am Korb, dann kämpfen sie um den Landesmeister-Titel und den Aufstieg in die Oberliga Brandenburgs.

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