
Am Sonnabend voriger Woche nun wurde das Gebäude den Glienickern übergeben. Sie konnten sich ab 15 Uhr nach Herzenslust überall umsehen und waren zu Kaffee, der vom Ortsbeirat gespendet wurde, und Kuchen, gebacken von den Landfrauen Glienicke, eingeladen. Es war ein ständiges Kommen und Gehen. Der Hof wurde mit Einbruch der Dunkelheit durch eine Feuerschale erhellt. Tische und Bänke waren aufgestellt worden, und es bestand die Möglichkeit, noch in Geselligkeit einen deftigen Imbiss zu sich zu nehmen. Alle waren zufrieden mit ihrem neuen alten Dorfgemeinschaftshaus.
Auch Oliver Radzio lief mit strahlendem Gesicht herum, wenn auch letztendlich mehr zu tun war als nur Fassade, Dach, Fußboden und Sanitäranlagen. „Bei so einem alten Gebäude weiß man nicht, was sich noch an Mängeln herausstellt“, hat er nicht erst hier erfahren.
So musste die Gemeinde weit über 200 000 Euro investieren. Eine Förderung gab es nicht. „Mit Hilfe von elf zuverlässigen Firmen, die überwiegend in der Region beheimatet sind, konnte ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden“, lobt er. Von den Sanierungsarbeiten zeugen vier Tafeln mit vielen bildlichen Dokumentationen vom Baugeschehen, fotografiert vom Stellvertretenden Ortsvorsteher und Vorsitzenden vom Dorfverein Glienicke, Daniel Weber. Er weist darauf hin, dass es ohne den Dorfverein noch viel teurer geworden wäre.
Rund 2000 ehrenamtliche Arbeitsstunden habe dieser vor allem im Gastraum geleistet. Besonders dankt er Oliver Grasme, Matthias Kulisch, Carsten Damm, Marco Olwig, Mario Kiesow und Frank Weber. „Außerdem bin ich überglücklich über die sehr konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeinde“, ist ihm wichtig. Die kann auch der Bürgermeister nur loben, denn „ohne den Verein mit den freiwilligen Helfern und ohne den Ortsbeirat wäre das alles nicht zu stemmen gewesen“.
Entstanden sind im Hauptgebäude an der Beeskower Straße, also im ehemaligen Wirtshaus, ein kleiner Versammlungsraum mit Tresen für rund 50 Leute und drei Zimmer, für welche die Nutzung noch nicht feststeht. Der Haupteingang ist komplett umgestaltet, um den Gehweg freizuhalten. Zur Radlower Straße befinden sich noch einmal zwei Eingänge, ebenso vom Hof aus einer. Die nun auch für mobilitätseingeschränkte Besucher nutzbare Sanitäranlage ist im Nebentrakt untergebracht.
Nebentrakt untergebracht. In dem Saalanbau mit großer Tanzfläche, der etwa 200 Menschen fasst, wurde das alte, massive Parkett frisch geschliffen und poliert. Die Podeste haben ihren Fliesenbelag behalten, und auch die originalen Holzstützen sind noch vorhanden und sorgen für ein besonderes Flair. Dieses ist auch in dem kleinen Versammlungsraum mit der Aufarbeitung der alten Theke nun wieder erlebbar. el